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Tabelle über die Judenverfolgung: 6 Millionen:
Stollenbau, Bunkerbau, Stalin-Deportationen, Rote Armee etc. plus Auswanderung - und nicht geborene jüdische Kinder nach 1945

von Michael Palomino 2003; letzte Änderung: August 2018
http://www.hist-chron.com/judentum-aktenlage/hol/6-mio-aufteilung-D.html

Julius Hans Schoeps, Portrait  Yehuda Bauer,
              Portrait  Nechama Tec,
              Portrait  Encyclopaedia
              Judaica, Lexikonbände  Benjamin
              Pinkus, Portrait  Arno
              Lustiger, Portrait  Martin
              Gilbert, Portrait
Michael
              Kloft, portrait  Michael
              Foedrowitz, portrait  Jean Ziegler, Portrait  Christian Gerlach, portrait  Joachim Kahl,
              Portrait  Bernhard
              Chiari: Book: Everyday life behind the front (orig.
              German: Alltag hinter der Front), cover  Zygnumt
              Frankel, Portrait

Zu den KZs: Die offiziellen KZs wurden vom Roten Kreuz kontrolliert und dort fand bis kurz vor Kriegsende ausser Erschiessungen und einigen Morden kein Massenmord an Juden statt. Zu Kriegsende aber kollabierte das System und es kam zum Massentod durch Zwangarbeit ohne Nahrung, neben Seuchen und Erschiessungen etc.  Ausserdem gab es viele Nebenlager, die NICHT kontrolliert wurden und wo ebenfalls Massentod durch Zwangsarbeit ohne Nahrung stattfand, neben Seuchen und Erschiessungen etc. Viele Lager in Osteuropa wurden ausserdem von der örtlichen SS mit Osteuropäern geleitet, also waren das KEINE Deutschen. - Ausserdem liess Stalin viele Juden in der Roten Armee als "Kanonenfutter" sterben, das waren meistens Straffällige. Michael Palomino, Lima, 2.8.2018

Zusammenfassung über die Judenverfolgung im Dritten Reich 1933-1945 und die Deutschenverfolgung ab 1945:

Die Zionisten organisierten mit dem Hitler-Regime zusammen die Judenverfolgung, um die Juden nach Palästina zu treiben. Im Krieg (1939-1945) waren KZ-Häftlinge kriegswichtig und bekamen zum Teil mehr zu Essen als die Zivilbevölkerung.  Die Zionisten konnten im Dritten Reich alle Lager kontrollieren, erfanden dann ab 1942 die Verleumdung vom "Mord mit Gas". 1945 entwickelten sich in den letzten KZs dann unmenschliche Zustände, weil das System zusammenbrach und die wenigen, restlichen Lager total überfüllt waren. Die Alliierten trafen die Lager nur 1945 an und glaubten nicht an geordnete Zustände von 1933 bis 1944. 1945 organisierte Zionist Eisenhower den Massenmord an Deutschen in den Rheinwiesenlagern. Fotos mit ausgehungerten Deutschen und deutsche Leichen wurden als Juden präsentiert und von Hitchcock in Filmen so zusammengeschnitten, dass es so "aussah", als ob im Reich ein Massenmord an Juden stattgefunden habe. Das ist eine nicht zu überbietende, zionistische Lüge. Was stimmt ist
-- der Massentod an der Ostfront an den übriggebliebenen Juden, die nicht mit der Roten Armee oder als Industriepersonal ins zentrale Russland flüchten konnten (die Zionisten wollten diese Ostjuden nicht schützen, da sie für Palästina nichts "Wert" waren)
-- der Massentod von Juden in Ghettos stimmt nur teilweise, weil die Zionisten zum Teil die Ghettos heimlich versorgten
-- Stalin liess massenweise kapitalistisch orientierte Juden in den Gulag deportieren
-- es kam zu einem Massentod von Juden in der Roten Armee, weil Stalin vor allem Juden in den ersten Reihen kämpfen liess
-- und Hitler und Stalin organisierten auch die Deportation europäischer Juden in den Gulag, weil Hitlers sie nicht mehr wollte
-- am Ende des Krieges brach das Lagersystem in Deutschland zusammen, es kam zu Hunger und Überbelegung und Seuchen, und manchmal wurden Hunger- und Todesmärsche durchgeführt als Rache für die Niederlage
-- und nach 1945 waren jüdische Frauen zum Teil unfruchtbar geworden, oder wurden von "christlichen" Höfen nicht mehr zurückgegeben, oder haben sich vom Judentum losgesagt

-- übrigens muss man bedenken, dass das Wort "Holocaust" eigentlich "Brandopfer" heisst und foglich nicht für Juden, sondern für die Deutschen gilt, die in ihren Städten die Feuerstürme erlebt haben, provoziert durch die alliierten Bomben - und dabei wurden auch viele jüdische Häuser zerstört, die man nach 1945 wieder hätte zurückgeben können, aber die Zionisten-Chefs der "USA", Roosevelt, Baruch und Morgenthau wollten Deutschland komplett vernichten, um die Heimat der europäischen Juden zu vernichten und um diese nach Palästina zu treiben - und der kriminelle Zionist Eisenhower hat das dann auch so durchgeführt
-- das zionistische Ziel von Roosevelt, Baruch, Morgenthau, Eisenhower und Einstein, Atombomben auf Deutschland zu schmeissen, gelang nicht, weil Deutschland zu schnell kapitulierte

-- dafür gelang den kriminellen Alliierten im Sommer 1945 der Massenmord an Deutschen in den Rheinwiesenlagern, und die Alliierten stellten dann abgemagerte Deutsche und deutsche Leichen systematisch als jüdische Leichen dar, um einen Massenmord an Juden im Dritten Reich zu erfinden. Der Rufmord gegen Deutschland wurde mit falschen Fotos und mit Filmsequenzen aus den damals verheimlichten Rheinwiesenlagern ausgeführt. Und so manipulierten die beiden Kriminellen Eisenhower und der Filmemacher Hitchcock den Nürnberger Prozess gegen Deutschland und alle Vertreter der anderen Staaten glaubten es...

Die Zuordnung der beklagten 6 Millionen Juden (plus weitere Menschen, die als "Nicht-Arier" definiert waren: 1/2-, 1/4- und 3/4-Juden) 1933-1948 inkl. Gorbatschow-Akten:

1. Jüdische Todesopfer im NS-Regime mit Kollaborateuren, mit Zigeunern 2. Jüdische Todesopfer in der SU und ab 1945 in der SU gefangene Juden 3. Überlebende ausserhalb der Sowjetunion (SU)
0. Die Definition von 1/2-, 1/4- und 3/4-Juden ergibt ca. 50-70% Juden mehr weltweit, und wo die Nürnberger Gesetze Anwendung finden, sind mehr Leute betroffen als vor diesen Gesetzen Juden gezählt wurden [25]
Auswanderung 1933-1939 [35]
- Pogrome und Auswanderung aus Deutschland
- Auswanderung mit Hilfesverein 1933-1941
[1]
Auswanderung 1933-1945
- Auswanderung durch das American Joint Distribution Committee [1]
Auswanderung 1939-1945:
- Marseille: Auswanderung durch das Emergency Rescue Committee [2]

1a. Massentod  durch Massenexekution und Gaswagen
1b. Massentod bei Scheunen- oder Synagogenbrand
1c. Massentod im polnischen Ghetto [28]
1c1. Hungertod, Kältetod im Ghetto
Überlebende ohne Massnahme als Unabkömmlicher (uk)
1c2. Seuchentod im Ghetto
Überleben durch Kollaboration
1c3. Tod durch Erschiessen im Ghetto
Passfälschungen:
- Überleben mit Namenwechsel
- Überleben mit Religionswechsel
1c4. Ableben im Ghetto Stalin-Deportationen [23] - Überleben als "Staatenloser" [20]
1d. Tod auf Deportationen 1940-1943 nach Osteuropa
2d. Tod auf Deportationen 1940-1941 Fluchtwege mit Schlepperbanden:
- PL-H-I-F-Sp/P-"Amerika" [19a]
- D-CH-F-Sp/P-"Amerika" [21]
1d1. Hungertod, Kältetod auf Transport 2d1. Hungertod, Kältetod auf Transport
1d2. Ableben auf Transport 2d2. Ableben auf Transport - Flucht über den Ärmelkanal nach England [29]



1e. Massentod im Lager (auch Zigeuner) 2e. Massentod im Lager und Gulag Überlebende im Versteck [3]
1e1. Hungertod, Kältetod  im Lager 2e1. Hungertod, Kältetod  im Lager Überlebende als Partisan im Wald [4]
1e2. Seuchentod im Lager 2e2. Seuchentod im Lager Überlebende im Lager [13]
1e3. Tod durch Erschiessen im Lager 2e3. Tod durch Erschiessen im Lager Überlebende im Bunkerbau
1e4. Ableben im Lager 2e4. Ableben im Lager
1e5. Tod durch medizinisches "Experiment"
Unterkategorien Ausgewanderte:
(Zyklon B-Granulat:
wirkt erst ab 27°C) [32]

2f. Grosse Flucht vor Barbarossa: Organisierte Flucht von mind. ca. 1 Mio. Juden 1941 in die innere SU; viele andere und arme Juden flüchten nicht, und eigenmächtige Flucht wird blockiert [24]; Denunziation von  Juden [26]
- Ausgewanderte, die wieder unter NS-Regime geraten [6]
1f. Tod als Flüchtling (auch Zigeuner) - Flüchtlinge, die unter kommunistisches Regime geraten [7]

2g. "Verschiebung" von Juden aus Nazi-Europa nach Russland 1941-1943 [36]
1f1. Mord an Juden in Verstecken durch kollaborierende Bevölkerung 2h. Massentod in der sibir. Steppe nach der Deportation [22]
- Ableben als Ausgewanderte
1f2. Mord an Juden bei Razzia und Massenexekutionen [27] 2h1. Hungertod und Kältetod in der sibirischen Steppe - Tod durch Mord als Ausgewanderte:
z.B.: Schlepper erschiessen Juden auf der Flucht und rauben sie aus [19a]
1f3. Mord an Juden in Verstecken durch nationalistische Partisanen 2h2. Ableben in der sibirischen Steppe - oder: Schlepper kassieren von Juden, verraten sie dann an die Polizei u kassieren doppelt [19b]
1f4. Ableben im Versteck 2i. Massenexekution von 1,5 Mio. Juden als "Agenten" durch den NKWD [36]


Und dann folgt noch die Auswanderung 1944-1948:
1g. Tod bei der "Jagd auf Deutsche" 1944 in Kollaboration mit der Roten Armee beim Rückzug der Wehrmacht [8] Viele deportierte Juden werden in die Rote Armee eingezogen [22] - Bricha (Berihah) : PL-Ö-H-Rum-It.- Zionistische Jewish Agency IL [11]


- über das Schwarze Meer [12]
1i. Tod bei Hungermarsch
Auswanderung ab 1945:
1i1. Morde an Juden auf Hungermarsch
- Joint: DP-Lager (bis 1953) [13]
1i2. Tod durch Entkräftung, Erfrieren
- Joint,ORT: direkt "USA", Kanada [14]


- direkt nach Australien
1j. Massentod auf  dem Rücktransport aus Osteuropa nach Mitteleuropa ins Reichsgebiet [9]
- GB bekämpft Flüchtlingsschiffe etc.
1j1. Hungertod,Kältetod auf Rücktransport 2k. Massentod (2-3 Mio.) in der Roten Armee (RA) und bei den Partisanen [10] - oder: Heirat, Namenwechsel, Religionswechsel etc., so dass die jüdische Identität nicht mehr erkennbar ist
1j2. Ableben auf Rücktransport
- oder: die Person bekommt einen neuen Pass mit einem Namenwechsel, so dass die jüdische Identität nicht mehr erkennbar ist



1l. Tod bei der Bombardierung von Siedlungen und Städten auf NS-Gebiet
2l. Tod bei der Bombardierung von Siedlungen und Städten auf "sowjetischem" Gebiet




1m. Massentod (ca.1 Mio.) im Stollen- und Bunkerbau zur unterirdischen Waffenproduktion bzw. im Raketenstollenbau [18]

1m1. Hungertod, Kältetod  im Stollen- und Bunkerbau Überlebende in SU [5]:
1m2. Seuchentod im Stollen- und Bunkerbau - Überlebende in sibirischer Steppe Rückwanderung aus "Amerika" und IL nach Europa:
1m3. Tod durch Erschiessen im Stollen- und Bunkerbau - Überlebende SU-Rüstungsindustrie - v.a. nach Frankreich
1m4. Ableben im Stollen- und Bunkerbau - Rückansiedlung aus SU in Osteuropa  [24] - z.T. auch nach Deutschland


- Rückwanderung aus IL nach Italien
1n. überfüllte Lager im Reich und Zusammenbruch der Versorgung 2m. Grossraumgefängnis Eiserner Vorhang, Gefangenschaft bis Gorbi
1n1. Massen-Hungertod in überfüllten Lagern ohne Nahrungsmittel
Weiterwanderung über IL nach Australien und "Amerika"
1n2. Massen-Seuchentod in überfüllten Lagern ohne Nahrungsmittel 2n. ab 1945: Kältetod im Gulag ("religiöse", "nationale" u. repräsentative Juden) [16]



1o Tod durch Fehlernährung nach der Befreiung der Lager 2p. ab 1945 Russifizierung von Juden hinter dem Eisernen Vorhang, Tod der Identität [17]


WJC sucht bis nach 1953 jüdische Kinder in "christlichen" Familien [15]
1q früher Tod an Spätfolgen nach 1945




Summe x1
Summe x2 Summe x3
plus x4 "Nicht-Arier"
(1/2-, 1/4- und 3/4-Juden) [30]
plus x5 "Nicht-Arier"
(1/2-, 1/4- und 3/4-Juden)
[30]
plus x6 "Nicht-Arier"
(1/2-, 1/4- und 3/4-Juden)
[30]
plus: x7 nicht geborene jüdische Kinder ab 1945 wegen Tod der Eltern im NS-Gebiet, ausserdem beklagten viel Jüdinnen den Verlust der Gebärfähigkeit durch jahrelange Mangelernährung im NS-Gebiet [33] plus: x8 nicht geborene jüdische Kinder ab 1945 in der "Sowjetunion" wegen Tod der Eltern  und Verlusts der Gebärfähigkeit durch jahrelange Mangelernährung bei überlebenden Jüdinnen [33]

plus: x9 nicht geborene jüdische Kinder ab 1945 in Nord-, West- und Zentraleuropa, weil Mädchen, die von christlichen Familien nicht mehr  herausgegeben werden,  keine Juden mehr gebären [34] plus: x10 nicht geborene jüdische Kinder im Sovietbereich ab 1945, weil Mädchen, die von christlichen Familien nicht mehr  herausgegeben werden,  keine Juden mehr gebären [34]
Basiszahlen sind hier: [31]
Die Opferzahlangabe von 4,5-6 Mio. ist richtig. Wenn man alle Umstände mit den nicht geborenen Kindern nach 1945 berücksichtigt, so übersteigt die Zahl der Todesopfer 6 Mio.
Zum Zweiten Weltkrieg gehört auch die Zerstörung jüdischer Immobilien durch deutsche und sinnlose alliierte Luftangriffe, so dass enteignete Immobilien nach dem Krieg nicht mehr zurückgegeben werden konnten: in Deutschland, Holland, Frankreich, Polen etc.

Bunkerbau

-- nach den Stalin-Deportationen von Juden in Osteuropa 1940 / 1941 nach Sibirien floh ein Teil der
ansässigen Juden in Osteuropa vor dem Russlandfeldzug in die Sowjetunion. Die verbliebenen Juden, die dachten, es werde wohl "nicht so schlimm", wurden nach der NS-Besetzung in Massenerschiessungen umgebracht. Dann wurden die Juden West- und Mitteleuropas nach Osteuropa deportiert, um die osteuropäischen Juden zu ersetzen. Als der schnelle Sieg gegen Stalins Sowjetunion ausblieb, wurden die Juden in Lager geschickt, um in der Industrie zu arbeiten, der Grossteil der älteren Menschen und der Kinder in die Landwirtschaft. Der Beschluss zur unterirdischen Waffenproduktion war am 10.10.1940, nachdem das erste englische Flugzeug Berlin bombardiert hatte, und ab dann begann der Bunkerbau.

-- der Hauptteil der Juden in den Lagern Osteuropas wurde ab 1943 in den Bunkerbau zurückdeportiert. Oft sind sie im Bunkerbau beim Heraussprengen der Bunkerbauten an Hunger und Entkräftung gestorben (etwa 1000 realisierte Bunkerbauten mit durchschnittlich ca. 5 km Länge, z.T. dreistöckig). Dann wurden technisch versierte Häftlinge in der unterirdischen Waffenproduktion eingestellt, falls es sich um einen Bunkerbau mit Waffenproduktion handelte ("Wunderwaffen" Düsenjäger, Raketen etc.); (siehe Film: "Das unterirdische Reich. Die geheimen Welten der Nazis"; Tel.-Hotline: 0049-(0)2542-95 13 13; Fax: 0049-(0)2542-95 13 95).

-- am Schluss der NS-Herrschaft wurden in einigen Bunkerbauten die Häftlinge lebendig eingesprengt, oder wurden abtransportiert oder haben durch Flucht überlebt
Information über eingesprengte und bei lebendigem Leib begrabene Häftlinge gibt Bunkerbau-Historiker Michael Foedrowitz, Berlin.

-- die Anzahl gefallener Juden in der Roten Armee war hoch, oder die von Stalin deportierten Juden starben in Lagern oder verhungerten in Sibirien

-- die wenigen noch verbliebenen Lager auf NS-Gebiet am Ende des Krieges waren am Ende völlig überfüllt mit katastrophalen Zuständen mit Raub, Seuchen, Hunger und Massentod. Viele jüdische Kinder und ältere Menschen in der Landwirtschaft versteckten sich und wurden nach der kommunistischen Besetzung als Christen oder religionslos ausgegeben. Sie ersetzten die gefallenen Männer auf den Höfen. Juden, die "Beziehungen" hatten, konnten leicht ihre Pässe fälschen lassen und nach 1945 in vielen Fällen eine Auswanderung realisieren, die von den zionistischen Organisationen organisiert wurde. Stalin liess einen grossen Teil der überlebenden Juden aus Sibirien nach Osteuropa zurückkehren. Als Israel mit dem Bündnis mit dem Geheimdienst der "USA" gegründet wurde, blockierte Stalin allen Juden in kommunistischen Staaten die Reise nach Herzl-Israel.


These: Der Bunkerbau und die Rote Armee und die anderen Todesarten ersetzen das Zyklon B als Tatwaffe gegen Häftlinge

Das Zyklon-B-Granulat als Tatwaffe ist nicht sehr wahrscheinlich, weil es erst ab 27°C wirkt, also im Winter und in kühlen Leichenkellern sicher nicht. Die Räume müssen gasdicht gebaut sein, was die Leichenkeller sicher nicht waren. Und grobes Granulat passt auch kaum durch die dünnen Wasserleitungen und durch die winzigen Löcher in den Duschköpfen. Ausserdem war das Zyklon-B-Granulat nur schwer zu beschaffen, und die SS war bestrebt, alle Morde so unauffällig wie möglich zu begehen, um dann wiederum so unauffällig wie möglich die jüdischen Koffer aus dem Häftlingslagerraum auszuräumen und die Wertsachen auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, u.a. in der "neutralen" Schweiz. Zur Unwahrscheinlichkeit des Zyklon-B-Granulats als Tatwaffe siehe auch die Fussnote [32]. Neue Todesarten wie der Bunkerbau, Massentod im Ghetto und vor allem in der Roten Armee ersetzen das Zyklon-B-Granulat in der Bilanz. Grundsätzlich werden immer mehr Bunkerbauten entdeckt, je länger die Forschung dauert. Damit ist die Judenverfolgung nicht geleugnet. Es besteht dabei Glaubensfreiheit, die Forschung ist im Fluss. Hoffentlich akzeptieren das auch die dummen Journalisten und Richter.

Ziel von Diktaturen ist es, die Arbeitskraft von Häftlingen bis zuletzt auszunützen. Gemäss Bunkerbau-Historiker Michael Foedrowitz (Angabe 2006) waren es 1100 Bunkerbauten, davon ein Teil (schätzungsweise 10 %) in der Planung steckengeblieben. Es erscheint so, dass der Bunkerbau, die Stalin-Deportationen und die Rote Armee samt allen anderen Todesarten das Zyklon-B-Granulat ersetzen. Über die Dimensionen des Bunkerbaus berichtet ein Film von Kloft / Foedrowitz: "Das unterirdische Reich", wo dreimal Häftlinge zu Wort kommen, die von Auschwitz aus zu  Bunkerbauten gebracht worden sind. Film bestellen: http://www.polarfilm.de, Tel.-Hotline: 0049-(0)2542-95 13 13. Der Film ist von 2003 und gibt 800 Bunkerbauten an. Die Zahl ist heute schon überholt. Im Jahr 2004 gab Foedrowitz 1000 Tunnelbauten an, im Jahr 2006 1100, davon ein Teil in der Planungsphase steckengeblieben. Tatsache ist, dass es immer mehr Tunnelbauten werden, je länger die Forschung dauert.

Gaskammern gegen Läuse in Kleidern - dann Entlausung mit Kurzwellenentlausung und DDT
Gaskammern, die mit Zyklon B funktionierten, wurden gegen Läuse eingerichtet mit einer "Gasschleuse" für die Kleider zur "Entlausung". Zyklon B-Granulat wirkt erst ab sommerlichen Temperaturen von 27°C. Die Handhabung ist höchst gefährlich und umständlich. Unter 27°C ist keine Wirkung vorhanden, also im Herbst, Winter und Frühling nicht. Deswegen hat Siemens dann die Kurzwellenentlausung entwickelt, die meist aber nur bei der Wehrmacht eingesetzt wurde. In Auschwitz wurden manche "Gaskammern" nicht mehr fertig gebaut, meines Erachtens weil ein grosser Teil der Häftlinge ab 1943 in den Bunkerbau abtransportiert worden waren.  Die "USA" entwickelten dann gegen Läuse das DDT, das die NS-Seite aber nicht kannte.

Wieso hat der Nürnberger Prozess 1946 nicht über Bunkerbau diskutiert? - Faktor "USA" und Raub der Technik für "Wunderwaffen" (v.a. Raketenbau)
Die Bunkerbauten wurden 1945 von den Alliierten ausgeraubt: Alle deutsche Waffentechnik der "Wunderwaffen" (v.a. Raketentechnik) gelangte hauptsächlich in die Hände der "USA" und wurde heimlich in die "USA" geschafft (mit viel schweizer Technik, ABB etc.), samt den deutschen Raketentechnikern wie von Braun etc. Es ist anzunehmen, dass die "USA" die Bunkerbauten als Ganzes geheim halten wollten, und deswegen wurde - mit der Macht der "Atombombe" im Hintergrund - ein anderer Grund für den Massentod der Juden gefunden: das Zyklon B gegen Läuse. Nur Deutsche sollten am Massenmord schuldig sein, Stalin nicht...

Die kriminellen "Revisionisten" haben jeweils nur die Lager untersucht und haben es sträflicherweise unterlassen, nach weiteren Todesstätten wie dem Bunkerbau oder Sibirien zu suchen.

Zu hohe Bevölkerungszahlen bezüglich Judentum: "Halbjuden" und "Vierteljuden" etc. mit drin
Die Bevölkerungszahlen über das gesamte Judentum (Zahlen: Daily Telegraph, 24.3.1933, S.1: "Judea declares war on Germany": 14 Mio. Juden weltweit, bzw. N.Y.Times, 22.2.1948: "Armies for Palestine": 15-18 Mio. Juden weltweit) müssen relativiert werden. Die hohen Zahlen  von 1948 sind als Kampfzahlen in Kampfsituationen zu verstehen (1933 gegen Hitler-Deutschland, 1948 gegen die Araber), wo meines Erachtens "Halbjuden" und "Vierteljuden" etc. mit zum Kampf aufgefordert sind und als solche mit in die Zahlen aufgenommen sind.

Auch die NS-Führung gibt bei ihren Schätzungen über jüdische Bevölkerungen in Osteuropa 1941 sehr hohe jüdische Bevölkerungszahlen an, wo meines Erachtens "Halbjuden", "Vierteljuden", "Achteljuden" und "Sechzehnteljuden" etc. miteinzurechnen sind. Die Stalin-Deportationen nach Sibirien von 1940-1941 und die Fluchtbewegungen von 1941 ins innere Russland scheinen nicht berücksichtigt. Die Wehrmacht gebrauchte darüberhinaus hohe jüdische Bevölkerungszahlen, um gewisse Kreise gegen Juden "scharf" zu machen.

Man muss wirklich berücksichtigen, dass die Nazi-Schätzungen und auch einige jüdische Schätzungen - von Fall zu Fall - die 1/2-, 1/4-, 3/4-, 1/8- und 1/16-Juden enthalten, die in den offiziellen Zählungen nie gezählt sind.

Das Wort "Holocaust" selbst heisst "Brandopfer" und gilt für die deutsche Bevölkerung in den deutschen Städten, die die Feuerstürme der Alliierten erlebten, die durch alliierte Bomben hervorgerufen wurden, und für die Juden in deutschen Konzentrationslagern gilt es nicht, denn diese Lager waren gut organisiert und vom Roten Kreuz sowie von den Zionisten selbst kontrolliert.

Aber: Es fehlen "Halbjuden" und "Vierteljuden" etc. in den Bilanzen für Mittel- und Westeuropa, so dass gemäss dem jüdischen Historiker Yehuda Bauer alleine für das Dritte Reich (mit Deutschland 260.000 ca., und Österreich mit 150.000 ca.) ungefähr 410.000 als jüdische Verfolgte und ein Teil davon als Todesopfer in der Tabelle unterzubringen sind, vielleicht auch bis zu eine Million.

Was die jüdische Weltbevölkerung angeht ergibt sich das folgende Szenario:
-- bei Berücksichtigung der Nürnberger Gesetze von 1935/6 steigt die Zahl der Juden von 1933 14 Millionen auf 1935/6 weltweit 20 Millionen Personen, die als "Juden" gelten
-- und 1948 sind es dann 15-18 Millionen mit Berücksichtigung der Nürnberger Gesetze, und ohne Berücksichtigung der Nürnberger Gesetze sind es 11 bis 12 Millionen.

Diese widersprüchlichen Zahlen kommen auch so in den Jahrbüchern vor und müssen mit oder ohne "Halbjuden", "Vierteljuden" und "Dreiviertejuden" interpretiert werden.

Ausserdem werden in jüdisch-orthodoxen Gebeten auch immer die in der Judenverfolgung gestorbenen Juden erwähnt, weil in der orthodox-jüdischen Welt die Toten in den Gebeten weiterleben.

Juli 2006: Die Anzahl Bunkersysteme steigt auf 1100 - Hochrechnung für eine minimale Opferzahl
Bunkerbauhistoriker Michael Foedrowitz erzählte mir im Juli 2006, dass er inzwischen 1100 Bunker- und Tunnelbauten registriert habe, aber einige wurden nicht oder nur z.T. realisiert. Die minimale Opferzahl ist 1000 ausser einem unter 1000, die maximale Opferzahl ist 20.000. Also kann man selber ausrechnen, welche Opferzahl beim Bunkerbau möglich ist, davon abzuziehen wären ca. 50 Bunkerbauten, die nicht oder nur z.T. realisiert wurden, und ca. 10 % sind von der Opferzahl zu subtrahieren, die keine Juden, sondern Kommunisten, Sozialisten oder Zigeuner waren.

Hochrechnung ohne Anspruch auf Richtigkeit:

Meine persönliche Schätzung ist ein minimaler Durchschnitt von 2000 Todesopfern pro Bunkerbau, also minimal 2.200.000 Todesopfer, minus 10 % (220.000) und minus 100.000 (ca. 50 nicht realisierte Projekte). Dies ergibt eine minimale Todeszahl von 1.880.000 jüdischen Todesopfern im Bunkerbau.

Mai 2007 Staatsanwaltschaft: Die Judenverfolgung bleibt gleich schlimm, ob mit 4 oder mit 6 Mio. Todesopfern
Bei der Schlusseinvernahme bei der Staatsanwaltschaft Basel wurde klar betont, dass die Judenverfolgung nicht "weniger schlimm" ist, wenn nun 4 oder 6 Millionen Tote zu beklagen sind. Es wurde betont, dass die Auswanderung und der russische Teil bei der Judenverfolgung ernst zu nehmen ist, und dass die Anzahl Täter bei der Judenverfolgung zunimmt. Also ist die Judenverfolgung eigentlich fast als schrecklicher zu bewerten als vorher, weil die Judenverfolgung von mehreren Seiten her erfolgte, insbesondere auch von der Kirche, die dem NS-Regime die Stammbücher öffnete und erst dadurch die Verfolgung von Halbjuden, Vierteljuden etc. ermöglichte.

Juni 2007: Der Skandal der Staatsanwaltschaft Basel: Alles soll "scheinwissenschaftlich" mit "vermeintlichen Beweisen" sein
Die Staatsanwaltschaft Basel sendet mir eine Anklageschrift vom Februar 2007 zu, worin alle meine Arbeit über die Judenverfolgung als "scheinwissenschaftlich" mit "vermeintlichen Beweisen" definiert wird, und alle meine Angaben werden als unwahr hingestellt. So entledigt sich die Staatsanwaltschaft Basel ihrer Arbeit, die jüdischen Biographien, den Bunkerbau und die Vorgänge in Russland nachzuprüfen, und kassiert trotzdem hohen Lohn im 5-stelligen Bereich. So geht das in der Schweiz: Hetzen und Nicht-Arbeiten auf Kosten des Steuerzahlers, und es soll nur wahr sein, was den Justizangestellten nützt, ein absoluter Skandal gegen historische Arbeit.

Scheinbar ist den "Detektiven" der Basler Staatsanwaltschaft nicht präsent, wo sich die Universitätsbibliothek befindet, wo man die von mir benutzten, legalen Bücher nachprüfen kann.

17.9.2007: Kriminelle schweizer Justiz: Richter Stephenson lehnt alle Beweisanträge ab
Im Vorfeld zur Verhandlung vor dem Strafgericht in Basel lehnt Richter Dr. J. Stephenson alle meine Beweisanträge für die neue Tabelle der Judenverfolgung ab.

Der arrogante Richter Dr. Stephenson lehnte
                        alle meine Beweisanträge zu meiner
                        Holocausttabelle ab.
Der arrogante Richter Dr. Stephenson lehnte alle meine Beweisanträge zu meiner Tabelle der Judenverfolgung ab.
Richter Dr. Stephenson wird damit ein Holocaust-Leugner der neuen Tabelle der Judenverfolgung -
er ist nicht der einzige kriminelle Richter dieser kriminellen Sorte.


9.11.2007: Das Strafgericht Basel sagt einfach, ich könne nicht ernst genommen werden und die neue Tabelle der Judenverfolgung sei deswegen Rassendiskriminierung - die Widersprüche des Richters Dr. J. Stephenson

Gerichtspräsident Dr. J. Stephenson vom Basler Strafgericht entschied am 9. November 2007, meine neue Tabelle der Judenverfolgung sei nicht ernst zu nehmen, weil ich an der Universität nur 3 Semester Geschichte studiert hätte. Er beliess unbeachtet, dass ich seit 1992 Geschichte analysiere, und dies ununterbrochen bis 2003, mit 3 Semestern Universitätsstudium 1998-1999, und die Judenverfolgung 4 Jahre lang.

Dr. J. Stephenson leitete die Verhandlung mit einem Monolog über die völlig veralteten Gerichtsakten von 1999 ein, die zudem noch aus Deutschland stammten. Er liess sich darin auch nicht aufhalten, diese fremdländischen, völlig veralteten Gerichtsakten vorzulesen. Scheinbar war er - wie auch Richter Stark in Freiburg i.Br. - noch im Jahr 1999 steckengeblieben, und scheinbar meinte Dr. J. Stephenson sogar, sich in Deutschland zu befinden.

In der Verhandlung liess er die These, dass insbesondere der Bunkerbau und der Massentod in der Rote Armee das Zyklon B ersetzen könnten, zu, aber eine Stunde später im Urteil dann verurteilte er mich doch und argumentierte in der Urteilsbegründung mit einzelnen Sätzen des Szenarios der neuen Tabelle der Judenverfolgung und aus dem Film über die Judenverfolgung. Er riss also einzelne Sätze aus dem Kontext, so wie dies schon die Richter in Freiburg i.Br. getan hatten, ein altes Terror-Prinzip der Justiz, wie es auch im Dritten Reich üblich war.

Und meine Hochrechnung für den Bunkerbau machte er lächerlich, indem er einfach einen kleinen Bunkerbau zitierte und alle weiteren grösseren Bunkerbauten unerwähnt liess. Und die Tatsache, dass immer mehr Bunkerbausysteme gefunden werden, akzeptierte er auch nicht.

Herr Dr. (!) J. Stephenson war somit alles andere als "wissenschaftlich", sondern argumentierte wie an einem Biertisch. Und weil ich ja psychische Schwierigkeiten hätte (aber keine Schwierigkeiten im logischen Denken, wohlgemerkt), und weil die Judenverfolgung ja solch ein wichtiges Thema sei, und weil ich ja der einzige sei, der eine solche Tabelle hätte, sei ich auch nicht ernst zu nehmen, sondern ich hätte Rassendiskriminierung begangen. Er wollte mir also vorschreiben, wo ich forschen darf und wo nicht! Das scheint wirklich ein sehr vergesslicher Richter zu sein: Innerhalb einer Stunde drehte er seine Meinung um 180 Grad. Und alle Hinweise auf das in der Verhandlung Gesagte und darauf, dass man keine einzelnen Sätze aus einem Werk isolieren darf, nützten nichts. Am Ende blieb mir nur noch der Ausruf: "Sie sind ein Lügner!" Aber Richter Stephenson strahlte übers ganze Gesicht und hatte scheinbar eine Riesenfreude, dass ich verurteilt war.

Um noch eins draufzusetzen, verrechnete Dr. J. Stephenson gleich noch eine vom kriminellen Richter Stark ausgesprochene Strafe aus Deutschland mit in sein Urteil mit ein. Der kriminelle Richter Stark hatte nur den deutschen Teil der Judenverfolgung beurteilt und mich als "Volksverhetzer" tituliert, ohne den russischen Teil und die Auswanderung bei der Judenverfolgung bewertet zu haben. Nun hatte Dr. J. Stephenson auch geographisch-rechtlich jegliche Grenze überschritten. Er meinte wirklich, sich in Deutschland aufzuhalten. Er war völlig Amok gelaufen.

Was Richter Dr. J. Stephenson gemacht hat, ist Persönlichkeitsverletzung, Verzerrung von Werken durch Präsentation einzelner, isolierter Sätze, die Kriminalisierung der neuen Tabelle der Judenverfolgung auch bei 4-6 Mio. Opfern, und wie Zyklon-B-Granulat im polnischen Winter wirken soll, wenn es doch erst ab 27 °C wirkt, blieb auch unbeantwortet. Er verletzte auch das Hoheitsrecht des Landes in einer Justizangelegenheit. Und: Richter Stephenson hatte zudem selbst gar keine Zahlen zur Hand. Richter Stephenson hatte die Tabelle also scheinbar überhaupt nicht nachgeprüft. Schlimmer können die Widersprüche eines Richters nicht sein.

Es scheint, dass niemand der ganzen Staatsanwaltschaft Basel hat je die Tabelle nachgeprüft hat, sondern sie wollten mehrheitlich mit einfachsten Lügen die Tabelle als unglaubwürdig darstellen. Aber die Tabelle steht mit ihren seriösen Quellen. Am 22. Mai 2007 fand eine seriöse Befragung statt, aber das war nur Schein, denn die Anklageschrift, die ich im Juni 2007 bekam, war schon im Februar 2007 geschrieben worden, und da wurde alle meine Arbeit als "scheinwissenschaftlich" oder "vermeintliches Argument" bezeichnet.

So hat die Forschung bei der Judenverfolgung wirklich einen schweren Stand. Und der Steuerzahler bezahlt für diese "Arbeit" der Staatsanwaltschaft 5-stellige Löhne... Die Richter in Freiburg i. Br. wie in Basel bekämpfen die neue Tabelle der Judenverfolgung mit Nazi-Methoden, weil sie sie einfach nicht ernst nehmen wollen. Der schweizer Richter lügt wie der deutsche. Sie wollen einfach, dass es die Tabelle nicht gibt. Dabei ist meine neue Tabelle der Judenverfolgung die einzige, die die verschiedenen Gebiete der Judenverfolgung (NS-Teil, russischer Teil, Auswanderungsteil) auf einen Blick Papier darstellt.

So lange es aber keine Lohnkürzung für Richter bei solchen Biertisch-Entscheidungen gibt, werden solche missbräuchliche Urteile gegen neue Forschung weiterhin die Regel sein, auch wenn es sich um ein solch wichtiges Gebiet wie die Judenverfolgung handelt. Der Terror der Richter gegen neue Daten und Beweise hat nicht aufgehört...

2007-2011

Der Tabelle wurden die Angaben über die nicht geborenen jüdischen Kinder nach 1945 hinzugefügt, die die Tragik der Judenverfolgung ins Unermessliche steigern.

Und es ist absolut unverständlich, wieso dies nicht in den gängigen Geschichtsbüchern erwähnt ist.

Im März 2008 wurden die durch die Bombardierungen der NS-Streitkräfte und durch die Alliierten zerstörten Immobilien in die Tabelle eingefügt. Insgesamt gesehen hatten die Städtebombardements hinsichtlich der Rüstungsproduktion im Dritten Reich keinen Effekt, weil die Industrie aufs Land unter Tage verlegt worden war (Bunkerbau).

Und im Jahre 2009 wurden die Nürnberger Gesetze in die Tabelle miteinbezogen, und im Jahre 2011 fanden letzte Korrekturen in der Tabelle und im Text statt.











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Anmerkungen


1. Auswanderung 1933-1939

-- American Joint Distribution Committee; In: Julius Hans Schoeps (Hg): Neues Lexikon des Judentums; Bertelsmann 1998, S.46-47
Julius Hans
            Schoeps (Herausgeber): Neues Lexikon des Judentums,
            Buchdeckel   Julius Hans
            Schoeps, Portrait  
Julius Hans Schoeps (Herausgeber):  Neues Lexikon des Judentums, Buchdeckel

Julius Hans Schoeps: Neues Lexikon des
                        Judentums, Seite 46, mit dem Beginn des Artikels
                        über das American Joint Distribution Committee    x
Julius Hans Schoeps: Neues Lexikon des
                        Judentums, Seite 47, mit der Angabe über die
                        Auswanderung deutscher Juden: "In den 30er
                        Jahren half das American Joint Distribution
                        Committee deutschen Juden bei der
                        Emigration". Text Seite 46:
<American Joint Distribution Committee, am 27. 11.1914 von prominenten Juden deutsch-jüdischer Abstammung wie Felix M. -> Warburg gegründet, um Gelder zur Erleichterung des Elends der Juden unter Kriegsbedingungen zu verteilen. Verwaltete den Verteilungsapparat des American Jewish Relief Committees (von Warburg, L.> (S.46)

Die Erwähnung der jüdischen Auswanderung aus Deutschland:

Text Seite 47:

<In den 30er Jahren half das American Joint Distribution Committee deutschen Juden bei der Emigration.> (S.47)
Julius Hans Schoeps: Neues Lexikon des Judentums, Seite 46, mit dem Beginn des Artikels über das American Joint Distribution Committee

Julius Hans Schoeps: Neues Lexikon des Judentums, Seite 47, mit der Angabe über die Auswanderung deutscher Juden: <In den 30er Jahren half das American Joint Distribution Committee deutschen Juden bei der Emigration.>
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-- Yehuda Bauer: My Brother's Keeper: A History of the American Joint Distribution Committee. Philadelphia 1974, ISBN  0-8276-0048-8, Kapitel 3, 4, 5 und 6 sowie "Conclusion":
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper.
            History of the American Jewish Joint Distribution Committee
            1929-1939, Buchdeckel 01   Yehuda
            Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the
            American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939,
            Buchdeckel 02  Yehuda Bauer,
            Portrait 
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939, Buchdeckel

Yehuda Bauer, Buch "My Brother's
                        Keeper. History of the American Jewish Joint
                        Distribution Committee 1929-1939", Seite
                        303: 440,000 Juden konnten 1930-1939 aus
                        Zentraleuropa auswandern    x
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's
                        Keeper. History of the American Jewish Joint
                        Distribution Committee 1929-1939", Seite
                        334: Endnote mit der Quelle, ein Bericht des JDC
                        R19 von 1939 Text auf Seite 303:

<Bis 1939 wandern mit Hilfe des JDC, des HICEM und anderen [Organisationen] 440.0001 Juden aus Zentraleuropa aus: 281.900 aus dem "alten" Deutschland, 117.000 aus Österreich, 35.000 aus Tschechien, und 5.000 aus Danzig.>

Text auf Seite 334:

<Endnote 1: Quelle ist hauptsächlich der Ordner R21, Auszug aus einem Bericht von 1939.>

(Original-Text Seite 303:
<JDC, together with HICEM and others, was involved in the emigration of some 440,0001 Jews from Central Europe: 281,900 from "old" Germany, 117,000 from Austria, 35,000 from the Czech lands, and 5,500 from Danzig.>

(Original-Text Seite 334:
<Note 1. Based mainly on R21, draft 1939 report)

Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Seite 303: 440,000 Juden konnten 1930-1939 aus Zentraleuropa auswandern

Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Seite 334: Endnote mit der Quelle, ein Bericht des JDC R19 von 1939
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-- Encyclopaedia Judaica (1971): Hilfsverein der Juden in Deutschland, Band 8, col. 480

Encyclopaedia
            Judaica, Lexikonbände

Encyclopaedia Judaica (1971): Hilfsverein
                        der deutschen Juden, Band 8, Kolonne 480:
                        wischen 1933 und 1941 half der Hilfsverein über
                        90.000 Personen zur Auswanderung in
                        Überseeländer, mit Ausnahme von Palästina. Encyclopaedia Judaica, Band 8, Kolonne 480:

<Between 1933 and 1941 the Hilfsverein assisted over 90,000 persons to emigrate to overseas countries, with the exception of Palestine.>

Deutsch:
<Zwischen 1933 und 1941 half der Hilfsverein über 90.000 Personen zur Auswanderung in Überseeländer, mit Ausnahme von Palästina.>


2. Beispiel: Marseille wird "Tor zur Freiheit"

Marseille; In: J.H.Schoeps (Hg): Neues Lexikon des Judentums; Bertelsmann 1998, S.549

Julius Hans Schoeps
                      (Herausgeber): Neues Lexikon des Judentums,
                      Buchdeckel   Julius Hans Schoeps, Portrait   Julius Hans Schoeps: Neues Lexikon des
                        Judentums, Seite 549
Julius Hans Schoeps (Herausgeber):  Neues Lexikon des Judentums, Buchdeckel
Marseille:

<In Zweiten Weltkrieg wurde Marseille für viele jüdische Flüchtlinge das Tor zur Freiheit (-> Emergency Rescue Committee). Nach dem Krieg wichtige Station für die -> Alija nach Israel.>

Konkret: Mit Linienschiffen gelang vielen Juden von Marseille aus die Ausreise nach Übersee.
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3. Überleben im Versteck

Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand,
                      Buchdeckel   Nechama Tec, Portrait
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel

Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand. Jüdische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Bleicher Verlag, Gerlingen 1996; orig.: "Defiance, the Bielski Partisans". Oxford University Press, Inc., New York 1993; ISBN 3-88350-036-4

Beispiel: Überleben im Versteck:

-- nicht alle Juden wollen sich bei "Christen" verstecken lassen: S.62
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter
                          Widerstand, S. 62
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 62

<Bis zuletzt hatte sich Cyril geweigert, sich auf dem Land bei christlichen Freunden verstecken zu lassen.>

-- Versteck von drei Juden in einem Schweinestall: S.65
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter
                          Widerstand, S. 65
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 65
<Am 8. Dezember 1941 liess er ihr eine Nachricht über das Massaker in Nowogródek zukommen, verbunden mit der dringenden Bitte, sie möge so schnell wie möglich untertauchen. Er berichtete auch von zahlreichen Fällen, in denen Juden abgeholt und unweit ihrer Wohnung ermordet worden waren. Asaels Warnungen lösten einen Exodus aus Duza Izwa aus. Chajas Familie zerstreute sich in alle Himmelsrichtungen. Chaja floh zusammen mit zwei jungen Neffen, Pinchas und Josef Boldo, in die umliegenden Wälder. Einsetzender Schneefall und Frost zwangen sie, sich nach einem geschützteren Unterschlupf umzusehen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen fanden sie schliesslich Aufnahme bei einem alten Freund von Chaja, dem weissrussischen Kleinbauern Piotrus.

Chaja und Piotrus kannten sich aus der Zeit, als beide mit der kommunistischen Partei sympathisierten. Die finanziell besser gestellte Chaja hatte den Freund regelmässig mit Büchern und Informationsschriften versorgt. Aus hitzigen Diskussionen und dem gemeinsamen Engagement für bedürftige Landarbeiter war ein enger Bund zwischen beiden erwachsen. Chaja wusste, dass sie auf diese Freundschaft im Notfall immer zählen konnte. Piotrus baute seinen Gästen einen sicheren Unterschlupf, indem er im Schweinestall eine Mauer hochzog, hinter der ein gut getarntes, wenn auch bitterkaltes Versteck entstand.>

-- ausgefallene Verstecke, getarnte Bunker, um den Exekutionswellen zu entgehen: S.91
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter
                          Widerstand, S. 91
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 91

<Anfang 1942 machte sich unter den Juden von Zoludek ein zunehmendes Gefühl von Unsicherheit und Verwundbarkeit breit. Als Reaktion auf die wachsende Bedrohung erfanden die Ghettoinsassen immer ausgefallenere Verstecke. Pesias Familie und ihre Nachbarn wurden zum Beispiel Besitzer eines perfekt getarnten Bunkers.>

-- "Christen", die Juden versteckt halten, droht die Todesstrafe: S.68
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter
                          Widerstand, S. 68
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 68

<1942 beschleunigten die Deutschen den Prozess der Judenvernichtung, indem sie die bekannten Verfolgungsmethoden verschärften. Innerhalb der Ghettos fanden fast täglich Razzien mit sich anschliessenden Massenexekutionen statt. Parallel dazu wurden die Kontrollen ausserhalb der Ghettos verstärkt, wodurch den Deutschen zahlreiche jüdische Flüchtlinge in die Hände fielen. Wer gefasst wurde, wurde erschossen. Dieselbe Strafe erwartete Christen, die Juden entweder versteckten oder ihnen auf andere Weise halfen.>

-- Versteck in einer Scheune, die nur nachts benutzt werden kann: S.100
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter
                          Widerstand, S. 100
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 100

<Auf Zosias Hof wurde die Gruppe in einer abseits gelegenen Scheune einquartiert, die ausreichend Schutz vor neugierigen Blicken zu bieten schien. Bald erwies sich dieses Versteck jedoch als zu unsicher - ein Nachbar stellte Zosia zur Rede, nachdem er sie dabei beobachtet hatte, wie sie Lebensmittel in die Scheune gebracht hatte. Die grosse Menge der Vorräte hatte seinen Verdacht erregt. Weil Zosia befürchtete, der Nachbar könne die Polizei alarmieren, schlug sie ihren Schützlingen vor, sich tagsüber in den Wäldern aufzuhalten und nur bei Nacht zum Hof zurückzukehren.>

-- Helden sind diejenigen, die Juden im Wald versteckten und ihnen zum Überleben halfen:
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter
                          Widerstand, S. 138
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 138

<Ein Kind, eine Frau, jedes menschliche Wesen zu retten, das ist Heldentum. Diejenigen, die Juden mehr als zwei Jahre in den Wäldern versteckten und ihnen auf diese Weise das Leben retteten, das waren die Helden.>

Chronologie von Michael Palomino: "Schtetl Bielsk"


4. Das Entstehen der Partisanenbewegung
Nechama Tec:
                      Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel   Nechama Tec, Portrait
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel
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Nechama Tec: Buch: Bewaffneter
                          Widerstand, Inhaltsverzeichnis
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Inhaltsverzeichnis
Inhalt

[...]

74  Die Entstehung der Bielski-Partisanen
88  Flucht aus dem Ghetto
108 Das Partisanennetz
134 Rettung oder Widerstand
156 Vermeidung von Feindkontakten
177 Die "grosse Hetzjagd"
203 Der Aufbau einer Waldgemeinde
220 Die Entstehung einer neuen Sozialordnung
243 Das Los der Frauen
263 Die Aufrechterhaltung der Ordnung
281 Das Ende der Bielski-Einheit
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Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand. Jüdische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Bleicher Verlag, Gerlingen 1996; orig.: "Defiance, the Bielski Partisans". Oxford University Press, Inc., New York 1993; ISBN 3-88350-036-4

Chronologie: "Schtetl Bielsk"



5. Die "Grosse Flucht vor Barbarossa"

Gemäss Martin Gilbert retten sich 1,8 Mio. Juden ins Innere der Sowjetunion (Gilbert: Endlösung 1982, S. 242). Aber von diesen Juden überleben nicht alle!

Encyclopaedia Judaica,
                      Lexikonbände
Encyclopaedia Judaica
Encyclopaedia Judaica, Artikel
                        "Holocaust, Rescue from", Band 8,
                        Blatt 2 Encyclopaedia Judaica, Artikel
                        "Holocaust, Rescue from", Band 8,
                        Blatt 3
Die Encyclopaedia Judaica gibt an, dass durch die Stalin-Deportationen 1939-1941 und durch die Evakuierung der "verbrannten Erde" im Jahr 1941 1,5 Mio. Juden vor der NS-Judenvernichtung gerettet wurden (Band 8, Kolonnen 907-910).

Abschrift: Encyclopaedia Judaica: Holocaust, Rescue from / Rettung vom Holocaust (mit Übersetzung); Bd. 8, Spalten 907 bis 910

Man kann schätzen, dass mindestens ca. 1 Million Juden den Zweiten Weltkrieg dank der Stalin-Deportationen oder dank der Flucht von 1941 ins Zentrum der Sowjetunion überlebt haben. Tote sind vor allem durch Kältetod in Sibirien und in der Roten Armee zu beklagen.


6. Geflüchtete Juden, die wieder unter NS-Regime geraten

-- z.B. in Belgien bei der Besetzung von Belgien 1940, wo geflüchtete deutsche und polnische Juden unter NS-Regime geraten

-- z.B. in Weissrussland an der Ostfront 1941, wenn schnelle NS-Truppen Flüchtlinge wieder einholen etc.


7. Jüdische Flüchtlinge, die unter kommunistisches Regime geraten
Encyclopaedia
            Judaica, Lexikonbände
Artikel: Holocaust, Rescue from / Rettung vom Holocaust (mit Übersetzung); In: Encyclopaedia Judaica: Bd. 8, Spalte 908

Massendeportationen von "Klassenfeinden" aus der Grenzregion zum Dritten Reich 1940-1941 nach Sibirien analog den Vertreibungen von Juden aus der Grenzregion, die schon 1914 durchgeführt wurde: In: Encyclopaedia Judaica, Artikel der jeweiligen Staaten (Russia, Lithuania, Latvia, BSSR);

Encyclopaedia Judaica: Russia 12
Encyclopaedia Judaica: Russia 12
Encyclopaedia Judaica: Litauen 01
Encyclopaedia Judaica: Litauen 01
Encyclopaedia Judaica: Latvia (Lettland)
                        02
Encyclopaedia Judaica: Latvia (Lettland) 02
Encyclopaedia Judaica: Weissrussland (BSSR)
                        02
Encyclopaedia Judaica: Weissrussland (BSSR) 02

Die Massenvertreibungen von Juden während des Ersten Weltkriegs sind auch bei Tec erwähnt: Juden, die im Ersten Weltkrieg schon Flüchtlinge waren, wollen im Zweiten Weltkrieg nicht mehr fliehen:

Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand,
                      Buchdeckel   Nechama Tec, Portrait 
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                        S. 42 (01)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 42 (01)

<Die aus einer wohlhabenden Familie in Stolpce stammende Riva Reich drängte ihre Verwandten, sich dem Rückzug der Roten Armee [1941] anzuschliessen. Ihre Mutter jedoch, die bereits während des Ersten Weltkriegs zur Flucht gezwungen worden war, weigerte sich, das Flüchtlingsschicksal ein zweites Mal zu durchleben. Riva flehte ihren Mann an, mit ihr und dem Baby zusammen davonzulaufen. Doch auch er liess sich nicht überzeugen - die ganze Familie blieb schliesslich in Stolpce.>


und: In Ostpolen verweigern 300.000-400.000 geflüchtete Juden aus Westpolen die Annahme des SU-Passes und werden dann nach Sibirien deportiert (Holocaust, Rescue from, Bd. 8, Spalte 908).
Encyclopaedia Judaica: Holocaust Rescue from 02
Encyclopaedia Judaica: Holocaust Rescue from 02, Spalte 908



8. Tod von Juden bei der Jagd auf Deutsche 1944 beim Rückzug der Wehrmacht
"Jagd auf Deutsche": In: Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand. Jüdische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Bleicher Verlag, Gerlingen 1996, S.288-289

Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand,
                      Buchdeckel   Nechama Tec, Portrait
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel

Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand. Jüdische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Bleicher Verlag, Gerlingen 1996; orig.: "Defiance, the Bielski Partisans". Oxford University Press, Inc., New York 1993; ISBN 3-88350-036-4
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Nechama Tec: Buch: Bewaffneter
                          Widerstand, S. 288
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 288

<Nachrichten über Niederlagen der Deutschen wurden bald durch konkrete Beweise bestätigt. Nachts konnte man im Bielski-Lager das dumpfe Echo entfernt einschlagender Geschütze hören. Wenig später tauchten die ersten Gruppen flüchtender deutscher (S.288)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                        S. 289
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 289
Soldaten auf, verfolgt von russischen Partisanen. Bielski-Kämpfer schlossen sich begeistert den sowjetischen Trupps an und suchten mit ihnen gemeinsam nach entflohenen Deutschen. Die rapide Verschiebung der Frontlinie erzeugte gemischte Gefühle. Während die Befreiung durch die Rote Armee unmittelbar bevorzustehen schien, musste man gleichzeitig Angriffe zurückweichender deutscher Soldaten befürchten. Jedes mal, wenn kleine Gruppen deutscher Deserteure gefasst und liquidiert wurden, hob sich die Stimmung der Partisanen. Amarant berichtete:

Die Mitglieder unserer kämpfenden Truppe liebten aktive Einsätze, bei denen sie den Feind in einen Hinterhalt lockten oder ihn offen angriffen. Wenn sie abends ins Lager zurückkehrten, erzählten sie mit leuchtenden Augen von ihren Heldentaten. Rache schmeckte süss. Die Deutschen verhielten sich wie gehetzte Tiere: aufgeschreckt und hungrig, planlos aus dem Dickicht auf- und abtauchend, wurde ihr verzweifelter Widerstand immer schwächer. Wie erbärmlich wirkten die Überbleibsel einer Armee, die einst mit dem Anspruch angetreten war, die Welt zu erobern.

Die ununterbrochene Suche nach entflohenen Deutschen untergrub die Lagerdisziplin. Partisanen, Wachen, Zivilisten - alle wurden vom Jagdfieber gepackt. Als Wachen den ersten lebenden Deutschen zum Stützpunkt brachten, wurde Volkowyski zum Dolmetscher bestellt. Später arbeiteten auch andere Partisanen bei Verhören als Dolmetscher. Sie alle bekamen die gleiche Geschichte zu hören: Kein Gefangener hatte etwas mit den Nazis zu tun, und alle behaupteten, nicht gewusst zu haben, was geschehen würde. Sie baten um Gnade.

Bielski-Mitglieder, denen sich nicht die Gelegenheit zur Teilnahme an der Jagd nach Deutschen bot, fühlten sich ausgeschlossen und zurückgesetzt.>





9. Filmberichte, Filmdokumente


10. Anzahl jüdische Tote in der Roten Armee bzw. in der Sowjetunion

Schoeps gibt im Artikel "Militärdienst" 212.500 jüdische Tote in der Roten Armee an; In: J.H.Schoeps (Hg): Militärdienst; In: Neues Lexikon des Judentums; Bertelsmann 1998, S.567;

Julius Hans Schoeps
                      (Herausgeber): Neues Lexikon des Judentums,
                      Buchdeckel   Julius Hans Schoeps, Portrait   Julius Hans Schoeps: Neues Lexikon des
                        Judentums, Seite 567: Militärdienst: 425.000
                        Juden in der Roten Armee, Todesrate 50 %
Julius Hans Schoeps (Herausgeber):  Neues Lexikon des Judentums, Buchdeckel
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Zitat:

<In der sowjetischen Armee dienten 425.000 Juden, von denen 50 % fielen", also 212.500.>

Analyse:
Die Todesrate von 50 % scheint erschreckend hoch, und die 425.000 Juden in der Roten Armee scheinen viel zu tief. Vielleicht sind die fremden Teilen der Roten Armee wie die Polnische Armee etc. nicht mitgezählt.




Benjamin Pinkus dagegen schätzt 2,5 bis 3 Mio. jüdische Tote für die Sowjetunion:

Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government
                      and the Jews 1948-1967. A documented study    Benjamin Pinkus, Portrait
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews 1948-1967. A documented study, ISBN 0-521-24713-6

Benjamin Pinkus schätzt 2,5-3 Millionen jüdische Opfer in der Roten Armee:

Pinkus:

Text (Deutsch):
"Ich möchte schätzen dass die Verluste der jüdischen Bevölkerung sich auf total zwischen 12,5 und 15 % aller sowjetischen Todesopfer belaufen (2,5-3 Millionen der 20 Millionen Verluste)." (S.23)

(original:
"I would estimate that the losses suffered by the Jewish population totaled between 12,5 % and 15 % of all Soviet war deaths (2,5-3 million out of the twenty million lost)." (p.23)

In: Pinkus, Benjamin: The Soviet Government and the Jews 1948-1967. A documented study. Ben-Gurion University of the Negev (Beer-Sheva); Cambridge University Press 1984, S.23

Chronologie von Michael Palomino: Pogrome, Verschleppung und Identitätsvernichtung von Juden in der SU
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 23
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 23


Eine weitere Information über Juden in der Roten Armee haben wir hier:

Lustiger:
            Rotbuch. Stalin und die Juden, Buchdeckel   Arno Lustiger,
            Portrait
Lustiger: Rotbuch. Stalin und die Juden, Buchdeckel

Arno Lustiger: Rotbuch. Stalin und die Juden; Aufbau-Verlag, Berlin,
-- gebundene Ausgabe 1998, ISBN 3-351-02478-9;
-- Taschenbuchausgabe 2000, ISBN 3-7466-8049-2

Arno Lustiger gibt an:
Arno Lustiger: Buch: Rotbuch: Stalin und
                        die Juden, gebundene Ausgabe 1998, Seite 149Arno Lustiger: Buch: Rotbuch: Stalin und
                        die Juden, Taschenbuchausgabe 2000, Seite 161
-- 500.000 Juden waren in der Roten Armee (gebundene Ausgabe 1998 S.149, Taschenbuchausgabe 2000 S.161)

Text:
<Während des deutsch-sowjetischen Krieges kämpften trotzdem 500.000 jüdische Soldaten in allen Waffengattungen der Roten Armee, darunter 30.000 jüdische Partisanen.> (gebundene Ausgabe 1998 S.149, Taschenbuchausgabe 2000 S.161)

Arno Lustiger: Buch: Rotbuch. Stalin und
                          die Juden, Ausgabe 1998, S.13

-- in der Roten Armee waren über 500.000 Juden. 160.772 Juden in der Roten Armee haben von der Roten Armee einen Orden oder eine Auszeichnung erhalten (Ausgaben 1998 und 2000: S.13).

Text der Einleitung des Buches:
<Mit Stolz erwähnt Lustiger, wie viele Juden im Zweiten Weltkrieg in den Reihen der Roten Armee gekämpft haben (mehr als 500.000) und für ihre Tapferkeit ausgezeichnet wurden: "Die Verdienste der Juden im Krieg waren weit höher, als ihr numerischer Anteil aussagt. Jüdische Soldaten erhielten zwischen 1941 und 1945 160.772 Orden und Auszeichnungen und nahmen damit die vierte Stelle unter den Nationalitäten ein.">
(Ausgaben 1998 und 2000: S.13).

Nun bleiben aber insgesamt zwei Angaben über die jüdischen Auszeichnungen:

-- gemäss Angaben des Jüdischen Antifaschistischen Komitee (JAFK) vom 4.4.1946 123.822 Orden
-- gemäss späterer Statistik aber sind es mehr: 160.772 Orden (Taschenbuchausgabe 2000, S.162),

Zitat:
<Schreiben der Hauptkaderabteilung des Verteidigungsministeriums, Kriegsorden-Referat vom 4. April 1946 an den Generalsekretär des JAFK [Jüdischen Antifaschistischen Komitees] Spiegelglas, worin bestätigt wird, dass jüdische Soldaten 123.822 Orden erhalten und damit an vierter Stelle unter den Nationen der Sowjetunion stehen. Eine spätere Statistik führt 160.772 Orden an.>


Arno Lustiger: Buch "Stalin und die
                        Juden", Taschenbuchausgabe 2000, S.162
160.772 Orden und 146 jüdische "Helden der Sowjetunion" (Taschenbuchausgabe 2000: S.163).

Zitat:
<Jüdische Soldaten erhielten zwischen 1941 und 1945 160.772 Orden und Auszeichnungen und nahmen damit die vierte Stelle unter den Nationalitäten ein. [...] 146 jüdische Soldaten erhielten die höchste Tapferkeitsauszeichnung "Held der Sowjetunion".>
Arno Lustiger: Buch "Stalin und die
                        Juden", Taschenbuchausgabe 2000, S.163

Über die Anzahl toter Juden in der Roten Armee 1941-1945 macht Lustiger keine Angaben. Wenn aber 160.772 Juden mit einem Orden oder mit einer Auszeichnung ausgezeichnet wurden, so scheint es nicht unwahrscheinlich, dass mindestens zwei bis dreimal so viele Juden in der Roten Armee gestorben sind, also 321.544 bis 482.316. Zumindest die Zahl 500.000 Juden in der Roten Armee erscheint somit zu niedrig.
(Schlussfolgerung Palomino)



11. Flucht nach 1945 durch die jüdische Organisation Bricha (Berihah)

In: J.H.Schoeps (Hg): Neues Lexikon des Judentums; Bertelsmann 1998, S.142

Julius
                      Hans Schoeps (Herausgeber): Neues Lexikon des
                      Judentums, Buchdeckel  
Julius Hans Schoeps, Portrait 
Julius Hans Schoeps (Herausgeber): Neues
                        Lexikon des Judentums, Buchdeckel Julius Hans
                        Schoeps, Portrait Julius Hans Schoeps: Neues
                        Lexikon des Judentums, Seite 142: Bricha
Bricha:

<(hebräisch "Flucht"). Die Bricha-Bewegung war eine Rettungsorganisation, die im Spätherbst 1944 von Partisanen aus dem Wilnaer Ghetto gegründet wurde. An der Kibbuzidee und den zionistischen Jugendverbänden orientiert, wollten sie nach Palästina fliehen und sich dort am Aufbau einer neuen jüdischen Gesellschaft beteiligen. Im März 1945 organisierte Aba Kovner in Polen junge Leute aus linkszionistischen Jugendverbänden, die 1941 aus dem besetzten Polen in die Sowjetunion geflohen waren und 1944/45 illegal nach Polen zurückkehrten. Ziel dieser Gruppe war es, zunächst selbst nach Palästina zu gelangen, später weiteten sie ihren Plan auf andere Überlebende aus, die ebenfalls Europa verlassen wollten. Sie fälschten Dokumente, bauten an den Grenzen mit Bricha-Agenturen besetzte Kontrollpunkte auf, mit deren Hilfe sie kleine Flüchtlingsgruppen über die Slowakei nach Rumänien schmuggelten. ¨Über Kontakte mit der jüdischen Brigade in Italien gelang es ihnen, grössere Gruppen über Österreich, Ungarn und Rumänien nach Italien zu bringen, von wo sie von der -> Jewish Agency nach Palästina geschmuggelt wurden. Mit dem Beginn der Massenflucht aus Osteuropa musste diese Route aufgegeben werden, weil sie durch britisch besetztes Gebiet (Graz) führte. Der Flüchtlingsstrom wurde in die amerikanische Zone Deutschlands und Österreichs umgeleitet. Ein Koordinierungs-Komitee wurde in Pressburg ([Bratislava], Slowakei) gegründet, das bis zum Jahresende 1946 die Flucht von Osteuropa in die Amerikanische Besatzungszone organisierte. Die letzte Etappe, über den Seeweg nach Palästina, übernahm das Büro für illegale Einwanderung (Mossad le Alija Bet) der Jewish Agency. (CK)>
Julius Hans Schoeps (Herausgeber):  Neues Lexikon des Judentums, Buchdeckel und Seite 142 mit dem Artikel "Bricha"

Siehe auch die Encyclopaedia Judaica (1971): Berihah, Band 4:
Encyclopaedia
            Judaica, Lexikonbände

<The Berihah (Beriḥah) operation which, at the end of World War II, moved hundreds of thousands of survivors of the Holocaust across the frontiers of Europe to a new life in Erez Israel (Ereẓ Israel) [[Land of Israel]].> (col. 623-624)

<Beriha's orientation was clearly [[racist]] Zionist, but there were refugees who declared their preference for migration to countries other than Palestine.> (col. 631)

<The total number of people who left eastern Europe between 1944 and 1948 can be estimated at about 250,000, and of these about 80% at least [[at least 200,000]] came with the organized Berihah (Beriḥah).> (col. 632)

Deutsch:
<Die Berihah-Operation am Ende des Zweiten Weltkriegs brachte 100.000e überlebende Juden des Holocaust über die Fronten Europas zu einem neuen Leben ins Land Israel.> (Kolonnen 623-624)

<Die Ausrichtung war klar [[rassistisch]]-zionistisch, aber da waren auch Flüchtlinge, die einem anderen Land als Palästina den Vorzug gaben.> (Kolonne 631)

<Die Gesamtzahl der Menschen, die Osteuropa zwischen 1944 und 1948 verliessen, kann auf 250.000 geschätzt werden. Davon kamen mindestens ca. 80% [[mindestens 200.000]] durch die organisierte Berihah.> (Kolonne 632)

Also sehen wir hier viele 100.000e Überlebende, die durch die Berihah nach Palästina und in andere Länder ausgewandert sind. Die Berihah brachte die Juden von einem Krieg in den nächsten Krieg, nun gegen alle Araber. Aber andere Juden wollten eine friedlichere Region erreichen und gingen nicht in die Kriegsfalle, die Palästina heisst. Und dies sind nur die jüdischen Migranten aus Osteueropa. Die jüdischen Überlebenden aus anderen Teilen Europas kommen noch dazu.


12. Flucht von Juden 1945 über Rumänien und das Schwarze Meer

Nechama Tec:
                      Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel   Nechama Tec, Portrait
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel

Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand. Jüdische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Bleicher Verlag, Gerlingen 1996; orig.: "Defiance, the Bielski Partisans". Oxford University Press, Inc., New York 1993; ISBN 3-88350-036-4

Flucht von Juden aus Osteuropa über Rumänien und das Schwarze Meer (S.296)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter
                          Widerstand, S. 296
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 296

<Bevor die Behörden einschritten, flohen Tuvia und Zus zusammen mit ihren Frauen nach Rumänien. Von dort aus entkamen sie mit Hilfe einer jüdischen Flüchtlingsorganisation nach Palästina.>




13. DP-Lager und DPs bis 1953

-- Encyclopaedia Judaica (1971): Zionism; Band 16, Kolonne 1087

Encyclopaedia Judaica (1971): Zionism, Band 16,
                Kolonne 1087 mit der Angabe, dass
Encyclopaedia Judaica (1971): Zionism, Band 16, Kolonne 1087 mit der Angabe, dass
100.000e von Juden die Nazi-Konzentrationslager überlebt hatten

Es gab gemäss jüdischen Quellen 100.000e jüdische Überlebende der Konzentrationslager:

"The end of the war in Europe in May 1945 [...] was necessary to aid in the rehabilitation of hundreds of thousands of survivors of Nazi camps."

Deutsch: "Am Ende des Krieges im Mai 1945 in Europa [...] musste 100.000en von Überlebenden der Nazi-Lager geholfen werden."

Die komplette Textpassage:

<The end of the war in Europe in May 1945 was followed by the fall of Churchill. Labour, which replaced him, had in the past displayed great sympathy for [[racist]] Zionism, and its party conference had just confirmed its promise to help the development of the National Home by making room for it through "extending the present Palestinian boundaries, by agreement with Egypt, Syria, or Transjordan". This urgent need for action soon became clear with the disclosure that it was necessary to aid in the rehabilitation of hundreds of thousands of survivors of Nazi camps. This could only be done throuth Anglo-American cooperation.>

Deutsch:
<Am Ende des Krieges im Mai 1945 in Europa wurde Churchill abgewählt. Die Labour-Partei, die ihn ersetzte, hatte in der Vergangenheit grosse Sympathien für den [[rassistischen]] Zionismus gehegt, und die Parteikonferenz bestätigte nur das Versprechen, der Entwicklung einer nationalen Heimstätte zu helfen, indem man durch "die Ausweitung der bestehenden Palästina-Grenzen" Platz schuf, in Übereinkommen mit Ägypten, Syrien, oder Transjordanien. Der dringende Handlungsbedarf wurde bald durch folgende Tatsache klar: Es musste den 100.000en von Überlebenden der Nazi-Lager geholfen werden. Dies konnte nur mit einer englisch-amerikanischen Kooperation geschehen.>

(aus: Encyclopaedia Judaica 1971: Zionism; Band 16, Kolonne 1087)


-- Encyclopaedia Judaica 1971: Zionism; Band 16, Kolonne 1058:

Encyclopaedia Judaica 1971: Zionism; Band 16,
                Kolonne 1058, mit der Angabe, dass sich im Mai 1945
                "vielleicht 1 Million jüdische Flüchtlinge in den
                europäischen Lagern befanden"
Encyclopaedia Judaica 1971: Zionism; Band 16, Kolonne 1058, mit der Angabe, dass sich im Mai 1945
"vielleicht 1 Million jüdische Flüchtlinge in den europäischen Lagern befanden"

In den Lagern in Europa befanden sich im Mai 1945 ca. 1 Mio. jüdische Überlebende:

"Perhaps a million Jewish refugees were alive in camps in Europe in May 1945"

Deutsch:
"Vielleicht eine Million jüdische Flüchtlinge lebten im Mai 1945 in Lagern in Europa."

(aus: Encyclopaedia Judaica 1971: Zionism; Band 16, Kolonne 1058)


Dann wurden die DP-Lager eingerichtet. In den DP-Lagern wurde eifrig jüdische Kultur betrieben:

-- siehe den Artikel: American Joint Distribution Committee; In: J.H.Schoeps (Hg): Neues Lexikon des Judentums; Bertelsmann 1998, S.47;
Julius Hans
            Schoeps (Herausgeber): Neues Lexikon des Judentums,
            Buchdeckel   Julius Hans
            Schoeps, Portrait
Julius Hans Schoeps (Herausgeber):  Neues Lexikon des Judentums, Buchdeckel

Julius Hans Schoeps (Herausgeber): Neues
                        Lexikon des Judentums, Buchdeckel Julius Hans
                        Schoeps, Portrait Julius Hans Schoeps: Neues
                        Lexikon des Judentums, Seite 47: Betreuung von
                        DP-Lagern nach 1945 durch das Joint Distribution
                        Committee JDC bis 1953
Julius Hans Schoeps: Neues Lexikon des Judentums, Seite 47: Betreuung von DP-Lagern nach 1945 durch das Joint Distribution Committee JDC bis 1956

Text:

<Das American Joint Distribution Committee leistete nach 1945 die umfangreichste Hilfe für die jüdischen Überlebenden. Die finanziellen Mittel für diese Arbeit wurden von verschiedenen internationalen jüdischen Organisationen durch Sammlungen bereitgestellt, vorwiegend vom amerikanischen "United Jewish Appeal" (UJA). Anfang der 50er Jahre kamen finanzielle Mittel aus den Wiedergutmachungszahlungen hinzu. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auf der Lösung des Problems der -> Displaced Persons (DP's) 1945-56.

Bis zur Währungsreform 1948 importierte das American Joint Distribution Committee 50.000 Tonnen Nahrungsmittel, 4000 Tonnen Bekleidung, 5000 Tonnen Artikel des täglichen Bedarfs, danach leistete es finanzielle Aufbauhilfe für die neuen jüdischen Gemeinden in Deutschland. über das American Joint Distribution Committee wurde ärztliche und medizinische Hilfe finanziert, Rekonvaleszenzheime wurden eingerichtet; es kümmerte sich um Erziehung und Unterricht von über 13.000 Kindern, errichtete 200 Schulen in den DP-Lagern, unterhielt ein Lehrerseminar, in dem 890 Lehrer ausgebildet wurden, druckte 475.000 Schulbücher, finanzierte 18 DP-Zeitungen, unterhielt 12 mobile Kinos, drei jiddische Theater und zwei DP-Orchester.

Neben der finanziellen Unterstützung für berufliche Ausbildung verhalf es 5500 Studenten zum Studium in 90 -> Talmud-Tora-Schulen, druckte 500.000 Gebetsbücher und gab, zusammen mit der amerikanischen Armee, eine 19bändige Talmudausgabe heraus.

In der Zeit zwischen 1945 und 1950 liess es tonnenweise Mazzot backen, importierte Gebetsriemen- und Mäntel, Schofarim, Türpfostenkapseln und ähnliches, ohne die ein religiöses Leben in den Lagern nicht hätte stattfinden können. Die Rechtsabteilung des American Joint Distribution Committee vertrat DP's in annähernd 10.000 Rechtsfällen.

Nach der Auflösung der DP-Lager beriet und unterstützte das American Joint Distribution Committee die Zentralwohlfahrtsstelle und den Zentralrat der Juden in Deutschland. Weitere wichtige Organisationen waren HIAS (Hebrew Immigrant Aid Society), die hauptsächlich bei der Auswanderung von jüdischen DP's in die USA tätig wurde, ORT (Organization for Rehabilitation through Training), eine Organisation, die sich der Berufsausbildung, Schulung und Umschulung von Jugendlichen und Erwachsenen widmete, die britische JRU (Jewish Relief Unit), die besonders in Bergen-Belsen aktiv wurde, und der Vaad Haazala, eine Organisation der religiösen Agudat-Israel-Partei, die den orthodoxen Juden half, nach den Religionsgeboten zu leben, in dem sie für geschächtetes Fleisch, koschere Lebensmittel und rituelle Hilfsmittel sorgte.>





14. Direkte jüdische Auswanderung von Europa in die "USA" nach 1945

American Joint Distribution Committee; In: J.H.Schoeps (Hg): Neues Lexikon des Judentums; Bertelsmann 1998, S.47

Julius Hans Schoeps
                      (Herausgeber): Neues Lexikon des Judentums,
                      Buchdeckel   Julius Hans Schoeps, Portrait   Julius Hans Schoeps: Neues Lexikon des
                        Judentums, Seite 47 (03)
Julius Hans Schoeps (Herausgeber):  Neues Lexikon des Judentums, Buchdeckel und Seite 47 (03)
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Text:

<Weitere wichtige Organisationen waren HIAS (Hebrew Immigrate Aid Society), die hauptsächlich bei der Auswanderung von jüdischen DP's in die USA tätig wurde.>



15. Appell des WJC 1945, jüdische Kinder von christlichen Familien herauszugeben

z.B. in: George Garai (Editor/Hsg.): World Jewish Congress. 40 Years in Action. A record of the world Jewish Congress 1936-1976, S.22, 1953: S.34

WJC,
                        Broschüre: 40 Years in Action, Buchdeckel
WJC, Broschüre: 40 Years in Action, Buchdeckel
WJC, Broschüre: 40 Years in Action,
                        Inhaltsverzeichnis mit der Angabe von Garai
WJC, Broschüre: 40 Years in Action, Inhaltsverzeichnis mit der Angabe von Garai
WJC, Broschüre: 40 Years in Action, Seite
                        34
WJC, Broschüre: 40 Years in Action, Seite 34
Text:
"Der Kongress führt eine Kampagne zur Rückkehr von jüdischen Waisenkinder in den Schoss der jüdischen Gemeinde. Es handelt sich um jüdische Waisenkinder, die während des Krieges von Katholiken in Frankreich, Belgien und Holland aufgenommen worden waren."

(original:
"Congress leads campaign for return to Jewish fold of orphaned Jewish children saved during war by Catholics in France, Belgium, and Holland.")


16. Russifizierung der Juden in der Sowjetunion ab 1948: Prozesswellen, Massenarreste, Verurteilungen zu Arbeitslager, "ökonomische Prozesse"

Pinkus:

Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government
                      and the Jews 1948-1967. A documented study    Benjamin Pinkus, Portrait

Pinkus, Benjamin: The Soviet Government and the Jews 1948-1967. A documented study. Ben-Gurion University of the Negev (Beer-Sheva); Cambridge University Press 1984, ISBN 0-521-24713-6:

-- Prozesswellen 1948-1953 ("The Black Years"): Pinkus, S.5,21,87,89,163,194-195,507,533;
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 5
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 5
Text (Deutsch):

<Ein noch schwerwiegenderer Grund für die Ernüchterung war die von Stalins Politik eingeführte Politik während der Jahre 1948 bis 1953, die so genannten 'Schwarzen Jahre' ('black years'), die wir im Weiteren im Detail untersuchen werden.>

(original:
<An even greater cause of disillusionment was initiated by Stalin's policy during 1948-53, the so-called 'black years' which will be examined in detail below.>)

Stalin schloss die Juden in der "Sowjetunion" ein, und es gab Antisemitismuswellen, weil der zionistisch-rassistische Staat Israel sich mit den Verunreinigten Staaten und mit seinen Geheimdiensten verband. Somit fühlte sich die "Sowjetunion" mit Stalin durch die Alliierten der Verunreinigten Staaten eingekreist. Und die Massnahmen gegen Juden folgen nun im Detail:


Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 21
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 21
Text (Deutsch):
<Also, die traurige Tatsache ist, dass die berühmtesten Repräsentanten der jiddischen Kultur in der Sowjetunion während der letzten Jahre der Stalin-Zeit getötet worden

(Endnote 31: Siehe Kapitel 5 und 7)

und jene, denen es gelang, lebendig aus den Konzentrationslagern zurückzukommen, waren gebrochen und entmutigt.>

(original:
<However, the sad fact is that the most outstanding representatives of Yiddish culture in the Soviet Union were killed during Stalin's last years,

(End note 31: See chapter 5 and 7)

and those survivors who managed to return from the concentration camps were broken and discouraged.>)


Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 87
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 87
Text (Deutsch):
[Das Propagandabild über Juden in der "SU" 1948-1953]
<Eine Untersuchung der grossen Anzahl von Artikeln die 1948-1953 publiziert wurden, die 'seriösen' wie die 'humoristischen' (siehe die Dokumente in diesem Kapitel mit bekannten Beispielen), zeigt ein völlig entstelltes und verfälschtes Bild des Juden. Vor den Augen der Öffentlichkeit, miteingeschlossen die sowjetische Intelligenz, eröffnete sich ein gefährlicher Stereotyp. Der Jude wurde dem Leser als eine generell korrupte Person dargestellt, die sich regelmässig vom Militärdienst drückte, sogar in den schwierigsten Zeiten der Sowjetunion (obwohl, wenn er an die Front geschickt wird, dann ist er immer zuvorderst); er ist keinem Ort richtig verbunden (er ist ein ewiger Wanderer, unfähig, sich mit einem speziellen Ort zu verbinden); er ist unfähig und sogar unwillig zu arbeiten, sein Ehrgeiz geht eher dahin, ein leichtes Leben zu führen (ein Parasit von Natur aus). Sobald er Arbeit hat, überschwemmt er die Institution mit seinen Familienangehörigen oder Bekannten (Familien- und Gemeinde-Nepotismus); seine Diplome sind durch falsche Behauptungen oder Spitzfindigkeiten ergaunert, seine Beförderung bei der Arbeit ist auch das direkte Resultat von Betrug, Schwindel und Mitwirkung, der Jude (die Ursprünge sind durch eindeutige Andeutungen aufgedeckt, eher so als durch direkte Beweise), provoziert zwangsläufig Abscheu und Ekel, Eifersucht und Wut.

Von da aus ist es nur noch ein Schritt zum gefährlichen und totalen Hass. Das Ausmass, in dem diese Propaganda akzeptiert wurde, nicht nur durch die gewöhnliche Bevölkerung, sondern auch durch Vertreter der gebildeten Schichten, kann durch Zeugnisse bewiesen werden, die uns erreicht haben.> (S.87)

(Endnote 24: <Siehe Dokumente 32-34.>
Dokument 32: Ewtuschenkos Memoiren der Stalin-Zeit (1963)
(S.104-106)
(Quelle: E. Ewtuschenko: Avtobiografiya (Autobiographie); London, Flegon Press 1964, S. 88-89)
(Endnote 73: Ewtuschenkos 'Autobiographie', aus der die Dokumente 32 und 39 ein Auszug sind, wurde zuerst am 21. Februar 1963 und in den folgenden Ausgaben der französischen Zeitung L'Express publiziert. Die Herausgeber verkündeten, dass sie das Manuskript des Autors besitzen würden für den Fall, dass der Autor oder sowjetische Stellen die Vorgänge leugnen würden. Die einzigen Zusätze der Herausgeber sind die Untertitel. Nachdem Ewtuschenko selbst mit Chruschtschews Vorwürfen konfrontiert wurde, verkündete Ewtuschenko, dass er unverantwortlich gehandelt hätte, und dass die Publikation seiner 'Autobiographie' ein ernsthafter Fehler gewesen sei. Siehe: Le Monde, 29. März 1963).

Dokument 33: Chruschtschew über Stalin
(S. 106-108)
(Quelle: Khrushchev Remembers; Boston, Little, Brown 1970, S. 260-263)
(Endnote 78: Darüber, wie Chruschtschows Memoiren den Westen erreichten und eine Einschätzung der möglichen Echtheit, siehe J.L. Schechter in Khrushchev Remembers. The Last Testament, S. xi-xix)

Dokument 34: Chruschtschow über die polnische Führung (1948-51)
(S. 108-110)
(Quelle: Khrushchev Remembers. The Last Testament; Boston, Little, Brown 1974, S. 179-182)

<Ebenso sind wichtig die Zeugenaussagen von V. Grossman und A. Kuznetsov; siehe: V. Grossman: Vse techet (Immer im Fluss), Frankfurt am Main, Posev 1970; A. Anatoli (Kuznezov): Babi Yar; New York, Taschenbücher, 1971. Dem können weitere Berichte von Auswanderern aus der Sowjetunion zugefügt werden.>
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(original:
[The propaganda picture of the Jew in the "SU" 1948-1953]
<An examination of a large number of articles published during 1948-53, both 'serious' and 'humorous' (prominent examples of which are given in the documents to this chapter), reveals a completely distorted and falsified picture of the Jew. Before the eyes of the general public, including the Soviet intelligentsia, a most dangerous stereotype emerged, with the Jew portrayed to the reader as a generally corrupt person who regularly evaded military service, even at the most difficult time in the history of the Soviet Union (although sent to the front he, miraculously, always reaches the rear); he is not attached to any place (being an eternal wanderer incapable of attachment to a particular spot); he is unable and even unwilling to work, his ambition being rather to make an easy living (a parasite by nature). As soon as he has settled into a job, he peoples the establishment with members of his family or acquaintances (family and community nepotism); his certificates are acquired through false claims or sharp practices; his promotion at work is also the direct result of fraudulence and swindles. Thus portrayed as exploiter, swindler and operator, the Jew (whose origins are revealed by unmistakable innuendo rather than by direct reference) inevitably arouses loathing and revulsion, jealousy and anger.

From here it is only one step to the most dangerous outright hatred. The extent to which this propaganda was accepted, not only by the ordinary people but also by representatives of the more cultured classes, can be judged from the testimonies which have reached us.> (p.87)

(End note 24: <See Docs 32-34.>
Document 32: Evtushenko's memoirs of the Stalin era (1963)
(p.104-106)
(Source: E. Evtushenko: Avtobiografiya (Autobiography); London, Flegon Press 1964, pp. 88-89)
(End note 73: Evtushenko's 'Autobiography', from which Docs. 32 and 39 are drawn, was published first in the French journal L'Express on 21 February 1963 and the three following issues. The editors announced that, in the event that denials should come from either the author or the Soviet authorities, they possessed the author's manuscripts proving that he had indeed written the work. The only editorial additions were the sub-headings. After he had been severely upbraided by Khrushchev himself, Evtushenko announced that he had acted irresponsibly and made a serious mistake in publishing his 'Autobiography'. See: Le Monde, 29 March 1963).

Document 33: Khrushchev on Stalin
(p. 106-108)
(Source: Khrushchev Remembers; Boston, Little, Brown 1970, pp. 260-263)
(End note 78: For how Khrushchev's memoirs reached the West and an assessment of their probable authenticity, see J.L. Schechter in Khrushchev Remembers. The Last Testament, pp. xi-xix).

Document 34: Khrushchev on the Polish Leadership (1948-51)
(p. 108-110)
(Source: Khrushchev Remembers. The Last Testament; Boston, Little, Brown 1974, pp. 179-182)

<Also important are the testimonies of V. Grossman and A. Kuznetsov; see: V. Grossman: Vse techet (Forever Flowing), Frankfurt am Main, Posev 1970; A. Anatoli (Kuznezov): Babi Yar; New York, Pocket Books, 1971. To these can be added numerous accounts by new emigrants from the Soviet Union to the West.>


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<Es gibt viele Gründe, warum breite Kreise der Bevölkerung bereit waren, den Antisemitismus von oben aufzunehmen. Wir haben bereits geschildert, dass während des Krieges die giftige Nazi-Propaganda die antisemitische Tradition in Russland, in der Ukraine, in Litauen und in anderen Nationen wieder verstärkt hat. Die katastrophale wirtschaftliche Situation, Wohnsituation, schwierige Arbeitsbedingungen und der harte Wettbewerbsbedingungen, um bei der Arbeit weiterzukommen zu einer Zeit, als die Erwartungen für ein besseres Leben grausam enttäuscht wurden, waren die schwerwiegenden Faktoren, die zum wachsenden Hass gegen Ausländer, Fremde und gegen all jene führten, deren Situation als besser betrachtet wurde, berechtigter- oder unberechtigterweise. Dazu kommt die Existenz eines totalitären Regimes, das willkürlich eine hysterische Atmosphäre gegen Intellektuelle und einen extremen Ausländerhass schaffen konnte. Die Umstände waren also  derart, dass der Jude das ideale Hassobjekt wurde.

Wir sind verpflichtet zu fragen, ohne dass wir eine eindeutige Antwort geben können, inwiefern der offizielle Antisemitismus ein Resultat der 'objektiven Bedürfnisse' war, wenn man das so sagen kann, oder, ob diese Politik stattdessen durch die starken, persönlichen, anti-jüdischen Gefühle von verschiedenen sowjetischen Führern hervorgebracht wurde, speziell von Stalin selbst. Es gibt keinen Zweifel, dass da das 'Bedürfnis' nach einem Sündenbock bestand, um Unmut über das Versagen und über die Bedürfnisse zu vertuschen. Das 'Bedürfnis' wurden in eine Richtung so weit wie möglich weg von den wirklich Verantwortlichen weggeleitet. Die Regierung war stark genug, um mit der extremen und potentiell explosiven Waffe des Antisemitismus umzugehen. Weil die Regierung beschloss, auf den Antisemitismus nicht zu verzichten, so kommt man um die Schlussfolgerung nicht herum, dass der subjektive Faktor von Bedeutung und endgültig war, vielleicht, entscheidend.> (S.87)
<There are many reasons why broad circles of the population were ready to absorb anti-Semitism from above. We have already pointed out that the anti-Semitic tradition in Russia, the Ukraine, Lithuania and other nations was reinforced during the war by venomous Nazi propaganda. The disastrous economic situation, housing shortage, difficult working conditions and fierce competition for promotion at work, at a time when expectations of better things had been cruelly disappointed, were all weighty factors which contributed to the growing hatred for foreigners, for strangers, and for all those whose situation was seen, whether rightly o wrongly, as superior. If we add to this the existence of a totalitarian regime which was deliberately creating an almost hysterical atmosphere of anti-intellectualism and extreme xenophobia, the circumstances were right for the Jew to become the ideal object of hatred.

We are obliged to ask, without being able to give an unequivocal reply, to what extent official anti-Semitism was a direct result of 'objective needs', if it can be so expressed, or whether this policy arouse, instead, from the strong personal anti-Jewish feelings of various Soviet leaders, especially of Stalin himself. There is no doubt that, despite the 'need' to find a scapegoat for the failures and the desire to assuage resentment by channeling it in a direction as far as possible removed from those really responsible, the government was strong enough to have coped without as drastic, extreme and potentially explosive a weapon as anti-Semitism. Because the government chose not to forego anti-Semitism, one cannot escape the conclusion that the subjective factor was of significance and ultimately, perhaps, decisive.> (p.87)


Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 89
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 89
Text (Deutsch):
<Aber es scheint, dass die Terror-Kampagnen gegen die Juden in der Tschechoslowakei und in Rumänien jetzt unabhängig von der jeweiligen Staatsführung durchgeführt wurden und nicht unbedingt unter dem Befehl der Sowjetpolitiker standen.>

(original:
<However, it seems that the terror campaigns against Jews in Czechoslovakia and Romania were now initiated independently by the leaderships of these states and were not necessarily carried out under instruction from the Soviet policy-makers.>)


Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 163
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 163
Text (Deutsch):
<Nicht weniger wichtig war aber auch die Frage, wer in der anti-kosmopolitischen Kampagne angegriffen wurde. Zum Beispiel waren die Opfer der Angriffe in der Ukraine und in Weissrussland fast alles Juden, während in Zentralasien der Prozentsatz der jüdischen Opfer niedrig lag. Der Grund für diesen Kontrast liegt nicht in der niedrigen Anzahl Juden in den letzteren Gebieten, oder dass sie relativ wenig Schlüsselpositionen in Literatur, Kunst und Forschung besetzt hätten; ein sehr bedeutender Faktor war hier der Grad des bodenständigen Antisemitismus und des Wunsches, ihn für verschiedene Zwecke auszunutzen.

Dabei waren in Zentralasien und in gewissem Mass auch im Kaukasus (vor allem in Aserbaidschan) die antikosmopolitische  Kampagne und die Kampagne gegen den bürgerlichen Nationalismus - mit den üblichen Angriffen auf den Pan-Islamismus, Pan-Turkismus und Pan-Iranismus - fast identisch

(Endnote 74: Mirzo Fursan-Zade: Protiv kosmopolitizma i paniranizma; In: Literaturnaya gazeta, 19. Februar 1949; Kh. Rasulev: Reaktsionnaya sushchnost panislamizma i panturkizma; In: Pravda Vostoka, 14. August 1952).

und mit ihren ständigen Rufen nach einer Brüderlichkeit zwischen den 'Grossrussischen Brüdern' - in den europäischen Republiken (speziell in der Ukraine) wurde die Kampagne durch einige lokale Intellektuelle für andere Zwecke genutzt, wie es scheint, mit der Unterstützung der Behörden. Das wichtigste hier war der Versuch, den Würgegriff der Russifizierung zu brechen, ohne den grossrussischen Chauvinismus frontal anzugreifen. Man benutzte die sich bietende Gelegenheit durch die Kampagne gegen 'Kosmopoliten', die gewöhnlich der ukrainischen und weissrussischen Kultur nihilistisch und herabsetzend entgegentraten. Und, unter den dann vorherrschenden Umständen, war es offensichtlich sehr viel sicherer, 'Kosmopoliten' anzugreifen, die jüdisch und nicht russischen Ursprungs waren. Darüberhinaus war es möglich, die antikosmopolitische Kampagne auszunützen, um persönliche Angelegenheiten mit den Juden zu regeln, die wichtige Posten in Kultur und Schulwesen dieser Republik innehatten.

(Endnote 75: Unter jenen, die Kosmopoliten in der Ukraine angriffen, waren die Dichter Rylsky und Tychyna, die als persönliche Freunde vieler jiddischer Schriftsteller bekannt waren, und die der jüdischen Bevölkerung freundlich gesinnt waren. Während es wahrscheinlich ist, dass sie gezwungen wurden, sich der Kampagne anzuschliessen, so lässt einen die Schärfe des Angriffs von Tychyna (siehe Dok. 67) zum Schluss kommen, dass hier eine Angelegenheit mit jüdischen Literaturkritikern, die er persönlich nicht mochte, eine wichtige Rolle gespielt hat).> (S.163)
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(original:
<No less important, however, was the question of who was attacked in the anti-cosmopolitan campaign. For example, the victims of the attacks in the Ukraine and Belorussia were almost all Jews, while their percentage among those attacked was low in the republics of Central Asia. The reason for this contrast does not lie in the small number of Jews who lived in these latter areas or in the fact that they held relatively few key posts in literature, art and the sciences; a very significant variable here was the degree of indigenous anti-Semitism and the desire to exploit it for various purposes.

Thus, while in Central Asia and to a certain extent in the Caucasus (chiefly in Azerbaijan) the anti-cosmopolitan campaign was almost identical to the campaign against bourgeois nationalism - with the usual attacks on pan-Islamism, pan-Turkism and pan-Iranism

(End note 74: Mirzo Fursan-Zade: Protiv kosmopolitizma i paniranizma; In: Literaturnaya gazeta, 19 February 1949; Kh. Rasulev: Reaktsionnaya sushchnost panislamizma i panturkizma; In: Pravda Vostoka, 14 August 1952).

and the incessant calls for fraternity with the 'Great Russian brother' - in the European republics (particularly in the Ukraine) the campaign was utilized for other purposes by some of the local intelligentsia, apparently with the support of the authorities. Most important here was the attempt to break the stranglehold of Russification, without attacking Great Russian chauvinism head on, by using the golden opportunity presented by the campaign against 'cosmopolitans', whose attitude to Ukrainian or Belorussian culture was nihilistic and disparaging. And, under the circumstances then prevailing, it was obviously far safer to attack 'cosmopolitans' who were Jewish rather than Russian in origin. Moreover, it was possible to exploit the anti-cosmopolitan campaign to settle personal accounts with the Jews who held important posts in all spheres of culture and learning in these republics.

(End note 75: Among those who attacked cosmopolitanism in the Ukraine were the poets Rylsky and Tychyna, who were known to be personal friends of many Yiddish writers and sympathetic to the Jewish people. While it is likely that they were compelled to do so, the sharpness of Tychyna's attack, for example (see Doc. 67), leads one to believe that the chance to settle accounts with Jewish literary critics whom he personally loathed also played an important role).> (p.163)




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Dokument 67: Die Vereinigung der ukrainischen Schriftsteller greift Kosmopoliten an (März 1949)
(S. 185-189)
(Quelle: Do kontsa razgromit kosmopolitov-antipatriotov! (Die antipatriotischen Kosmopoliten ausrotten); Pravda Ukrainy, 6. März 1949)

<Wenn wir die Sicht akzeptieren, dass die antikosmopolitische Kampagne eine durch und durch antijüdische Kampagne wurde, so kommt die Frage auf: Warum? Einer der Hauptgründe war der von Stalin und eventuell von einem beträchtlichen Teil der sowjetischen Führung geteilten Verdacht, dass die Juden nicht völlig loyal zu ihrem sozialistischen Mutterland standen, und dass man ihnen im Krieg mit den Vereinigten Staaten nicht voll vertrauen konnte. Dieses Misstrauen hat Stalin offenbar zur Entscheidung gebracht, dass man nicht nur den 'jüdischen Nationalismus' bekämpfen sollte - jene Kreise, die mit der jiddischen Kultur verbunden waren [dieser Nationalismus unterstützte das rassistisch-zionistische Israel unter dem Rassisten Ben Gurion] - sondern auch den 'Kosmopolitismus' - die assimilierte jüdische Intelligenz. In Übereinstimmung mit dieser inneren Logik war der Übergang von der ersten Kampagne zur zweiten Kampagne Ende 1948 absolut natürlich. So kann man die paradox scheinende Tatsache erklären, dass einige Personen wegen beidem, Nationalismus und Kosmopolitismus, hintereinander angeklagt wurden, oder fast hintereinander.

Eine allgemeinere aber noch wichtigere Überlegung war die Popularität, die sich das Regime durch die Entfesselung solcher Kampagnen gegen Juden erhoffen konnte, so verhasst, wie sie bei grossen Teilen waren, bei Russen wie bei der nichtrussischen Bevölkerung.

Schlussendlich scheint es, dass die antijüdische Politik, die sich in der antikosmopolitischen Kampagne manifestierte, auch durch interne Kämpfe innerhalb der Parteiführung beeinflusst war. Es ist aber bis heute schwierig festzustellen, welche spezielle Gruppe dies unterstützt hat, und in welchem Mass.> (S.163)

(Endnote 76: Über die Wichtigkeit des Stalinschen Antisemitismus in Hinsicht auf diese Frage, siehe Kapitel 3).>
Document 67: The Ukrainian Writers' Board attacks cosmopolitans (March 1949)
(p.185-189)
(Source: Do kontsa razgromit kosmopolitov-antipatriotov! (To Rout Utterly the Anti-Patriotic cosmopolitans); Pravda Ukrainy, 6 March 1949)

<If we accept  the view that the anti-cosmopolitan campaign became an out-and-out anti-Jewish campaign, the question arises, why? One of the principal reasons was the suspicion shared by Stalin and evidently by a sizable section of the Soviet leadership that the Jews were not completely loyal to their socialist motherland and could not be relied upon fully in the event of a war with the United States. This distrust apparently  induced Stalin to decide that it was necessary to fight not only 'Jewish nationalism' - those circles associated with Yiddish culture [this nationalism was supporting racist Zionist Israel under racist Ben Gurion] - but also 'cosmopolitanism' - the assimilated Jewish intelligentsia. In accordance with this inner logic, the sharp transition, at the end of 1948, from the first campaign to the second was natural enough, as was the apparently paradoxical fact that some persons were accused of both nationalism and cosmopolitanism consecutively or almost consecutively.

A more general but probably even more weighty consideration was the popularity which the regime could hope to gain by unleashing a thinly veiled campaign against the Jews, hated as they were by large sections of both the Russian and the non-Russian populations.

Finally, it seems that the anti-Jewish policy manifested in the anti-cosmopolitan campaign was further influenced by the internal struggles within the Party leadership, although even today it is difficult to pinpoint the particular group that supported it, or to what extent.> (p.163)

(End note 76: On the importance of Stalin's anti-Semitism in regard to this question, see Chapter 3).>

Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 194   Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 195
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seiten 194 und 195
Text (Deutsch):
<Die kurze Zeit der Hoffnung [1945-1948 mit der Hoffnung in Moskau, dass Israel am Ende ein kommunistischer Satellit werden würde] war im Oktober und November 1948 plötzlich am Ende  [als klar wurde, dass Israel mit dem CIA gegen die Politik der Sowjetunion stehen wird]

(Endnote 4: Siehe Erenburgs Artikel in der Prawda (Dokument 7); siehe auch Kapitel 6. Dies war eindeutig das erste Zeichen, dass die sowjetischen Behörden entschieden hatten, die Kontakte zwischen dem sowjetischen Judentum, dem [rassistischen] Zionismus und [dem rassistisch-zionistischen Staate] Israel zu zerschneiden).

als die sowjetische Politik in Hinsicht auf die zionistische Frage erneut wechselte.>

[Die sowjetische Politik war mit den muslimischen Ländern solidarisch, und die Verunreinigten Staaten wurden durch die jüdischen Zionisten manipuliert und waren der Goldesel für das rassistische Israel - und das geht bis heute so (2011)].
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(original:
<This short period of hope [1945-1948 with the hope in Moscow that Israel will be a communist satellite at the end] was brought to an abrupt end in October-November 1948 [when it was clear that Israel would go with CIA against Soviet Union's policy]

(End note 4: See Erenburg's article in Pravda (Doc.7); see also Chapter 6. This was undoubtedly the first sign that the Soviet authorities had decided to sever the contacts between Soviet Jewry and [racist] Zionism and [racist Zionist state of] Israel).

when Soviet policy on the Zionist question shifted once again.>

[Soviet policy was in solidarity with the Muslim countries, and Stupid States were manipulated by the Jewish Zionists and were the gold monkey for racist Israel - until today (2011)].

 
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Dokument 7: Erenburgs Konzeption der jüdischen Befindlichkeit (1948)
(S.39-42)
(Quelle: I. Erenburg: 'Po povodu odnogo pisma' (Was einen gewissen Brief betrifft), Pravda, 21. September 1948)
(Endnote 66: Wir publizieren hier die Übersetzung von Erenburgs Artikel, der in Jewish Life im Juni 1949 erschien, S. 25-27).

[Alexander R. aus München beklagt sich über Antisemitismus seit der Gründung des rassistisch-zionistischen Herzl-Israel]
<Ich habe einen Brief von Alexander R. in München erhalten. Er schreibt:

'Es mag Sie überraschen, dass ich Ihnen schreibe, aber ich habe einige ihrer Bücher gelesen, und ich wende mich als Schriftsteller an Sie, um mir zu helfen, ein schwieriges Problem zu lösen. Ich bin ein deutscher Jude, ein Medizinstudent, und natürlich ein Antifaschist. Im Jahr 1938 gelang es mir, nach Frankreich wegzugehen. Als die Nazis Frankreich besetzten, ging ich in den Untergrund, kämpfte dann zwei Jahre in den Rängen der Maquis, in der Partisanenabteilung Gabriel Peri. Ich kehrte nach dem Krieg nach München zurück. Ich gestehe, ich war naiv - ich dachte, der Faschismus sei ausgelöscht. Jetzt bin ich tägliches Objekt von Beleidigungen. Als Hitler an der Macht war, glaubte ich, das sei eine vorübergehende Eklipse. Ich betrachtete Antisemitismus als eine der Spielarten der "braunen Seuche". Aber warum muss ich immer noch so eklige Wandschriften lesen? Warum muss ich Studentenkollegen sagen hören, "Geht raus hier, geht nach Palästina"? Warum gab man meinem Freund keinen Professorenabschluss, aber man sagte ihm freimütig: "Hier ist kein Platz für Juden"? Sie können sich nicht vorstellen, wie untolerierbar diese Beleidigungen für unsere Würde sind. Ich sehne mich nach dem einfachsten Ding, nach dem Recht auf Leben, ohne Zeichen der Scham. Die Nazis zwangen uns, einen gelben Fleck auf der Brust zu tragen. Jetzt ist alles mehr im Untergrund, aber es ist immer noch das gleiche. Unter dem Schutz der Amerikaner haben sich die Nazis in alle verantwortlichen Posten gesetzt. Sie kennen das vielleicht, und ich schreibe das nicht, um zu klagen oder zu informieren.'

[Alexander R. fragt, wie die "SU" zum rassistischen, zionistischen Herzl-Israel steht]
'Ich möchte wissen, wie die Sowjetunion zum [rassistisch-zionistischen] Staat Israel steht. Können wir darin eine Lösung zur so genannten jüdischen Frage sehen? Für mich sind das nicht abstrakte Gedanken, sondern eine Lebensfrage. In Ihrem Roman Der Sturm las ich schreckliche Beschreibungen über die Morde in Auschwitz und an anderen Plätzen. Meine gesamte Familie ist in den Händen der Nazis umgekommen [wahrscheinlich im Bunkerbau]. Was muss man tun, um eine Wiederholung dieses Schreckens zu verhindern? Gestern hörte ich einen Kollegen laut sagen: "Die Juden müssten abgemurkst werden." Ich war nie ein Zionist, aber ich beginne an die Idee eines jüdischen Staates zu glauben. Ich erwarte von Ihnen eine Antwort - denn Sie sind ein Schriftsteller des Landes, an das ich von ganzem Herzen glaube.' ...

[Erenburg: Die "SU" anerkannte Israel als erste]
Ich glaube, die gestellte Frage, die von dem unbekannten Brieffreund gestellt wurde, ist nicht nur für ihn, und nicht nur für Juden , sondern für alle intelligenten Leute, die ein Gewissen haben, interessant. Ich habe deshalb entschieden, nicht privat, sondern durch einen Zeitungsartikel zu antworten.

Alexander R. will wissen, wie die Sowjetunion zum Staat Israel steht. Diese Frage kann kurz beantwortet werden: Die sowjetische Regierung war die erste, die den neuen Staat anerkannt hat. Sie hat energisch gegen die Aggressoren protestiert, und als die israelischen Armeen ihr Land gegen arabische Legionäre, die unter dem Kommando von britischen Offizieren standen, verteidigten, waren die Sympathien unseres Volkes alle auf der Seite der Leidenden, nicht auf der Seiten der Täter. Dies ist so natürlich wie die Tatsache, dass das sowjetische Volk mit den Patrioten von Vietnam und nicht mit den französischen Unterdrückern, mit den Patrioten von Indonesien und nicht mit den holländischen Expeditionstruppen sympathisiert.> (S.39)
Document 7: Erenburg's conception of Jewish consciousness (1948)
(p. 39-42)
(Source: I. Erenburg: 'Po povodu odnogo pisma' (Concerning a Certain Letter), Pravda, 21 September 1948)
(End note 66: We publish here the translation of Erenburg's article which appeared in Jewish Life, June 1949, pp. 25-27).


[Alexander R. from Munich complains about anti-Semitism since the foundation of racist Zionist Herzl Israel]
<I have received a letter from one Alexander R. in Munich. He writes:

'It may surprise you that I am writing to you, but I have read some of your books and I turn to you as a writer to help me solve what is to me a difficult problem. I am a German Jew, a medical student, and of course, an anti-Fascist. In 1938 I managed to get away to France. When the Nazis invaded France, I went into hiding, then fought for two years in the ranks of the Maquis, in the Gabriel Peri partisan detachment. I returned to Munich after the victory. I confess I was naive - I thought that Fascism had been wiped out. Now I am daily subject to insults. When Hitler was in power, I believed it was a temporary eclipse, I regarded anti-Semitism as one of the features of the "brown plague". But why must I still read disgusting inscriptions on walls? Why must I listen to fellow-students telling me, "Get out of here, go to Palestine"? Why was my friend not given a professorship, but was frankly told: "There's no room for Jews here"? You cannot imagine how intolerable are these insults to one's dignity. I long for a most simple thing, for the right to live without a brand of shame. The Nazis made us wear a yellow patch on our breasts. Now everything is more subtle, but it is the same nevertheless. Under the protection of the Americans the same Nazis are entrenched in all responsible positions. You probably know this, and I am not writing to complain or inform.'





[Alexander R. asks what's the attitude of the "SU" to racist Zionist Herzl Israel]
'I should like to know what is the attitude taken in the Soviet Union to the [racist Zionist] State of Israel. Can we see in it a solution to the so-called Jewish question? To me, these are not abstract reflections, but a matter of life. In your novel The Storm I read gruesome descriptions of the murder of Jews at Auschwitz and other places. My entire family perished at the hands of the Nazis [probably in tunnel constructioning]. What is to be done to prevent a repetition of those horrors? Yesterday I heard a colleague of mine say loudly: "The Jews ought to be finished off." I have never been a Zionist, but I am beginning to believe in the idea of a Jewish state. I am expecting an answer from you - for you are a writer of the country in which I believe with all my heart.'...

[Erenburg: "SU" was first who recognised Israel]
I think the question posed by my unknown correspondent is of interest not only to him, and not even only to Jews, but to all people of intelligence and conscience. I have therefore decided to answer, not in a private letter, but in a newspaper article.

Alexander R. wants to know what is the attitude taken in the Soviet Union to the State of Israel. This question can be answered briefly: the Soviet government was the first to recognise the new state, it protested energetically against the aggressors, and when the armies of Israel fought to defend their land from the Arab Legionnaires commanded by British officers, the sympathies of our people were all for the wronged, not for the wrong-doers. This is as natural as the fact that the Soviet people sympathise with the patriots of Vietnam and not with the French suppressors, with the patriots of Indonesia and not with the Dutch punitive forces.> (p.39)


[Erenburg: Kapitalistische Ölinteressen in Israel]
<Aber die erste Frage von Alexander R. kann noch in einem grösseren Zusammenhang beantwortet werden. Die Vertreter der Sowjetunion in den Vereinten Nationen sagten, dass unser Volk die Gefühle der Juden verstehen, die die grösste Tragödie erlebt haben, und die zumindest das Recht erhalten sollen, in einem eigenen Land zu leben. Das sowjetische Volk wünscht den Arbeitern von Israel Erfolg, und das sowjetische Volk wird die Augen gegenüber den Vorgängen nicht verschliessen, die den ehrbaren Leuten im jungen Staat noch bevorstehen. Zusätzlich zu der Invasion englisch-arabischer Horden ist Israel nämlich noch einer weiteren Invasion ausgesetzt - nicht so verdächtig, aber nicht weniger gefährlich - und zwar ist das die Invasion des englisch-amerikanischen Kapitals. Für die Imperialisten ist Palästina, zuerst und vor allem, Öl. Der Wettbewerb zwischen den Plünderern - Standard Oil auf der einen Seite und die englisch-iranische Petroleumgesellschaft und Shell auf der anderen - dringen in das Leben des noch labilen Staates ein. Israel wird nicht nur durch König Abdullas Mörder bedroht, sondern auch die Interessen der palästinensischen Gesellschaft Potash, die Frage der Pipeline zwischen Kirkuk und Haifa, amerikanische Entwürfe für Konzessionen und Militärbasen. Der Staat Israel wird nicht von Vertretern der Arbeiterklasse regiert. Wir haben alle gesehen, wie die Bürgerlichen der europäischen Länder, mit ihren grossen Traditionen und alten Staatssystemen, die nationalen Interessen für den göttlichen Dollar verkauft haben. Gibt es irgendeinen Grund, warum das sowjetische Volk von den  Bürgerlichen von Israel mehr Skrupel oder mehr Voraussicht zeigen sollte als die Bürgerlichen in Frankreich oder Italien? Kaum. Wir trauen der Bevölkerung. Aber die Tatsache, dass die Bevölkerung in Israel kämpft, und dass sie tapfer kämpfen, heisst nicht, dass die Bevölkerung auch an der Macht ist. [...]>
[Erenburg: Capitalist oil interests in Israel]
<However, Alexander R.'s first question may be answered at greater length. The representatives of the Soviet Union in the United Nations have said that our people understand the feelings of the Jews who have experienced the greatest tragedy and have at last obtained the right to exist on their own land. Wishing the toilers of Israel success, soviet people do not close their eyes to the trials in store for all honest people in the young state. In addition to the invasion of Anglo-Arab hordes, Israel is exposed to another invasion - not so conspicuous, but no less dangerous - namely, the invasion of Anglo-American capital. To the imperialists Palestine is, first and foremost, oil. The competition between marauders - Standard Oil on the one hand and the Anglo-Iranian Petroleum Company and Shell on the other - intrudes in the life of the still frail state. Israel is threatened not only by King Abdullah's cutthroats, but by the interests of the Palestine Potash Company, the question of the Kirkuk-Haifa pipeline, American designs for concessions and military bases. The State of Israel is not headed by representatives of the working people. We have all seen how the bourgeoisie of European countries, with their great traditions and older state systems, have sold out the national interests for the sake of dollars. Is there any reason why Soviet people should expect the bourgeoisie of Israel to have more scruples or display greater foresight than the bourgeoisie of France or Italy? Hardly. We trust the people. But the fact that the people in Israel are fighting, and that they are fighting bravely, does not mean that the people there are in power. [...]>
[Finsterlinge zeichnen ein stereotypes Bild des Juden]
<Seit langer Zeit kommen Finsterlinge in erfundenen Geschichten vor, um Juden als eine spezielle Kreatur darzustellen, die sich von der umgebenden Bevölkerung abhebt. Finsterlinge  behaupten, dass Juden ein getrenntes Leben für sich selber führen, dass sie Freud und Leid der Menschen nicht teilen, unter denen sie leben; Finsterlinge behaupteten, dass Juden kein Gefühl für Heimat haben, dass sie ewige Wanderer seien; Finsterlinge versicherten, dass die Juden verschiedener Länder eine Einheit seien, zusammengehalten durch einige mysteriöse Bindungen. All diese Erfindungen fanden ihren Ausdruck in Hitlers widerlichem Buch Mein Kampf und wurden von den SS-Männern wiederholt, die alte Juden lebendig begruben und jüdische Kinder steile Abhänge ins Feuer geworfen haben.

[Ghettos von katholischen Fanatikern - jede Gruppe hat Fanatiker]
Ja, die Juden haben für sich selbst geschaut und lebten getrennt ihr eigenes Leben, als sie dazu gezwungen wurden. Das Ghetto wurde nicht von mystischen Juden erfunden, sondern von katholischen Fanatikern. In jener Zeit, als die Augen der Bevölkerung durch religiösen Nebel verblendet waren, gab es Fanatiker unter den Juden wie unter de Katholiken, Protestanten, orthodoxen Christen und Moslems. Aber sobald die Tore des Ghettos sich öffneten, als sich der Nebel der Nacht des Mittelalters zu lichten begann, da schlossen sich die Juden der verschiedenen Länder wieder dem normalen Leben der Nationen an.

[Verfolgte und versprengte Juden - andere Verfolgungen und versprengte Gruppen]
Ja, viele Juden haben ihr Heimatland verlassen und sind nach Amerika ausgewandert. Aber sie sind nicht ausgewandert, weil sie ihr Heimatland nicht geliebt hätten, sondern wegen Gewalt und Beleidigungen, die ihnen die Heimat aberkannt haben. Und, waren denn die Juden die einzigen, die Rettung in anderen Ländern gesucht haben? So ist es auch Italienern ergangen, den Iren, was Slawen getan haben, die von Türken und Deutschen unterdrückt wurden, was auch Armenier und russische Non-Konformisten getan haben. Jüdische Arbeiter, wie alle anderen, sind stark mit dem Land verbunden, wo sie geboren wurden und wo sie aufgewachsen sind. (S.40)

[Das gemeinsame Band der Juden ist der Antisemitismus]
Juden leben in verschiedenen Ländern. Viele leben in Ländern, wo ihre Vorgänger seit je her lebten. Das erste jüdische Denkmal in Tunis, Georgien, Italien, sie datieren in die Urzeit. Finsterlinge sagen, dass es nur wenig Gemeinsames gäbe zwischen einem tunesischen Juden und einem Juden, der in Chicago lebt und amerikanisch spricht und denkt. Wenn da ein Band zwischen ihnen ist, dann ist das nicht mystisch; es ist ein Band, das durch Antisemitismus hervorgebracht ist. Wenn morgen ein Verrückter erscheint, der verkündet, dass alle rothaarigen und stupsnasigen Menschen verfolgt und ausgelöscht werden sollen, dann ergibt sich eine natürliche Solidarität unter allen rothaarigen und stubsnasigen Menschen. Die erschreckenden Scheusslichkeiten des deutschen Faschismus, ihre verkündete Politik der kompletten Vernichtung der Juden, eine Politik, die sie in vielen Ländern umgesetzt haben, rassistische Propaganda, Beleidigungen, denen dann die Feueröfen von Maidanek folgten - all dies hat ein tiefes Band zwischen den Juden der verschiedenen Länder entstehen lassen. Es war die Solidarität von beleidigten und entehrten Leuten.>
[Obscurantist design the stereotype picture of the Jew]
<Obscurantists have since long ago invented fables designed to represent the Jews as some peculiar creatures different from the people around them. Obscurantists have maintained that the Jews live a separate life of their own, that they do not share the joys and sorrows of the peoples among whom they live; obscurantists have asserted that Jews have no sense of native land, that they are eternal wanderers; obscurantists have affirmed that the Jews of various countries are a unit, held together by some mysterious ties. All these inventions found their extreme expression in Hitler's foul book Mein Kampf and were repeated by the SS men who buried old Jews alive and flung Jewish infants down steep banks and into furnaces.

[Ghettos from Catholic fanatics - fanatics in every group]
Yes, the Jews kept to themselves and lived their own separate life when they were compelled to do so. The ghetto was not invented by Jewish mystics, but by Catholic fanatics. In those times, when the eyes of people were blinded by the mist of religion, there were fanatics among the Jews just as there were fanatics among Catholics, Protestants, Orthodox Christians and Moslems. But as soon as the gates of the ghetto opened, as soon as the mist of the night of the Middle Ages began to lift, the Jews of various countries joined the general life of the nations.





[Persecuted and spread Jews - other persecution and spread groups]
Yes, many Jews left their native lands and emigrated to America. But they emigrated not because they did not love their native land, but because violence and insults deprived them of that beloved land. And, were the Jews alone in seeking salvation in other countries? That was also what Italians did, what Irishmen did, what Slavs from the countries oppressed by Turks and Germans did, what Armenians and Russian non-conformists did. Jewish toilers, like all others, are strongly attached to the land where they were born and where they grew up. (p.40)

[The common bond of the Jews is anti-Semitism]
Jews live in different countries. Many of them live in lands in which their ancestors lived since time immemorial. The first Jewish memorials in Tunis, Georgia, Italy date back to ancient times. Obscurantists say that there exists little in common between a Tunisian Jew and a Jew living in Chicago who speaks American and thinks American. If there is a bond between them, it is anything but mystical; it is a bond created by anti-Semitism. If tomorrow a maniac appeared who proclaimed that all red-headed or snub-nosed people must be hounded and wiped out, we should see a natural solidarity of all red-headed or all snub-nosed people. The appalling atrocities of the German Fascists, their proclaimed policy of wholesale extermination of Jews, a policy which they put into effect in many countries, racial propaganda, insults followed by the furnaces of Maidanek - all that gave rise to a sense of a deep bond among the Jews of various countries. It was the solidarity of offended and indignant people.>
[Nationalität: Beispiel Tuwim: "Ich bin ein Pole, weil..."]
<Der hervorragende polnische Dichter Julian Tuwim

(Endnote 67: Julian Tuwim (1894-1953), polnischer Dichter und Übersetzer, wurde in Lodz in eine jüdische Familie geboren. Seine ersten Gedichte wurden 1913 publiziert. In den 1920er Jahren leitete er Literaturclubs in Warschau. Während des Zweiten Weltkriegs lebte er in Rumänien, Frankreich, Portugal und in den "USA". Er kehrte 1946 nach Polen zurück. Er drückte während des Kriegs seine Sicht über die jüdische Frage aus, die der von Erenburg glich. Jüdische Themen finden sich auch in einigen seiner Gedichte. Erenburg zitiert Tuwims Artikel noch einmal in seinen Memoiren. Siehe: Novy mir, 1961, Nr. 9, S. 102-103; I. Erenburg: Memoiren 1921-1941, New York 1963, S. 32-34).

schrieb während des Zweiten Weltkriegs einen Artikel mit dem Titel: 'Wir polnische Juden'. Er schrieb über seinen Patriotismus: 'Ich bin ein Pole, weil mir dies auf Polnisch im Haus meines Vaters beigebracht wurde; ein Pole, weil ich seit meiner Kindheit in polnischer Sprache gefüttert wurde, weil meine Mutter mir polnische Verse und Lieder beigebracht hat, weil, als ich jung war, als ich das erste Mal durch das Zittern der Dichtung erschüttert wurde, da brachen polnische Worte hervor. Ich bin ein Pole, weil ich auf Polnisch die Ängste meiner ersten Liebe eingestanden habe, und auf Polnisch habe ich über mein Glück gemurmelt. Ich bin ein Pole auch deswegen, weil ich eher Birke und Weide bin als Palme und Zypresse, und Mickiewicz und Chopin bedeuteten mir mehr als Shakespeare und Beethoven - aus Gründen, die ich nicht erklären kann. Ich bin ein Pole, weil ich in Polen geboren und aufgewachsen bin, weil ich in Polen glücklich und unglücklich war, weil ich aus dem Exil nach Polen zurückkehren wollte, auch wenn ich himmlisches Glück woanders versichert worden bin. Ich bin ein Pole, weil ich polnische Erde möchte, und keine andere, wenn ich als Toter von der Erde verschluckt werde.

[Tuwim: Die Erklärung der Verbindung des "Blutes"]
Julian Tuwim fuhr dann fort zu erklären, was ihn an die Juden bindet: 'Blut existiert in zwei Formen: das Blut, das in den Venen fliesst, und das Blut, dass aus den Venen fliesst. Das erstere ist physiologisch. Jene, die neben den physiologischen Eigenschaften auch dem Blut einige Eigenschaften zuschreiben, einige mysteriöse Kräfte, jene, wie wir nun sehen, reduzieren Städte zu Asche, massakrieren Leute, und, wie wir bald sehen werden, führen ihre eigene Nation in den Ruin. Das andere Blut ist eines, das der Anführer des internationalen Faschismus aus den Venen der Menschlichkeit herausfiltert, um den Triumph seines Blutes über mein Blut zu beweisen. Es ist das Blut von Millionen unschuldig Dahingeschlachteten, das Blut der Juden, und nicht "jüdisches Blut". Warum sage ich, "Wir Juden"? Wegen dem Blut.'>
[Nationality: Example Tuwim: "I am a Pole, because..."]
<The splendid Polish poet Julian Tuwim

(End note 67: Julian Tuwim (1894-1953), Polish poet and translator, was born in Lodz into a Jewish family. His first poems were published in 1913. In the 1920s, he ran literary clubs in Warsaw. During World War II he lived in Romania, France, Portugal and the USA. He returned to Poland in 1946. He expressed his view on the Jewish question, which closely resembled that of Erenburg, during the war. Jewish subjects also find expression in some of the poems. Erenburg returns to Tuwim's article again and quotes extensively from it in his memoirs. See: Novy mir, 1961, no. 9, pp. 102-103; I. Erenburg: Memoirs 1921-1941, New York 1963, pp. 32-34).

wrote an article during the war entitled: 'We Polish Jews'. He wrote of his patriotism: 'I am a Pole, because I was told this in Polish in my father's home; a Pole because I was fed on the Polish language from infancy, because my mother taught me Polish verse and Polish songs, because, when I was young, when I was shaken by the first tremor of poetry, it burst forth in Polish words. I am a Pole, because it was in Polish that I confessed the anxieties of my first love, and in Polish that I murmured of its happiness. I am a Pole also because I am fonder of the birch and the willow than of the palm and the cypress, and Mickiewicz and Chopin mean more to me than Shakespeare and Beethoven - for reasons which I cannot explain. I am a Pole because I was born and grew up in Poland, because I was happy and unhappy in Poland, because it is to Poland that I want to return from my exile, even if I were assured heavenly bliss elsewhere. I am a Pole because I want Polish soil, and none other, to swallow me up when I am dead.'

[Tuwim: The explanation of the "blood" connection]
Julian Tuwim then went on to explain what bound him to the Jews: 'Blood exists in two forms: the blood that flows in the veins and the blood that flows out of the veins. The study of the first belongs to the realm of physiology. Those who, beside physiological characteristics, attribute to blood some other properties, some mysterious force, those, as we now see, reduce cities to ashes, massacre people, and, as we shall soon see, lead their own nation to ruin. The other blood is the one which the ringleader of international Fascism is extracting from the veins of humanity in order to prove the triumph of his blood over my blood. It is the blood of millions innocently slain, the blood of Jews, and not "Jewish blood". Why do I say, "We Jews"? Because of blood.'>
[Erenburg: Juden der "SU" bauen die "SU" auf - Modell für Israel]
<Natürlich gibt es Nationalisten und Mystiker unter den Juden. Sie gaben das Programm der Zionisten heraus. Aber nicht sie haben in Palästina mit Juden gesiedelt. Juden gingen nach Palästina wegen den Ideologen des Menschenhass, wegen den Rassismusverehrern, wegen Antisemiten, die die Leute aus ihrer Heimat vertrieben haben und sie dazu getrieben haben, weit entfernte Länder aufzusuchen - nicht wegen des Glücks, sondern wegen des Rechts auf menschliche Würde. Wir alle erinnern uns an die Geschichte der 'Exodus', das Schiff mit palästinensischen Flüchtlingen aus Westdeutschland an Bord, die den Öfen von Auschwitz und Maidanek entrinnen konnten, und dann von britischen Soldaten beschossen wurden. Der Staat (S.41)

Israel ist so etwas wie dieses Schiff - eine Arche, ein Floss, das Leute zusammenhält, die die blutige Flut von Rassismus und Faschismus erlebt haben. [...]

Lassen wir den Berichterstatter, Alexander R., über die Ereignisse des vergangenen Jahrzehnts nachdenken, und er wird bemerken, dass es nur einen Weg gibt, die 'jüdische Frage' zu lösen. Wir müssen die 'jüdische Frage' abschaffen.

Wir sympathisieren mit dem Kampf der jüdischen Arbeiter von Israel, sie haben die Sympathien nicht nur der sowjetischen Juden, sondern des ganzen sowjetischen Volkes - es gibt keine Verehrer von Glubb Pasha in unserem Land. Aber jeder sowjetische Bürger ist sich bewusst, dass ein Staat nicht nur nach seinem nationalen Charakter beurteilt wird, sondern auch nach seinem sozialen System. Ein Bürger einer sozialistischen Gesellschaft betrachtet die Leute eines bürgerlichen Staates, und das heisst, auch die Leute des Staates Israel, als Wanderer in einem dunklen Wald, die noch nicht ihren Weg daraus heraus gefunden haben. [...]

Ein Bürger einer sozialistischen Gesellschaft kann das Schicksal der Völker, die das Joch der kapitalistischen Ausbeutung ertragen müssen, nie beneiden.

Die Zukunft der jüdischen Arbeiter aller Länder ist an die Zukunft des Sozialismus gebunden. Sowjetische Juden, zusammen mit der ganzen sowjetischen Bevölkerung, bauen ihre sozialistische Heimat auf. Sie schauen nicht in den Nahen Osten - sie schauen auf die Zukunft. Und ich glaube, dass die arbeitenden Leute des Staates Israel, die den Mystizismus des Zionismus nicht teilen, nun nordwärts schauen, auf die Sowjetunion, die als Vorhut der Menschheit in eine besser Zukunft geht.> (S.42)

[Natürlich verschweigt Erenburg das Gulag-System der Konzentrationslager in der Sowjetunion, das bereits seit 1919 existierte - mit mehr Todesopfern als unter Hitler...]
[Erenburg: Jews of the "SU" build up the "SU" - model for Israel]
<Of course, there are nationalists and mystics among the Jews. They produced the programme of Zionism. But it is not they who have settled Palestine with Jews. Jews went to Palestine because of the ideologists of misanthropy, the votaries of racism, the anti-Semites who drove people from their homes and made them migrate to distant lands in search - not of happiness so much as of the right to their human dignity. We all remember the epic of the 'Exodus', the ship which carried to Palestine refugees from Western Germany - people who by chance had escaped the furnaces of Auschwitz and Maidanek and then found themselves fired on by British soldiers. The State of (p.41)

Israel is something like that ship - an ark, a raft, holding people overtaken by the bloody flood of racism and Fascism. [...]

Let my correspondent, Alexander R., ponder over the events of the past decade, and he will realise that there is only one way to solve the 'Jewish question'. It is to abolish the 'Jewish question'.

We sympathise with the struggle of the toilers of Israel, they have the sympathies not only of the Soviet Jews, but of all Soviet people - there are no admirers of Glubb Pasha in our country. But every Soviet citizen is aware that a state is judged not only by its national character, but by its social system as well. A citizen of socialist society regards the people of any bourgeois country, and that means also the people of the State of Israel, as wanderers in a dark forest who have not yet found their way out. [...]

A citizen of socialist society can never envy the fate of people who carry the yoke of capitalist exploitation.

The future of the Jewish toilers of all countries is bound up with the future of socialism. Soviet Jews, along with all Soviet people, are working to build up their socialist homeland. They are not looking to the Near East - they are looking towards the future. And I believe that the working people of the State of Israel, who do not share the mysticism of the Zionists, are now looking northward, to the Soviet Union, which is marching in the van of mankind towards a better future.> (p.42)

[Of course Erenburg does not mention the concentration camp system of Gulag in Soviet Union which exists since 1919 - with more dead persons than under Hitler...]
Aber die Propaganda von Erenburg geht noch weiter:

<Obwohl der Wechsel früher begonnen hatte, wurde er im November 1948 sichtbar, und die neue Repression dauerte bis zu Stalins Tod 1953. Betroffen waren alle diejenigen, die eine Anhänglichkeit zum Staat Israel zeigten - die sich trauten, ihre Freude über Israel in ihren Stellungnahmen oder in ihrem Wunsch, dem neuen Staat zu helfen, auszudrücken. [Aber das Wort "Gulag" fehlt].

(Endnote 5:
[Verhaftungsgründe gegen Juden 1948]
In der erhaltenen Nachricht, die wir von einem Juden über die israelische Gesandtschaft in Moskau 1949 erhalten haben, wird berichtet: 'Die perversen Urteile und schlimmste Strafen gegen Juden durch den Gerichtshof. Dieses Jahr wurden viele ins Gefängnis geworfen und in Lager geschickt, weil sie mit Israel sympathisiert haben oder einen Wunsch nach Auswanderung nach Israel gezeigt haben, oder weil sie letztes Jahr an Strassendemonstrationen  zugunsten unserer Gesandtschaft teilgenommen haben';  Namir: Shlihut be-moskvah, S. 307-308. Unter jenen Verhafteten nannte er Mordekhai Dubin, einer der Führer der Agudat Yisrael in Lettland. Viele Einwanderer, die Israel in den letzten Jahren besucht hatten, wurden in dieser Zeit wegen Zionismus ins Gefängnis geworfen, z.B. Meir Gelfond, Vitaly Svechinsky, Mikhail Margolis).

Jene, die freien Kontakt zu israelischen Diplomaten hatten, waren zu speziell hohen Strafen verurteilt [im Gulag].

(Endnote 6: Ein wichtiges Dokument in diesem Zusammenhang bezieht sich auf den Fall eines Juden, der Anfang 1953 vom Militärkollegium des Obersten Sowjetischen Gerichtshof zu 25 Jahren Haft in Arbeitslagern verurteilt wurde. In der Berufung wurde die Strafe zu 10 Jahren abgemildert. Unter anderem behauptete das Urteil, dass der Beklagte 'schuldig befunden wurde, dass er aus anti-sowjetischer Motivation und aus nationalistischen Gewohnheiten heraus, und aus einer feindlichen Gewohnheit zum sowjetischen Regime, in Kontakt mit Kriminellen geraten ist - von der diplomatischen Vertretung des Staates Israel in Moskau im August 1949, denen er mündliche Zusage gemacht hat, Informationen über eine klassifizierte Eigenschaft über die Bedingung der Juden in der UdSSR zu sammeln und zu vorzulegen'; Namir: Shlihut be-moskvah, S. 331).

Die meisten derjenigen Juden, die wegen Anklage des Zionismus inhaftiert waren, wurden in Geheimverfahren verurteilt, vor einer Spezialkammer (Osoboe Soveshchanie), zu langen Gefängnisstrafen.

(Endnote 7:
[Todesstrafe 1947 aufgehoben - 1950 wieder eingeführt]
Die Todesstrafe, die 1947 aufgehoben worden war, wurde im Januar 1950 wieder eingeführt. Die von den Spezialgerichten des MDG verhängte Strafe, die in dieser Zeit fast zum Standard wurde, waren 10 Jahre Zwangsarbeit unter schwersten Bedingungen, mit der Möglichkeit auf eine Verlängerung um weitere 5 Jahre) [im Gulag-System mit seinen Konzentratinslagern].

Die Behörden führten auch verschiedene verwaltungsmässige Aktionen durch, wie die Wegweisung vom (S.194)

Wohnort und internes Exil, gegen jene, die wegen Zionismus angeklagt wurden.

(Endnote 8:
[Beispiel: 12 jüdische Arbeiter entlassen und verurteilt und 1952 nach Sibirien exiliert]
Man schaue sich z.B. den Fall der Arbeiter in der Fabrik 'Serp i Molot' in der Stadt Kharkov an. 12 von ihnen wurden im Februar 1952 entlassen und verurteilt und sofort danach nach Sibirien exiliert).

Es gab auch Berichte, auch wenn es schwierig ist, deren Echtheit zu beurteilen, dass jüdische Offiziere verhaftet wurden,  die der Sowjetunion in verschiedenen militärischen und zivilen Angelegenheiten in Ostdeutschland gedient hatten. Sie wurden nun angeklagt, pro-zionistische Ansichten geäussert zu haben.> (S.195)

(Endnote 9:
[Beispiel: 3 jüdische Oberste verhaftet]
9. Dieser Bericht erschien in der jiddischen Zeitung Morgn zhurnal, 17. Juli 1949, und wird zitiert im American Jewish Yearbook, 1951, S.533. Unter den Verhafteten waren Oberst Grisha Feldman (der als Verleger bei der Zeitung Tägliche Rundschau arbeitete), Oberst David Noidorf und Major Vladimir Blokh).>
But Erenburg's propaganda is going on:

<Although the shift had begun earlier, it became clearly visible in November 1948, and the new repressions against all those who showed affinity for the State of Israel - who dared express publicly their joy in its establishment or their desire to aid the new state - lasted until Stalin's death in 1953. [But the word "Gulag" is missing].

(End note 5:
[Reasons for imprisonment against Jews 1948]
In the information received from a Soviet Jew by the Israel legation in Moscow in 1949, it was stated: 'The law courts pervert judgement and maliciously stiffen penalties against Jews. This year, many have been thrown into prison and sent to camps for sympathising with Israel or showing a desire to emigrate to Israel or for taking part in street demonstrations last year in honour of our legation'; Namir: Shlihut be-moskvah, pp. 307-308. Among those imprisoned he named Mordekhai Dubin, one of the leaders of Agudat Yisrael in Latvia. Many immigrants who arrived in Israel in recent years were imprisoned for Zionism in this period, for example, Meir Gelfond, Vitaly Svechinsky, Mikhail Margolis).

Those who had any contact with Israeli diplomats were subject to particularly draconian sentences [in the Gulag].

(End note 6: An important document in this connection refers to the case of a Jew who, at the beginning of 1953, was sentenced by the Military Collegium of the Supreme Court of the Soviet Union to 25 years' imprisonment in labour camps. Upon appeal the sentence was mitigated to 10 years. Among other things, the judgement stated that the defendant 'has been found guilty in that, out of anti-Soviet motivations and nationalistic attitudes and a hostile attitude towards the Soviet regime, he came into criminal contact with - of the Diplomatic Representation of the State of Israel in Moscow in autumn 1949, to whom he gave oral consent to collect and submit information of a classified nature on the condition of the Jews in the USSR'; Namir: Shlihut be-moskvah, p. 331).

Most of the Jews imprisoned on the charge of Zionism were sentenced secretly, before the Special Board (Osoboe Soveshchanie), to lengthy prison terms.

(End note 7:
[Death penalty abolished in 1947 - reintroduced in 1950]
The death penalty, which had been abolished in 1947, was reintroduced in January 1950. The almost standard sentence handed down by the Special Boards of the MDG in this period was ten years of forced labour under harsh conditions, with the possibility of a further five-year extension) [in the Gulag concentration camp system].

The authorities also took a variety of administrative actions such as dismissal from place of  (p.194)

residence and internal exile, against those charged with Zionism.

(End note 8:
[Example: 12 Jewish workers dismissed and tried and exiled to Siberia in 1952]
See, for example the case of the Jewish workers in the 'Serp i Molot' factory in the city of Kharkov, 12 of whom were dismissed from their jobs in February 1952 and who were tried and exiled to Siberia immediately after).

There were also reports, though it is difficult to judge their authenticity, of arrests among Jewish officers who had served the Soviet Union in various military and civilian duties in Eastern Germany. They were now charged with expressing pro-Zionist views.> (p.195)

(End note 9:
[Example: 3 Jewish colonels arrested]
9. This report appeared in the Yiddish newspaper Morgn zhurnal, 17 July 1949, as quoted in the American Jewish Yearbook, 1951, p. 533. Among those arrested were Colonel Grisha Feldman (who served as editor of the newspaper Tägliche Rundschau), Colonel David Noidorf and Major Vladimir Blokh).>

Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 507
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 507
Text (Deutsch):
[Inhaftierung von Schriftstellern und Kulturfunktionären im Dezember 1948 und im Januar 1949]
<12. Die meisten der Schriftsteller und Kulturfunktionäre (solche wie Zhits, Herausgeber der Zeitung Eynikeyt, und Y. Strongin, Direktor des Verlagshauses 'Der emes') wurden im Dezember 1948 und im Januar 1949 inhaftiert. Zur selben Zeit wurden auch Leyb Kvitko, David Bergelson, Der Nister, Itsik Fefer, Perets Markish, Itsik Kipnis, Haim Loytsker und andere inhaftiert. Siehe: Pomerants: Di sovetishe harugey malkhes.

15. Unter jenen Verhafteten waren die Frau von Itsik Fefer (1949) und die Schwester; die Frauen von Leyb Kvitko, Binyamin Zuskin, David Bergelson, Perets Markish und Aharon Kushnirov (Kushnirov selbst wurde wegen Krankheit nicht inhaftiert). Die Festnahmen und Exilierungen fanden hauptsächlich Ende 1952 und Anfang 1953 statt, das heisst nach dem Prozess und der Exekutionen ihrer Ehemänner; siehe: Pomerants: Die Sovetish harugey malkhes; Markish: Le Long Retour, S. 209-218.> (S.507)
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(original:
[Arrestation of writers and cultural functionaries in December 1948 and January 1949]
<12. Most of the writers and cultural functionaries (such as Zhits, editor of the journal Eynikeyt, and Y. Strongin, director of the publishing house 'Der emes'), were arrested in December 1948 and January 1949. Also arrested then were Leyb Kvitko, David Bergelson, Der Nister, Itsik Fefer, Perets Markish, Itsik Kipnis, Haim Loytsker and many others. See: Pomerants: Di sovetishe harugey malkhes.

15. Among those arrested were Itsik Fefer's wife (in 1949) and sister; the wived of Leyb Kvitko, Binyamin Zuskin, David Bergelson, Perets Markish and Aharon Kushnirov (Kushnirov himself was not arrested because of his illness). The arrests and exiles occurred, in the main, at the end of 1952 and the beginning of 1953, that is after the trial and execution of their husbands; see: Pomerants: Die Sovetish harugey malkhes; Markish: Le Long Retour, pp. 209-218.> (p.507)
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Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 533
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 533
Text:
[Verhaftung von Fefer 1949 und Exekution von Fefer 1952]
<Zusammen mit dem Schauspieler Mikhoels ging Fefer im Auftrag des Komitees in die USA und in weitere Länder. Er war Co-Redaktor der Zeitung Eynikeyt. Zu Beginn 1949 wurde Fefer verhaftet und am 12. August 1952 exekutiert.>

(original:
[Arrest of Fefer in 1949 and execution of Fefer in 1952]
<Together with the actor Mikhoels, Fefer went to the USA and elsewhere on behalf of the Committee. He was deputy editor of the newspaper Eynikeyt. Arrested at the beginning of 1949, Fefer was executed on 12 August 1952.>

-- Massenarreste: Pinkus, S.216:


Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 216
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 216
Text (Deutsch):
[Massenverhaftung für andere Nationalitäten]
<Zur selben Zeit fand eine Fülle von Massenarresten statt, vor allem unter den Juden, die keine sowjetischen Bürger waren. Die antisemitische Linie war schon allen klar, und dann fand der Arrest der Mitglieder des Jüdischen Antifaschistischen Komitees statt. Das war der Beginn einer totalen Kampagne gegen Juden und die jüdische Kultur in der Sowjetunion. Der Hauptzeuge gegen die Verhafteten, die wegen jüdischem Nationalismus und Zionismus inhaftiert wurden, war Ilya Erenburg. Er spielte auch beim Arrest vieler weiterer Juden eine Rolle, speziell gegen seine Vertrauensleute, wahrscheinlich mit dem Ziel, seine eigene Haut zu retten. Sogar Lozovsky, seinen engsten Freund, händigte er dem NKVD aus.

Fefer selbst erzählte mir, er sei zusätzlich wegen engen Beziehungen zum Bund-Führer Erlich angeklagt

(Endnote 84: Henryk Erlich (1882-1941)

und Alter

(Endnote 85: Victor Alter (1890-1941)

als sie in Kuibyshev lebten, obwohl er zu dieser Zeit in Tashkent gewesen war. Nebenbei war er wegen Zusammenarbeit mit Zionisten und Bundisten während seines Besuchs in New York angeklagt.> (S.216)

<Henryk Erlich (1882-1941), Journalist und Bundistenführer in Polen, wuchs wohlbehütet in einer Familie in Lublin auf. Er erhielt zu Hause eine jüdische Erziehung. Erlich kam 1903 zum Bund, als er an der Universität Warschau Student war. Er schloss an der Universität von St. Petersburg sein Rechststudium ab. Mehrfach wurde er inhaftiert. Während der Oktoberrevolution von 1917 spielte Erlich eine wichtige Rolle im Sowjet von Petrograd. Er kehrte 1918 nach Polen zurück, wo er im Bund aktiv wurde. Erlich gab das Zentralorgan des Polnischen Bund heraus, Di folkstsaytung. Nach der deutschen Invasion in Polen im September 1939 ging er in die Sowjetunion, wo er wegen Untergrundtätigkeit und Spionage inhaftiert und zum Tode verurteilt wurde. Die Strafe wurde dann in 10 Jahre Haft Gefängnis umgewandelt. Er wurde im September 1941 im Zuge der Amnestie für polnische Bürger entlassen. Die sowjetischen Behörden empfahlen Erlich und Victor Alter, ein Jüdisches Antifaschistisches Komitee zu gründen; Sie fanden das gut und stellten das Programm auf, aber dann wurden sie wieder am 4. Dezember 1941 in Kuibyshev inhaftiert und exekutiert.> (S.514)

<Victor Alter (1890-1941): Bundistenführer in Polen, wuchs behütet in einer Hasidim-Familie in Mlawa auf. Er schloss 1910 in Lodz das Technikum ab und begann, als Ingenieur zu arbeiten und schloss sich 1912 in Warschau dem Bund an. Zwischen den beiden Weltkriegen war Alter einer der Führer vom Bund und der Handelsunionsbewegung. Im September 1939 floh er von Polen in die Sowjetunion, wo er mit Erlich verhaftet, freigelassen und wieder verhaftet und am 4. Dezember 1941 exekutiert wurde.> (S.514)

[Folter von Fefer und Bergelson]
<Beide, Fefer und Bergelson, wie auch andere jüdische Kommunisten, wurden in schlimmster Weise bei den Verhören gefoltert. Fefer erzählte mir, dass er Lozovsky während einer Begegnung in der Lubyanka gesehen habe. Lozovskys Arm war gebrochen, und sein Gesicht war schwarz und blau und schaute wie eine grosse Wunde aus. Es gab Gerüchte, dass Lozovsky im Gefängnis Selbstmord begangen habe. Aber Fefer wies richtigerweise auf die Tatsache hin, dass Selbstmord in der Lubyanka unmöglich war, dass alles, was ein Gegenstand für Selbstmord sein könnte, entfernt war. Ohne jeden Zweifel ist Lozovsky zu Tode gefoltert worden, so wie viele andere die Opfer der schrecklichen Folter und Qual wurden, die ihnen zugefügt wurde.

[Folter mit einem zweibeinigen Stuhl]
Bergelson erzählte mir, dass sie, neben allem anderen, eine Dauermethode gefunden hatten: Er musste auf einem zweibeinigen Stuhl sitzen. Er musste so 20 Stunden pro Tag sitzen. Mit der kleinsten Bewegung verlor er jeweils das Gleichgewicht und fiel vom Stuhl und wurde verletzt und bekam Blutergüsse vom Steinboden. Aber er musste wieder auf den Stuhl sitzen, und er fiel wieder hin. Mehr als einmal ging der Stuhl kaputt, dann wurde ein anderer gebracht, und so ging das Tag für Tag wochenlang. Am Ende wurde ein Stuhl aus einem Material gemacht, das nicht brach. Über die gebrochenen Glieder verloren die Inquisitoren natürlich keine Gedanken.> (S.216)
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(original:
[Mass arrest for other nationalities]
<At the same time, a steady stream of mass arrests got under way, mainly among Jews who were not Soviet citizens. The anti-Semitic line was already clear to everybody, and then the arrest of the members of the Jewish Anti-Fascist Committee took place. That was the beginning of a total campaign against Jews and Jewish culture in the Soviet Union. The main witness against those arrested, when they were accused of Jewish nationalism and Zionism, was Ilya Erenburg. He also played a part in the arrests of many other Jews, especially his intimates, probably with the aim of saving his own skin. Even Lozovsky, his closest friend, he handed over to the NKVD.

As Fefer himself told me, he was additionally accused of having been closely linked with Bund leaders Erlich

(End note 84: Henryk Erlich (1882-1941)

and Alter

(End note 85: Victor Alter (1890-1941)

when they lived in Kuibyshev, although he had been in Tashkent at the time. Besides that [?] he was accused of collaboration with Zionists and Bundists during his visit to New York.> (p.216)

<Henryk Erlich (1882-1941), journalist and Bundist leader in Poland, was born into a well-to-do family in Lublin. He received a Jewish education at home. Erlich joined the Bund in 1903, when he was a student at the University of Warsaw. He graduated from the law faculty of St. Petersburg University. He was arrested several times. During the 1917 October Revolution, Erlich played an important role in the Petrograd Soviet. He returned to Poland in 1918, where he became active in the Bund. Erlich edited the central organ of the Polish Bund, Di folkstsaytung. Following the German invasion of Poland in September 1939, he made his way to the Soviet Union, where he was arrested and sentenced to death for subversive activity and spying. The sentence, however, was commuted to ten years' imprisonment. He was released in September 1941, following the amnesty which was declared for Polish citizens in the same month. The Soviet authorities suggested to Erlich and Victor Alter that they set up a Jewish Anti-Fascist Committee; they agreed and set about implementing the programme, but they were re-arrested on 4 December 1941 in Kuibyshev and executed.> (p.514)

<Victor Alter (1890-1941): Bundist leader in Poland, was born into a well-to-do Hasidic family in Mlawa. He graduated from a technical college in Lodz in 1910, began working as an engineer, and joined the Bund in Warsaw in 1912. Between the two world wars, Alter was one of the leaders of the Bund and the trade-union movement. He was also a delegate to the Warsaw City Council. He fled from Poland to the Soviet Union in September 1939, where he was arrested with Erlich, released, re-arrested and executed on 4 December 1941).> (p.514)

[Torture of Fefer and Bergelson]
<Both Fefer and Bergelson, as well as other Jewish Communists, were tortured in the most abominable ways in the course of interrogations. Fefer told me that he had seen Lozovsky during a confrontation in the Lubyanka. Lozovsky's arm was broken and his face was black and blue and looked like a great wound. There were rumours that Lozovsky had committeed suicide in prison. But Fefer rightly pointed to the fact that suicide in the Lubyanka was impossible, as everything that could be used for suicide was taken away from the prisoners. Without any possibility of doubt, Lozovsky was tortured to death in just the same way as many others who fell victim to the cruel tortures and torments inflicted on them.

[Torture with a two-legged stool]
Bergelson told me that, besides everything else, they had used the notorious method of making him sit on a two-legged stool. He had to sit on it for 20 hours a day. With the least movement he would lose his equilibrium, fall from the stool and would be hurt and bruised from falling on the stone floor. But he had to sit on the stool again, and he would fall again. More than once the stool broke, then another one was brought, and so it went on for days ans weeks. In the end, a new unbreakable material was found for the stools. As for the broken limbs of the human victim, the inquisitors, of course, spared them no thought.> (p.216)

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-- Verurteilungen zu meist 10 Jahren "Arbeitslager": Pinkus, S.196;

Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 196
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 196
Text (Deutsch):
<Die überwiegende Mehrheit von denen, die verhaftet wurden, wurde zu 10 Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt, vor allem wegen des Anklagepunktes des bürgerlichen Nationalismus, Verleumdung gegen die Sowjetunion durch Verbreiten von Berichten, die den Antisemitismus im Land schilderten, und wegen Spionage zugunsten der westlichen Mächte. Eine kleinere Zahl - darunter die meisten wichtigen Schriftsteller und Literaturkritiker, der Direktor des Jiddischen Theaters in Moskau, der einstige Vize-Aussenminister und erfahrene Wissenschaftler, alle waren sie Führer des Jüdischen Antifaschistischen Komitees gewesen - sie wurden über eine längere Zeit verhört, vermutlich, um einen grossen Schauprozess vorzubereiten.> (S.196)

(Endnote 19: Während wir keine schlüssigen Beweise haben, dass ein solcher Prozess wirklich geplant war, so ist es doch eine sinnvolle Annahme, die auf folgenden Fakten beruht:
a) die Geschichte der 1930er und 1940er Jahre zeigt uns, dass für eine Verurteilung bei einem Geheimprozess jeweils kein Bedürfnis für verlängerte Untersuchungen bestand
b) eine Anzahl Angeklagter, die die langen Verhöre, um aus ihnen Geständnisse herauszupressen, nicht aushalten konnten, starben;
c) einige Anklagen dieses Prozesses wurden in den Prozess vom 18. März 1953 übernommen (siehe unten über den 'Doktorprozess').>
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(original:
<The overwhelming majority of those arrested were sentenced to 10 years in forced labour camps, mainly on charges of bourgeois nationalism, slandering the Soviet Union by spreading reports that anti-Semitism existed in the country and espionage on behalf of Western powers. A small number - including the most important writers and literary critics, the Director of the Yiddish Theatre in Moscow, the former Deputy Foreign Minister and distinguished scientists, all of whom were leaders of the Jewish Anti-Fascist Committee - were interrogated over a lengthy period, presumably in preparation for a large show trial.> (p.196)

(End note 19: While we have no conclusive proof that such a trial was indeed planned, it is a reasonable assumption based on the following facts:
(a) the history of the thirties and forties indicates that there was no need for prolonged investigations for conviction by secret trial (for example, the trials of the heads of the army and of the Communist Party leadership in Leningrad);
(b) a number of defendants, unable to endure the lengthy interrogations undertaken to extract confessions, died;
(c) some charges from this trial were transferred to the one which was to take place on 18 March 1953 (see below, on the 'Doctors' Plot').>
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-- "Ökonomische Prozesse" und die Anschuldigungen: S.197-198
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 197   Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 198
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seiten 197 und 198
Text (Deutsch):
<Ökonomische Prozesse gegen Juden
Das Phänomen der ökonomischen Prozesse in der UdSSR existiert von der Gründung an. Dabei variierten je nach der Zeitperiode die Anklagepunkte, die Arten der ökonomischen Verbrechen, und wie die Angeklagten bekämpft wurden und die Strenge der Strafe. Somit ist es natürlich, dass die Juden in der Sowjetunion, wie auch die Bürger anderer Nationalitäten, manchmal proportional weniger in Verbrechen verwickelt waren als das statistische Verhältnis innerhalb der Bevölkerung, und in anderen Zeiten wieder mehr. Verantwortlich für diese Unterschiede sind ökonomische, soziale, geographische und vielleicht sogar psychologische Faktoren.

Gleichzeitig muss man bedenken, dass in dem System jede Sphäre des Lebens politisiert war. Die Kontrolle war sehr entwickelt und zentralisiert, und das Regime hatte eine fast ungehinderte Macht, jede Situation oder Vorkommnis für ihre Ziele auszunutzen. Unter diesen Bedingungen haben ökonomische Verbrechen eine total neue Dimension erreicht. Denn, wenn es die sowjetischen Behörden so wollten, dann wurden 'normale' Prozesse in politische Prozesse einfach umbenannt.

Von den relativ wenigen Berichten über solche Prozesse, die in der sowjetischen Presse 1948-51 geschildert wurden

(Endnote 25: Die bekanntesten Beispiele können in den Dokumenten dieses Kapitels gefunden werden, siehe auch Pravda Ukrainy, 11. Januar, 21. Oktober, 19. November und 3. Dezember 1948, und 3. Februar 1949; Pravda Vostoka, 10. Juli und 1. und 15. September 1948; Sotsialisticheskaya Zakonnost, 1948, Nr. 10; Vechewrnyaya Moskva, 5. September 1949, 7. Juni 1950; Izvestiya, 24. Juni 1951).

und von den viel häufigeren Artikeln aus der zweiten Hälfte des Jahres 1952 und von Anfang 1953

(Endnote 26: Siehe Vechernyaya Moskva, 7. Juni 1950, 24. Dezember 1952; Pravda Ukrainy, 28. Dezember 1952; Izvestiya, 30. Januar 1953; Pravda, 1. und 6. Februar 1953)

So ist es klar, dass viele Juden wegen ökonomischer Verbrechen wegen Diebstahl oder Sabotage an staatlichem Eigentum angeklagt wurden, wegen Spekulation, Bestechungsgelder verteilen oder entgegennehmen, Arbeitsscheuheit und anderer betrügerischer Praktiken. Dazu überstieg in den von der Presse geschilderten Prozessen die Zahl der Juden die Anzahl der Nichtjuden. Und während die 'Karte' der ökonomischen Verbrechen alle sowjetischen Republiken abdeckte, so wurde ein speziell hoher Prozentsatz von Juden wegen solcher Verbrechen  in der Ukrainischen Republik verurteilt.

Die Ukrainische Republik war auch der Schauplatz des schlimmsten ökonomischen Prozesses vom November 1952.

(Endnote 27: Siehe: Pravda Ukrainy, 29. November 1952. Berichte erreichten auch die Israelische Botschaft, dass zu Beginn von 1952 Juden, die wegen ökonomischer Verbrechen angeklagt worden waren, aus ukrainischen Städten exiliert wurden (Poltava, Kharkov, Lvov und Dneproderzhinsk) in Arbeitslager in Birobidschan).

Dieser Prozess war insofern ungewöhnlich, weil die Angeklagten nicht durch den normalen Volksgerichtshof, sondern durch den Militärgerichtshof verurteilt worden waren,

(Endnote 28: Die Kompetenz der Militärgerichtshöfe deckte Sachen ab wie Straftaten, die militärisches Personal betraf (Spionage, Sabotage, Betrug, Terrorakte, Verrat von Staatsgeheimnissen, Diebstahl, Verkauf und Handel mit Waffen). Siehe: D. Karev: Organizatsiya suda i prokuratury v SSSR (Organisation von Gerichtshof und Strafverfolgung in der UdSSR); Moskau, Gosyurizdat 1954, S.146-147)

wie beim Geheimprozess gegen jüdische Schriftsteller, die vom Obersten Gerichtshof des Militärkollegiums der Sowjetunion durchgeführt worden waren, der höchste militärische Gerichtshof. Darüberhinaus war die Anklage gemäss Artikel 54/VIII und 54/IX des ukrainischen Strafgesetzes mit Bezug auf 'Aktivität von konterrevolutionärer Sabotage' im Handel und Nachschub, so dass als Maximalstrafe die Todesstrafe möglich war. Die Exekution (S.197)

von drei der fünf Angeklagten in diesem Prozess war als eine Warnung für die Zukunft gedacht. Und schlussendlich waren alle drei Exekutierten Juden. Auch dies hatte eine spezielle Bedeutung.

Nun, die klare Tendenz vorhanden, ökonomische Prozesse für politische Zwecke auszunutzen, indem die jüdische Nationalität der Angeklagten betont wurde, war erst mit dem 'Doktorprozess' vorhanden, der am 13. Januar 1953 ausgerufen wurde. Die Presse begann eine Kampagne und zeigte auf die Vergangenheit der Angeklagten, von Zionisten, Bundisten oder bürgerlichen Nationalisten, und deswegen hätten sie amerikanischen und britischen Spionen geholfen, sowjetische Fabriken zu infiltrieren. Die vielen Glossen der sowjetischen Presse nahmen die Thematik auf und liessen sich darüber aus.

(Endnote 29: Siehe darüber das Beispiel in Dok. 49).

Die meisten darin verwickelten Juden waren Fabrikmanager und Ladenführer, Warenhausleiter, Doktoren und Anwälte. Letztere zwei Kategorien wurden mit spezieller Brutalität angegriffen und ihre 'kriminellen' Taten in speziell dunklen Farben dargestellt.> (S.198)
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(original:
<Economic trials of Jews
It can be established that the phenomenon of economic trials in the USSR dates from the very inception of the Soviet regime. However, the types of economic crime for which people were indicted, how they were fought and the harshness of punishment have varied in different periods. Thus, it is natural that the Jews of the Soviet Union, like citizens of other nationalities, would sometimes be involved in crimes of this type in numbers proportionately lower than their statistical weight in the population, and at other times  in proportionately higher numbers. Economic, social, geographic and perhaps even psychological factors work to create these variations.

However, in a system characterised by the politicisation of every sphere of life, by highly elitist and centralised control and by the regime's almost untrammelled power to exploit any situation or phenomenon for its own aims, trials for economic crimes have assumed a totally new dimension. For, when the Soviet authorities have so desired, they have been transformed from what we have called 'ordinary' trials into political trials in the full sense of the term.

From the relatively few reports of such trials which appeared in the Soviet press during 1948-51,

(End note 25: The most prominent examples are to be found in the documents to this chapter, but see also Pravda Ukrainy, 11 January, 21 October, 19 November and 3 December 1948, and  3 February 1949; Pravda Vostoka, 10 July and 1st and 15 September 1948; Sotsialisticheskaya zakonnost, 1948, no. 10; Vechernyaya Moskva, 5 September 1949, 7 June 1950; Izvestiya, 24 June 1951).

and from the many more articles from the second half of 1952 and early 1953,

(End note 26: See Vechernyaya Moskva, 7 June 1950, 24 December 1952; Pravda Ukrainy, 28 December 1952; Izvestiya, 30 January 1953; Pravda, 1 and 6 February 1953)

it is clear that many Jews were accused of the economic crimes of theft or sabotage of state property, speculation, giving and taking bribes, evasion of work and other fraudulent practices. Moreover, in those trials mentioned in the press, the number of Jews exceeded that of non-Jews. And while the 'map' of economic crime covered all the Soviet republics, a particularly high percentage of Jews were tried for such crimes in the Ukrainian Republic.

The Ukrainian Republic was also the scene of the most serious economic trial, which took place in November 1952.

(End note 27: See Pravda Ukrainy, 29 November 1952. Reports also reached the Israeli Embassy that at the beginning of 1952 Jews accused of economic crimes had been exiled from Ukrainian cities (Poltava, Kharkov, Lvov and Dneproderzhinsk) to labour camps in Birobidzhan).

This trial was unusual in that the defendants had not been tried by the regular People's or District Court, but by a military court,

(End note 28: The competency of the military courts extended to offenses involving military personnel (espionage, sabotage, treason, acts of terror, disclosure of state secrets, theft of arms, the sale and purchase of arms). See: D. Karev: Organizatsiya suda i prokuratury v SSSR (Court and Prosecution Organisation in the USSR); Moscow, Gosyurizdat 1954, pp. 146-147)

as in the secret trial of the Jewish writers, which had been conducted by the Military Collegium of the Supreme Court of the Soviet Union, the highest military court. Moreover, the indictment was in accordance with Articles 54/VIII and 54/IX of the Ukrainian Criminal Code, which referred to 'activity of counter-revolutionary sabotage' in the sphere of commerce and supply, carrying a maximum penalty of death. The execution (p.197)

of three of the five defendants in this trial was intended to serve as a severe warning for the future. And, finally, the fact that all three of those executed were Jews was also of special significance.

However, the clear tendency to exploit economic trials for political ends, by emphasising the Jewish nationality of the defendants, only emerged after the announcement of the 'Doctors' Plot' on 13 January 1953. The press began the campaign by noting  the Zionist, Bundist or bourgeois-nationalist past of the accused and implicating them for having aided American and British spies to penetrate Soviet factories. The many feuilletons published in the Soviet press then took up and elaborated on these themes.

(End note 29: On this, see the example given in Doc. 49).

Most of the Jews involved were factory and shop managers, warehousemen, doctors and lawyers, the latter two categories being attacked with particular ferocity and their 'criminal' acts painted in especially sombre colours.> (p.198)

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Dokument 49: Über die Unterschlagung von Staatseigentum (Februar 1953)
(Quelle: V. Ardamatsky: 'Pinya iz Zhmerinki' (Pinya von Zhmerinka); In: Krokodil, 1953, Nr. 8)
(Endnote 116: Viele Immigranten in Israel aus der UdSSR bezeichneten dieses Feuilleton speziell als Ausdruck des offiziellen Antisemitismus in der UdSSR).

[Der Chef ist ein Zauberer: Pinya Paltinowitsch]
<Vor mir liegt ein Stapel Dokumente. Trockene Zahlenberechnungen, Rechnungen, die Analyse von jedem Blatt. Und als all dies untersucht worden war, so kamen automatisch folgende Fragen auf: 'Ist es möglich, ein Haus auf Schuhcreme aufzubauen? oder auf Soda? Kann man sich mit Nägeln sattessen?'

Und es kam heraus, dass das möglich ist. Deswegen: Alles, was man tun muss, ist, nach Zhmerinka zu gehen und Pinya Paltinowitsch Mirochnik als Freund zu gewinnen. Das ist ein wahrer Zauberer! Es gibt keinen wie den. Der Staatszirkus Kio mit all seinen Tricks und unsichtbaren Frauen ist nichts gegen diesen Pinya! Aber da er vom Staatszirkus vergessen wurde, war Pinya Paltinowitsch Mirochnik gezwungen, den mühsamen Chefposten eines Industriekombinats zu bekleiden, in der Konsumunion im Distrikt Zhmerinka. Und er arbeitet ohne Applaus oder enthusiastische Beachtung.

[Die Mannschaft von Pinya Paltinowitsch]
Man beachte, dass zu seiner Zeit [der Zirkus] Kio mit 75 Mitarbeitern erschien. In derselben Weise hat Pinya Paltinowitsch sich mit verlässlichen Leuten umgeben, die ihm ergeben waren. Er erreichte aber nicht die Zahl von 75. Er war nicht weit davon entfernt, aber er konnte das nicht so gut managen. Pinya Paltinowitsch bestimmte David Ostrowski als Chef des Chemielagers seines Industriekombinats. Davids Sohn wurde, entsprechend, ein Angestellter der Versorgungssektion. Rakhil Palatnik sass am Chefbuchhaltertisch. Dazu war ihr Schwiegersohn, Shaya Pudel ihr Stellvertreter. Roza Gurwitsch wurde zur ökonomischen Planerin gemacht, und ihr Ehemann war für die Versorgungsabteilung verantwortlich. (S.133)

Zyama Milzon, Pinya's Schwager, wurde die Position in einem Warengeschäft gegeben. Yasha Dainich, Bunya Tsitman, Shunya Mirontschik, Munya Uchitel, Benya Rabinowitsch, Isaak Paltin und andere wurden an weitere Positionen bestimmt.

Es ist nicht schwierig sich vorzustellen, welche Manöver und Tricks man mit einer solchen Struktur vollbringen kann. Speziell wenn man bedenkt, dass der Staatsanwalt des Zhmerinka Stadtteils, Kamerad Lanowentschik, so weit vom Ort des Geschehens weggebracht wurde, dass er seine unmittelbaren Aufgaben meistens komplett vergass.

[Pinya Paltinowitschs Karriere]
Pinya Paltinowitsch wurde nicht als Zauberer geboren. Zuerst hatte er überhaupt keinen Erfolg in seinen Unternehmungen. Zum Beispiel wurde er 1936 von der Partei wegen der Durchführung eines religiösen Rituals ausgeschlossen, und auch wegen einer Anzahl Betrugsfälle. Bis 1941 hatte er Erfahrung gesammelt, und obwohl er bei bester Gesundheit war (wie er es auch seither ist), gelang es ihm genau Ende Juni 1941 krank zu werden. Seine Krankheit ermöglichte es ihm, genau in die entgegengesetzte Richtung der Frontlinien zu gehen. Nach dem Krieg baute Pinya sein Haus in Zhmerinka auf. Im Jahr 1946 trat er noch einmal der Partei bei und verschwieg dabei geschickt, dass er - zufällig - schon einmal Mitglied der Partei gewesen war.

Pinya Paltinowitsch hat eine sechsköpfige Familie, nicht mitgezählt die beiden Brüder seiner Frau, die im Ausland leben. Das ist natürlich ganz schön dumm von ihnen, wenn sie einen Schwager wie Pinya haben. Pinyas Familie lebt in einer reich ausgestatteten 4-Zimmer-Wohnung. Nicht einer der fünf Abhängigen arbeitet irgendwo, obwohl der Doktor ihnen Arbeit nicht verboten hat. Jedes Jahr nimmt Pinyas Frau ihre Sprösslinge in saubere Kurorte. Und, in der Tat, warum sollte sie arbeiten, wenn Pinya das Haus alleine in grossem Stil managen kann? Also, wenn man die Grösse der Lohntüte kennt, dann wird das schwierig zu verstehen, aber dann, wenn jeder versteht, wie die Tricks des Zauberers funktionieren, dann ist da kein Zauberer mehr.

[Der Profit mit  Marktprodukten - Staatspreise - Marktpreise]
Ich möchte die Tricks des Pinya Paltinowitsch und seiner ergebenen Freunde gar nicht im Detail beschreiben, denn, wie die LeserInnen vielleicht erraten haben, so sind diese Tricks einfache Spitzfindigkeiten. Diese Tricks sind in Aussagen genau im Detail aufgeschrieben, in Berichten, Zertifikaten und in anderen Dokumenten. Alles ist da beschrieben. Man kann herauslesen, wie David Ostrowski und Munya Uchitel übereingekommen sind, 56.800 Büchsen Schuhcreme als Abfall  abzuschreiben, und wie diese Büchsen, die abgeschrieben werden sollten, mit Schuhcreme gefüllt, in den Händen der Profiteure landeten. Oh, aber das Verhalten von David Ostrowski war sehr ehrenvoll während dieser Handelstransaktion! Es kommt heraus, dass er die Büchsen, die als Abfall abgeschrieben worden waren, dem Versorger der Verbraucherunion des Distrikts, Benya Rabinowitsch, für 30 Rubel verkaufte. Und das Geld wurde in die Kasse des Industriekombinats gelegt. Welche Ehre! Und welche Fingerfertigkeit gleichzeitig!

Auf dem Markt von Zhmerinka (und nicht nur in Zhmerinka) ist es immer möglich, ein kleines Pack Soda für 3 Rubel von jemandem zu kaufen. Der staatliche Preis für diese Pack ist exakt 45 Kopeken ... Das Pack Soda wird vom Industrie-Intrigant Pinya Paltinowitsch verpackt und zum Verkauf herausgegeben; und in welchen Mengen! Im Jahr 1952 allein hat er fast 10.000 Packs herausgegeben! Aus den Dokumenten geht hervor, dass all das Soda von der Verbrauerunion in Zhmerinka verkauft worden ist. Aber wie fiel es dann in die Hände des Profiteurs, nicht nur im Distrikt Zhmerinka, sondern auch in vielen anderen Distrikten der Vinnitsa-Provinz? Und kann es sein, dass Einwohner von Zhmerinka (S.134)

solch eine Lust auf Pinyas Soda entwickelt haben, dass sie es von morgens bis abends mit dem Suppenlöffel vertilgten!? Ist es möglich, dass die Bevölkerung des ganzen Distrikts immer an Sodbrennen leidet? Natürlich nicht; das Soda-Geschäft war das Resultat eines anderen Tricks. Der einstige Direktor des Inter-Distrikt-Stützpunkt, Oknyansky, und sein Vize, Dartman, könnten  es erklären. Aber, da sie nicht an einer Erklärung interessiert sind, bleibt uns nur übrig, einen Blick in das entriegelte private Domizil zu werfen, das Dartman für 56.000 Rubel gekauft hat. Da sein Lohn in der Region 910 Rubel monatlich betrug, so konnte es nicht leicht für ihn gewesen sein, eine solche Summe beiseite zu schaffen. Er hat möglicherweise gehungert, die arme Seele!

Und wenn man zufällig durch Schitomir geht, kann man auch einen Blick auf das Haus werfen, das Oknyansky für 50.000 Rubel erstanden hat, seit er vom Stützpunkt des Zhmerinka-Handels gefeuert wurde. Seine Position ist viel schwieriger als die von Dartman, der schon als Vizedirektor des Zhmerinka Lebensmittelkombinats arbeitet, während Oknyansky, so ein armer, über Jahre hinaus arbeitslos war. Er lebt möglicherweise bei Wasser und Brot.

In der Tat haben die Gauner in Zhmerinka ein freies und leichtes Leben. Sie gaunern direkt unter der Nase des Distrikt-Staatsanwalts! Nehmen wir z.B. den Fall des Metalls, das geliefert wurde, um Nägel für Bauarbeiten zu produzieren. Aber wer zum Teufel kümmert sich um Bauarbeiten, wenn die privaten Schuhmacher fluchen und schimpfen und bereit und willig sind, jeden Preis für Schuhnägel zu bezahlen. Der Industrie-Intrigant, Pinya Mirotschnik, bringt Tonnen von Schuhnägeln auf den Markt. Nebenbei ist der Staatsanwalt von Zhmerinka durch diese Schuhnägel wie runtergenagelt worden und hat deswegen sogar einen speziellen Fall eröffnet. Aber er hat den Fall nicht dem Gericht übergeben. Er studiert angeblich die Dokumente. Nun schon ein Jahr lang. Der Staatsanwalt von Zhmerinka ist ein sehr seriöser Mann, in der Tat; nur ist es schade, dass er keine Gefahr für die Gauner darstellt.

Die Hand der Zauberer von Zhmerinka ist mit allem beschmutzt, was möglich ist. Mit Schuhcreme, Brünierung, Süssigkeiten, Sonnenblumenöl, Honig und Melasse. Die Schurken wurden schamlos unverschämt. Vor kurzer Zeit erklärte Dodik Ostrowski: 'Gib mir das Geld und ich werde dir in einem Augenblick dafür einen funktionierenden Bagger besorgen.' Glücklicherweise braucht Pinya keinen funktionierenden Bagger, so dass man versichert sein kann, dass Dodik kein Geld gibt.

Kameraden von der Konsumentenunion der Provinz Vinnitsa! Die letzten Zeilen dieses Texts ist an Sie gerichtet. Wir haben einige ihrer Beschlüsse betreffs der Aktivitäten von Pinya Paltinowitsch Bande gelesen. Sagen wir die Wahrheit: Wir wurden müde beim Lesen, als wir Ihre Entscheidungen gelesen haben: 'tadeln', 'betonen', 'vorschlagen', etc. Scheint es Ihnen nicht, Kameraden, dass Sie die erzieherische Bedeutung dieser Resolutionen übertreiben? Und, sowieso, wen wollen sie versuchen, umzuerziehen? Mit solch rührender Nachsicht soll das gehen? Wäre es nicht besser, diese Sache der Staatsanwaltskanzlei endlich der Provinz Vinnitsa zu übergeben? Die sollten wissen, wie man Schwindler behandelt.> (S.135)
Document 49: On the embezzlement of state property (February 1953)
(Source: V. Ardamatsky: 'Pinya iz Zhmerinki' (Pinya from Zhmerinka); In: Krokodil, 1953, no. 8)
(End note 116: Many immigrants to Israel from the USSR recalled this particular feuilleton as evidence of official anti-Semitism in the USSR).

[The boss is a magician: Pinya Paltinovich]
<Before me lies a pile of documents. Dry numerical calculations, bills, analyses cover each piece of paper. And when all this has been examined, the following questions arise involuntarily in one's mind: 'Is it possible to build a house out of shoe polish? or out of soda? Can one eat one's fill on nails?'

And it turns out, that all this is possible. For this, all one has to do is to go to Zhmerinka and win the confidence of Pinya Paltinovich Mirochnik. What a magician he is! A magician who knows no equal. The star of the State Circus, Kio, with his mysterious chest in which the circus's resident invisible lady vanishes, is nothing in comparison with Pinya! But, forgotten by the State Circus, Pinya Paltinovich Mirochnik is forced to remain at the tedious post of head of an industrial combine of the Zhmerinka District Union of Consumers. And he has to do without any applause or enthusiastic notices.

[The crew of Pinya Paltinovich]
Remembering that in his time Kio used to appear with 75 assistants, Pinya Paltinovich has also surrounded himself with reliable assistants, though, to give him his due, he did not manage to reach the figure of 75. Not far short, but he didn't quite manage it. Pinya Paltinovich appointed David Ostrovsky as head of the chemical shop of his industrial combine. David's son became, correspondingly, an agent of the supplies section. Rakhil Palatnik occupied the desk of the chief book-keeper. Accordingly, her son-in-law, Shaya Pudel, became her deputy. Roza Gurvich was made economic planner, and her husband was put in charge of the supplies (p.133)

section. Zyama Milzon, Pinya's brother-in-law, was given a position in a utensils shop. Yasha Dainich, Bunya Tsitman, Shunya Mironchik, Munya Uchitel, Benya Rabinovich, Isaak Paltin and others were appointed to other positions.

It is not difficult to imagine what conjuring tricks could be demonstrated with such a disposition of forces. Especially if one takes into consideration that the Zhmerinka District Procurator, Comrade Lanovenchik, was so carried away by the continued spectacle of these manifestations that he completely forgot his most immediate duties.

[Pinya Paltinovich's carreer]
Pinya Paltinovich did not become a magician all at once. At first he was far from successful in all his undertakings. For instance, in 1936 he was expelled from the Party for performing a religious rite, as well as for a number of frauds. By 1941 he had become more experienced, and he managed, though being in the best of health (as he has been since), to fall ill precisely at the end of June 1941. His illness made it possible for him to leave in a direction quite the opposite of the front lines. After the war, Pinya made his home in Zhmerinka. In 1946, he joined the Party once more, cleverly concealing the fact that he, quite by chance, had already been a Party member.

Pinya Paltinovich has a family of six, not counting his wife's two brothers who live abroad, which is quite silly of them when they have a brother-in-law such as Pinya. Pinya's family lives in a richly furnished four-room flat. Not one of his five dependants does any work anywhere, though the doctor has not forbidden them to work. Every year, Pinya's wife takes her offspring to salubrious health resorts. And, indeed, why should they work when Pinya can afford to keep the house in grand style? Truly, when you know the size of his wage-packet, this becomes somewhat difficult to understand, but, then, if everybody could understand the magician's tricks, there would be no magicians.

[The profit with market products - state's price - market price]
I have no wish to describe in detail the tricks of Pinya Paltinovich and his devoted assistants because, as the readers have probably guessed, all these tricks are simply sharp practices. These tricks are accurately noted down in detail in statements, reports, certificates and other documents. Everything is described there. They tell how David Ostrovsky and Munya Uchitel agreed to write off 56,800 tins of shoe polish as scrap and how those very tins, ceasing to be scrap, filled with shoe polish, appeared in the hands of profiteers. Oh, but how wonderfully noble David Ostrovsky's conduct was during that commercial transaction! It turns out that he sold the tins which had been written off for waste to Benya Rabinovich, purveyor to the District Consumers' Union, for 30 rubles in cash and handed all that money in to the cashier of the industrial combine. What honesty! And what sleight-of-hand at the same time!

At the market in Zhmerinka (and not only in Zhmerinka) it's always possible to buy a little packet of drinking soda from someone for 3 rubles. The state price for that packet is exactly 45 kopeks ... The soda is packed and released for sale by the industrial schemer Pinya Paltinovich; and in what quantities! In 1952 alone he released almost a 10,000 packages! It emerges from the documents that all this soda has been sold through the District Consumers' Union in Zhmerinka. But then how did it fall into the hands of the profiteers not only of Zhmerinka District but also of many other districts of Vinnitsa Province? And can it be that inhabitants of Zhmerinka (p.134)

developed such a liking for Pinya's soda that they were devouring it in tablespoonfuls from morning till evening!? Is it possible that the population of the entire district is constantly suffering from heartburn? Of course not; the soda business was the result of another trick. The former director of the inter-district base, Oknyansky, and his deputy, Dartman, could have explained it. But, as they are not interested in explaining it, all that is left for us is to have a look at the fenced-off private residence that Dartman bought for 56,000 rubles. As his wages were in the region of 910 rubles a month, it could not have been easy for him to put such a sum aside. He probably went hungry, poor soul!

And if one happens to be passing through Zhitomir, one can also have a look at the house which Oknyansky, since fired from the Zhmerinka trade base, acquired for 50,000 rubles. His position is much more difficult than that of Dartman, who is already working as deputy director of the Zhmerinka food combine, whereas Oknyansky, poor thing, has been unemployed for over a year. He probably exists on bread and water.

Indeed, the rogues in Zhmerinka have a free and easy life. They romp under the very nose of the District Procurator! Let us take for instance the case of the metal that was delivered to make nails for construction work. But who the devil cares about construction if the private shoemakers moan and groan and are ready and willing to pay any price for shoe nails. The industrial schemer, Pinya Mirochnik, pours tons of shoe nails on to the market. By the way, the Zhmerinka procurator has become somewhat pinned down by these shoe nails and has even opened a special case on them. But he has not handed the case over to the courts. He is said to be studying the documents. For a whole year already. The procurator in Zhmerinka is a very serious man, indeed; only it's a pity that he is no danger to the local rogues.

The hand of the Zhmerinka conjurers are soiled with just about everything. With shoe polish, blueing, halva[h], sunflower-seed oil, honey and treacle. The rogues became brazen-faced. Not long ago Dodik Ostrovsky declared: 'Give me the money and I will get you a moving excavator in a jiffy.' Luckily Pinya does not need a moving excavator, so one may rest assured that he will not give Dodik the money.

Comrades from the Vinnitsa Province Consumers' Union! Our last lines are addressed to you. We have read some of your resolutions concerning the activity of Pinya Paltinovich's gang. To tell you the truth, we became tired of reading your decisions scattered there: 'to reprimand', 'to point out', 'to suggest', etc. Doesn't it seem to you, comrades, that you overestimate the educational significance of these resolutions of yours? And, anyway, whom are you trying to re-educate? With such touching forbearance, too? would it not be better to hand this affair over to the procurator's office of Vinnitsa Province at long last? They ought to know there how to treat swindlers.> (p.135)


-- weitere Prozesswellen 1953 und 1955 noch nach Stalin: Pinkus, S.207,208
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 207   Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 208
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seiten 207 und 208
<Antizionistische, politische Prozesse
Während der Nach-Stalin-Ära gab es keine Geheimprozesse mehr wie gegen die jiddischen Schriftsteller im Jahr 1952, oder grosse Schauprozesse wie der geplante Doktorprozess im Jahr 1953. Die vorbereitete Zuflucht zu Anklagen wegen Spionage und internationaler Untergrundarbeit kam oft vor und verdächtig viel in dieser Zeit.

Im Jahr 1956 begannen in verschiedenen Teilen der Sowjetunion Prozesse gegen Zionisten und jüdische religiöse Figuren (wie die Führer religiöser Vereinigungen, Vertreter von Synagogen, Beschneider und Kantoren).

(Endnote 62: Zwischen 1955 und 1967 fanden solche Prozesse in Moskau, Kiew, Leningrad, Minsk, Riga und in anderen Städten statt).

Aber nur vereinzelt wurde darüber in der sowjetischen Presse berichtet, und dann nur in der bescheidensten Form. Der wichtigste Prozess, der kurz in einem lokalen Blatt beschrieben wurde

(Doks. 86, 87)

war der von Pechersky, Dnkin und Kaganov, führende Personen der Religionsgemeinde in Leningrad. Die Angeklagten waren wegen Kontakten zur Botschaft eines kapitalistischen Staates angeklagt. Der (S.207)

Bericht beschrieb nicht einmal speziell, dass es sich um den [rassistisch-zionistischen] Staat Israel handelte. Erst 7 Jahre später im Jahr 1968 - das heisst, nach dem 6-Tage-Krieg nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen [dem rassistisch-zionistischen] Israel und der [Gulag-]Sowjetunion - wurde der alte Prozess wieder aufgenommen. Es wurde ausdrücklich berichtet, dass Pechersky, Kaganov und Dynkin es befürwortet hatten, zugunsten des israelischen Geheimdienstes [Mosad] zu arbeiten und antisowjetische Literatur in der Sowjetunion zu verteilen. Sie wurden gemäss den Artikeln 64 und 70 des Strafrechts der UdSSR verurteilt. Das Urteil verhängte lange Strafen (zwischen vier und 12 Jahren Gefängnis), als Abschreckung vor weiteren Kontakten zum Personal der israelischen Botschaft.

Es scheint, dass viele solche Prozesse in den 1950er und 1960er Jahren stattgefunden haben, aber behördliche Daten über das Ausmass und die Anzahl Leute, die darin verwickelt waren, sind noch nicht zugänglich.

(Endnote 63: Aufgrund dieser Prozesse und die Ziele, warum sie abgehalten wurden, siehe Kapitel 6).

Ein Prozess, mit extrem schweren Anklagepunkten, der öffentliche Aufmerksamkeit erhielt, war derjenige im Februar 1967.

(Endnote 64: V. Dyachenko: Dyachenko: Padenie: In: Izvestiya, 24. Februar 1967)

Der Angeklagte, Dolnik, der eine zionistische Vergangenheit hatte und ein regelmässiger Synagogenbesucher war, wurde wegen Transport von geordnetem, wertvollem Material verurteilt, das er David Gavish von der israelischen Botschaft übergeben hat, zusätzlich auch dem Sicherheitsdienst anderer Länder. Dolnik wurde ausserdem angeklagt, mit einem Helfeshelfer zusammen falsche Fotos vorbereitet zu haben, in dem ein Nazi-Hakenkreuz auf Denkmälern der UdSSR zu sehen war, um die Sowjetunion im Ausland zu diffamieren.> (S.208)
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<Anti-Zionist political trials
While the post-Stalin period did not witness a repetition of secret trials such as that of the Yiddish writers in 1952 or of great show trials like the Doctor's Trial planned for 1953, the ready resort to accusations of espionage and international conspiracy did recur frequently and ominously in that period.

In 1956, trials of Zionists and of Jewish religious figures (such as heads of religious congregations, synagogue officials, circumcisers and cantors) began to be held in various parts of the Soviet Union.

(End note 62: Between 1955 and 1967, such trials took place in Moscow, Kiev, Leningrad, Minsk, Riga and other cities).

But only in isolated instances were they reported in the Soviet press, and then in only the most modest manner. The most important trial, which was briefly reported in a local journal

(Docs. 86, 87)

was that of Pechersky, Dynkin and Kaganov, leading members of the Leningrad religious community. The defendants were accused of maintaining contact with the embassy of a capitalist state. The (p.207)

report did not actually specify that it was the [racist Zionist] State of Israel. It was only seven years later in 1968 - that is, after the Six-Day War when diplomatic relations between [racist Zionist] Israel and the [gulag] Soviet Union were severed - that this old trial was dredged up again and it was explicitly stated that Pechersky, Kaganov and Dynkin had agreed to work on behalf of the Israeli security services [Mosad] and to distribute anti-Soviet literature in the Soviet Union. The indictment of the defendants in accordance with Articles 64 and 70 of the Criminal Code of the RSFSR and the harsh sentences (ranging from four to twelve years' imprisonment) were intended to deter future contacts with Israeli Embassy personnel.

It seems that there were many such trials in the fifties and sixties, but authoritative data on their extent and the number of people involved are not yet available.

(End note 63: On the reasons for these trials and the objectives in holding them, see Chapter 6).

One trial, with extremely serious charges, which did receive publicity was held in February 1967.

(End note 64: V. Dyachenko: Padenie: In: Izvestiya, 24th February 1967)

The defendant, Dolnik, who had a Zionist past and was a regular synagogue attender, was accused of transmitting to David Gavish of the Israeli Embassy classified information of value not only to Israel but also to the security services of other countries. Dolnik was further charged with working with an accomplice to prepare false photographs in which the Nazi swastika was seen drawn on monuments in the USSR, in order to defame the Soviet Union abroad.> (p.208)




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Dokument 86: Prozess gegen Perchersky, Dynkin und Kaganov (I)
(Quelle: 'V Leningradskom gorodskom sude' (Im Leningrader Stadtgerichtshof); In: Leningradskaya pravda, 11. November 1961)

<Vor kurzer Zeit war bei der Kriminalrechtsabteilung des Leningrader Stadtgerichtshofs die Anhörung im Fall von G.R. Pechersky,

(Endnote 105: Gedaliyahu Pechersky (1901-75), wurde in eine Gerberfamilie in der kleinen Stadt Babinovichi in der Provinz Witebsk geboren. Er besuchte einen heder [jüdische Religionsschule]. Nach der Revolution versuchte er die Aufnahme auf einem Ausbildungs-Bauernhof hakhsharah [für die Vorbereitung der zionistischen Auswanderung nach Palästina] bei Witebsk und bei der Tiferet bahurim-Gesellschaft, die durch die Habad-Bewegung (Hasidim) gegründet wurde. Am Ende der [liberalen Politik der Sovietunion, der] NEP, wurde er wegen Steuerhinterziehung verhaftet. Er studierte Zahntechniker und arbeitete in seinem Beruf. Während des Zweiten Weltkriegs begann sich Pechersky für öffentliche Angelegenheiten zu interessieren. Noch zu Lebzeiten Stalins schickte er nicht unterschriebene Briefe an die Behörden betreffs der religiösen Gemeinde von Leningrad. Im Jahr 1954 wurde er gabai (Synagogenvertreter), ein Posten, den er 1956 wieder verliess, wegen Drucks von religiösen Leuten aus der Stadt. Pechersky wanderte 1972 ins [rassistisch-zionistische] Israel aus).

E.Sh. Dynkin und N.A. Kaganov. Es wurde (S.225)

eine Voruntersuchung geführt und auch vor Gericht wurde gesagt, dass die Angeklagten eine Anzahl Jahre lang kriminelle Beziehungen zu einigen Mitarbeitern der Botschaft eines kapitalistischen Staates hatten, der in Moskau akkreditiert ist. Die Angestellten der Botschaft hatten aus diesem speziellen Grund viele Male Leningrad besucht.

Pechersky, Dynkin und Kaganov haben regelmässig Informationen übergeben, um der Sowjetunion im Ausland zu schaden. Im Gegenzug hatten die Angeklagten von den Angestellten der Botschaft wiederholt antisowjetische Literatur erhalten und diese verteilt.

Der Gerichtshof befand Pechersky und Dynkin des Tatbestands gemäss Artikel 64, Punkt 'a', und 70, Abschnitt I, und Kaganov gemäss Artikel 70, Abschnitt I, des UdSSR-Strafrechts für schuldig. Pechersky wurde zu 12 Jahren und Kaganov zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt, Dynkin, der ernsthaft seine eigenen kriminellen Aktivitäten bereute und verurteilte, erhielt eine mildere Strafe - 4 Jahre Gefängnis.> (S.226)
Document 86: Trial of Perchersky, Dynkin and Kaganov (I)
(Source: 'V Leningradskom gorodskom sude' (In the Leningrad City Court); In: Leningradskaya pravda, 11 November 1961)

<Not long ago, the Criminal Law Division of the Leningrad City Court heard the case of G.R. Pechersky,

(End note 105: Gedaliyahu Pechersky (1901-75), was born into a tanner's family in the small town of Babinovichi, Vitebsk Province. He attended a heder [Jewish religious school]. After the Revolution, he tried to join a hakhsharah (training) farm [preparing the Zionist emigration to Palestine] near Vitebsk and the Tiferet bahurim Society founded by the Habad (Hasidic) movement. At the end of the NEP period he was arrested for avoiding payment of taxes. He studied to be a dental technician and worked in this profession. Pechersky began to take an interest in public affairs during World War II. Even during Stalin's lifetime, he sent unsigned letters to the authorities concerning the religious community of Leningrad. He was appointed gabai (synagogue official) in 1954, a post which he decided to leave in 1956 as a result of pressure from those in charge of religious matters in the city. Pechersky emigrated to [racist Zionist] Israel in 1972).

E.Sh. Dynkin and N.A. Kaganov. It was (p.225)

established  by the preliminary investigation and in court that the accused had had criminal connections for a number of years with some workers of the embassy of a capitalist state accredited to Moscow. The workers of the embassy had visited Leningrad many times for this special purpose.

Pechersky, Dynkin and Kaganov had regularly passed on information used abroad to harm the Soviet State. In their turn, the accused had repeatedly received from the workers of the embassy anti-Soviet literature and undertook to distribute it.

The court found Pechersky and Dynkin guilty  of crimes under Articles 64, point 'a', and 70, section I, and Kaganov under Article 70, section I, of the Criminal Code of the RSFSR. Pechersky was sentenced to 12 years and Kaganov to 7 years of imprisonment, Dynkin, who sincerely repented and condemned his own criminal activities, received a lighter sentence - 4 years of imprisonment.> (p.226)
Dokument 87: Prozess gegen Perchersky, Dynkin und Kaganov (II)
(Quelle: K. Viktorov: 'Otravlennoe oruzhie (Ob ideologicheskikh diversiyakh imperialistov)' (Giftwaffen (über ideologische Sabotage der Imperialisten)); In: Moskovskaya pravda, 22. November 1968)

<Der imperialistische Geheimdienst benutzt oft dieselben Agenten, um zu spionieren und um ideologische Sabotage auszuführen. So wurde am Prozess in Leningrad gegen die sowjetischen Bürger Kaganov, Dynkin und Pechersky, die mit dem israelischen Geheimdienst zusammengarbeitet hatten, festgestellt, dass sie nicht nur geheime Information gesammelt und weitergegeben haben, sondern dass sie auch Gerüchte und Erfindungen verbreitet haben, um den sowjetischen Staat und die soziale Ordnung zu diffamieren. Diese Leute verbreiteten antisowjetische Literatur, die sie von der israelischen Botschaft bekommen hatten. Die Agenten des ausländischen Geheimdiensts gaben auch zu, dass sie beabsichtigt hatten, die Tonbänder (nachträglich konfisziert), die Inhalte, die die sowjetische Realität verleumden sollten, an ihre Chefs im Ausland zu senden. Diese sollten die Bänder für antisowjetische Propaganda benutzen.

Subversive Propaganda und Desinformation sind die Waffen der imperialistischen Staaten. Sie machen grosse Aufwendungen und geben grosse Summen dafür aus. Das sowjetische Volk muss wachsamer sein und resolut die Lügen und die Verleumdungen der bürgerlichen 'Ritter' aufdecken, die mit Giftwaffen operieren.> (S.226)
Document 87: Trial of Pechersky, Dynkin and Kaganov (II)
(Source: K. Viktorov: 'Otravlennoe oruzhie (Ob ideologicheskikh diversiyakh imperialistov)' (Poisoned Weapons (On Ideological Sabotage of the Imperialists)); In: Moskovskaya pravda, 22 November 1968)

<The imperialist intelligence services often use the same agents for spying and for carrying out ideological sabotage. Thus, during the trial in Leningrad of the Soviet citizens Kaganov, Dynkin and Pechersky, who agreed to work for the Israeli intelligence service, it was established that they had not only collected and passed on intelligence information, but that they also spread rumours and fabrications defaming the Soviet State and social order. These people distributed anti-Soviet literature, which they received from the Israeli Embassy. The agents of the foreign intelligence service also admitted that they had intended to send the tapes (subsequently confiscated), the contents of which slandered Soviet reality, to their chiefs abroad, who were going to use them for anti-Soviet propaganda.

Subversive propaganda and misinformation are the weapons of the imperialist states. They spend huge efforts and sums on it. Soviet people must be most vigilant and resolutely unmask the lies and slanders of the bourgeois 'knights' with their poisoned weapons.> (p.226)

-- weitere Schauprozesse gegen Juden 1961-1963: Martin Gilbert: www.martingilbert.com
Martin Gilbert: Karte der Sowjetunion über die
              antijüdischen Schauprozesse 1961-1963     Martin Gilbert,
            Portrait
Martin Gilbert: Karte der Sowjetunion über die antijüdischen Schauprozesse 1961-1963

Chronologie von Michael Palomino: Pogrome, Verschleppung und Identitätsvernichtung an Juden in der SU (aus Pinkus)


17. Sowjetisierung / Russifizierung durch Vernichtung der jüdischen Kultur

Pinkus beschreibt hier, wie die "Sowjetunion" ihren Politikwechsel gegen die Juden vornahm, nachdem der rassistisch-zionistische Staat Israel gegründet worden war, dessen Regime mit den Verunreinigten Staaten und mit dem CIA zusammenarbeitete, und zwar gegen die "Sowjetunion":

Benjamin Pinkus: Buch: The
                      Soviet government and the Jews 1948-1967. A
                      documented study    Benjamin Pinkus, Portrait

Pinkus, Benjamin: The Soviet Government and the Jews 1948-1967. A documented study, ISBN 0-521-24713-6:

-- Raub der Identität durch Liquidierung jüdischer Institutionen: Pinkus, S.1, 310, 372
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                          government and the Jews, Seite 1
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 1
Text:

<Zur gleichen Zeit, in den Jahren 1948-1949, wurde man Zeuge des Mordes (durch die Geheimpolizei) am berühmten jiddischen Schauspieler Shlomo Mikhoels; die Schliessung des Jüdischen, Antifaschistischen Komitees; die Liquidierung aller Institutionen, die für die jiddische Kultur verantwortlich waren; und die Einführung der anti-kosmopolitischen Kampagne. Dieser Zwiespalt in der sowjetischen Politik mit ihren inneren Gegensätzen gegenüber der jüdischen Bevölkerung kam wie nie zuvor zum Vorschein, in der extremsten Form.>

(original:
<At the same time, the years 1948-9 witnessed the murder (by the secret police) of the famous Yiddish actor, Shlomo Mikhoels; the closing of the Jewish Anti-fascist Committee; the liquidation of all the institutions responsible for Yiddish culture; and the launching of the anti-cosmopolitan campaign. This dichotomy revealed as never before, and in their most extreme form, the contradictions inherent in Soviet policy towards its Jewish population.>)
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                          government and the Jews, Seite 310
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 310
Text:

<Zweitens wurden während der Jahre 1948-1949 alle jüdischen Institutionen in der Sowjetunion liquidiert. Deswegen blieben die jüdisch-religiösen Gemeinden die einzigen der jüdischen Institutionen.>

(original:
<Secondly, with the liquidation during 1948-9 of all the Jewish institutions in the Soviet Union, the Jewish religious congregations remained the one surviving form of Jewish institution.>)
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                          government and the Jews, Seite 372
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 372
Text:

<Aber es ging nicht lange, bis die jüdischen Hoffnungen auf eine Errichtung einer "Souveränität" innerhalb der UdSSR zerstört wurden. In den Jahren 1948-1949 wurden folgende jüdische Institutionen geschlossen: das Jiddische Kaganowitsch-Theater, der Jüdische Verlag, die Zeitung Birobidschan, die wertvolle Bibliothek mit jiddischen und hebräischen Büchern, und die jüdische Forschungsanstalt und Schulen.>

(original:
<But it was not long before Jewish hopes for the establishment of a 'sovereignty' within the USSR were dashed. In the years 1948-9, the Kaganovich Yiddish Theatre, the Jewish publishing house, the periodical Birobidzhan, the rich library of Yiddish and Hebrew books, and the Jewish research institutions and schools were all closed down.>)

Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 150
-- Verhaftungen, Schliessung, Liquidierung jüdischer Zeitungen: Pinkus, S.150 (Shtern), S.263 (Eynikeyt)

Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 150
Text (Deutsch):
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<Seit der Inhaftierung der führenden jüdischen Schriftsteller, Literaturkritiker und Theaterarbeiter Ende 1948 und Anfang 1949 - was in Tat und Wahrheit hiess, dass das Rad der Vernichtung, das gegen die national orientierte, kommunistisch- jüdische Intelligenz gerichtet war, nun voll in Schwung kam - so wurde die Masse der Kampagne gegen den Nationalismus nun gegen die assimilierte, jüdische Intelligenz gerichtet. Der letzte Fall öffentlicher Attacken, der in der ersten Hälfte des Jahres 1949 bekannt wurde - gegen damalige jüdische Personen und gegen Institutionen, die in Liquidierung standen - waren jene gegen: David Bergelson, einer der bestbekannten jiddischen Schriftsteller, der, wie es scheint, zu dieser Zeit schon unter Arrest stand;

(Endnote 27: Vysoko nesty prapor radyanskogo patriotyzma; In: Vitchyzna, 1949, Nr. 3, S.16; auch erwähnt in: B. Choseed: Jews in Soviet Literature; In: Simmons (ed.): Through the Glass of Soviet Literature, S.148)

der Kritiker Model, der zum Lob des jüdischen Dramatikers Goldfaden schrieb; der Regisseur Golovchiner, der 'schädliche und antipatriotische Theaterstücke' am jiddischen Theater in Minsk schrieb (und dann wurde das Theater geschlossen);

(Endnote 28: Vysshe znamya sovetskogo patriotizma; In: Literaturnaya gazeta, 12. März 1949; V. Seduro: The Belorussian Theatre and Drama; New York, Research Programme on the USSR, 1955, S.225; Ähnliche Beschuldigungen wurden vom Sekretär der Weissrussischen Kommunistischen Partei, N. Gusarev, geäussert, der, wie kürzlich ans Licht kam, in den Mord an Mikhoels im Januar 1948 verwickelt war. Siehe: Sovetskaya Belorussiya, 17. Februar 1949, auch erwähnt in: Namir: Shlihut be-moskvah, S.281).

und die Zeitung Der shtern, der in Kiew erschien, wurde Ende 1948 geschlossen (Dok. 57).> (S.150)

Nun folgt ein Beispiel eines Artikels der Kampagne gegen den Stern:

(original:
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<Since the leading Jewish writers, literary critics and theatre workers had been arrested at the end of 1948 and the beginning of 1949 - which meant in fact that the wheel of liquidation directed at the nationally oriented Communist Jewish intelligentsia had come full circle - the bulk of the campaign against nationalism was redirected against the assimilated Jewish intelligentsia. The last cases of public attacks known to us from the first half of 1949 - on Jewish personalities and on institutions then in the process of liquidation - were those directed against: David Bergelson, one of the best-known Yiddish writers who was, it seems, already under arrest at this time;

(End note 27: Vysoko nesty prapor radyanskogo patriotyzma; In: Vitchyzna, 1949, no. 3, p.16; as quoted in: B. Choseed: Jews in Soviet Literature; In: Simmons (ed.): Through the Glass of Soviet Literature, p.148)

the critic Model who wrote in praise of the Jewish playwright Goldfaden; the stage director Golovchiner, who produced 'harmful and anti-patriotic plays' at the Yiddish Theatre in Minsk (as a result of which the theatre was closed);

(End note 28: Vysshe znamya sovetskogo patriotizma; In: Literaturnaya gazeta, 12 March 1949; V. Seduro: The Belorussian Theatre and Drama; New York, Research Programme on the USSR, 1955, p.225; Similar accusations were voiced by the secretary of the Belorussian Communist Party, N. Gusarev, who, as has recently come to light, was involved in the murder of Mikhoels in January 1948. See: Sovetskaya Belorussiya, 17 February 1949, as quoted in: Namir: Shlihut be-moskvah, p.281).

and the journal Der shtern, which appeared in Kiev, and had been closed down at the end of 1948 (Doc. 57).> (p.150)

Here is an example of a campaign article against Shtern:
Dokument 57. Ukrainischer Schriftsteller kritisiert Der shtern (Februar 1949)
(S.172)
(Quelle: 'Za bolshevistskuyu partiinost sovetskoi kultury. Na sobraniipisatelei Kieva' (Für den sowjet-kulturellen Geist der Bolschewistischen Partei. Auf einem Treffen von Schriftstellern aus Kiew); In: Pravda Ukrainy, 8. Februar 1949)
(Endnote 104: Der shtern, literarisches Jahrbuch der sowjetisch-jüdischen Schriftsteller der Ukraine. Beginn der zweiten Ausgabe, der Untertitel wurde geändert in 'Jahrbuch für Literatur und Künste, Organ der sowjetischen Schriftsteller-Union der Ukraine'. Der Herausgeber des Jahrbuchs (ab der zweiten Ausgabe) war H. Polyanker. In den Jahren 1947-1948 wurden insgesamt sieben Ausgaben herausgegeben. Scheinbar wurde die letzte (Nr. 7) aber nicht mehr verteilt.)

<Die teuflischen Methoden, die von den Herausgebern des jiddischen Jahrbuchs praktiziert werden, Der shtern, können nur durch das Missachten der Prinzipien der Bolschewistischen Partei und durch abgestumpfte Wachsamkeit erklärt werden. Die darin publizierten Werke waren ideologisch schädlich, mit nationaler Borniertheit durchdrungen, und schilderte das sowjetische Volk in einer verdrehten Weise. Die Herausgeber des Jahrbuchs haben den jüdischen Schriftstellern nicht die wichtigen Themen von heute aufgezeigt, und sind hinter der entscheidenden Offensive der sowjetischen Literatur gegen die Überreste des bürgerlichen Nationalismus zurückgeblieben, in welcher Form auch immer sie erschienen sein mögen.> (S.172)
Document 57: Ukrainian writer criticises Der shtern (February 1949)
(p.172)
(Source: 'Za bolshevistskuyu partiinost sovetskoi kultury. Na sobraniipisatelei Kieva' (For the Bolshevik Party Spirit of Soviet Culture. At a Meeting of Kiev Writers); In: Pravda Ukrainy, 8 February 1949)
(End note 104: Der shtern, literary almanac of the Soviet Jewish writers of the Ukraine. Beginning with the second issue, the sub-title was changed to 'Almanac for Literature and the Arts, Organ of the Soviet Writers' Union of the Ukraine'. The almanac's editor (from the second issue) was H. Polyanker. In the years 1947-8, seven issues were produced in all, although apparently the last issue (no. 7) was not distributed.)

<The vicious methods practised by the editorial board of the Yiddish almanac, Der shtern, can be explained only by the neglect of Bolshevik Party principles and the dulling of vigilance. The works published in it were ideologically pernicious, permeated with national narrow-mindedness, and depicted the Soviet people in a distorted way. The editorial board of the almanac did not direct the attention of the Jewish writers to the urgent themes of today, and lagged behind the decisive offensive of Soviet literature against the survivals of bourgeois nationalism in whatever form they might appear.> (p.172)

Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 263
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 263
Text (Deutsch):

<Somit gründete das Komitee die Zeitung Eynikeyt, ihr offizielles Organ, bis es am 20. November 1948 geschlossen wurde; es vereinigte jüdische Schriftsteller, Journalisten und Künstler, die vorher über die Sowjetunion zerstreut waren, in Moskau.>

(original:
<Thus, the Committee founded the newspaper Eynikeyt, its official organ until it was closed down on 20 November 1948; it concentrated Jewish writers, journalists and artists previously scattered throughout the Soviet Union in Moscow.>)

-- und da war ein Synagogensterben in der SU, das Pinkus auf der Seite 316 beschreibt:
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet
                        government and the Jews, Seite 316
Benjamin Pinkus: Buch: The Soviet government and the Jews, Seite 316
Text (Deutsch):
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<Im Jahr 1926 gab es noch 1103 Synagogen in der Sowjetunion.

(Endnote 32: Siehe J. Rothenberg: Jewish Religion in the Soviet Union; In: Kochan (ed.): The Jews in Soviet Russia Since 1917, S. 180-181)

bis 1954 blieben offenbar nur noch 100.

(Endnote 33: Siehe Yodfat: Jewish Religious Communities in the USSR, S.66)

Wenn die spätere Zahl von Rabbi Shlifer stimmt, dann gab es dort zwischen 1954 und 1959 eine definitive Abnahme der Anzahl Synagogen. Gemäss einem sowjetischen Bericht an die UN gab es 1959 450 Synagogen.

(Endnote 34: Ibid. [Yodfat: Jewish Religious Communities in the USSR, S.66])

aber ein anderer sowjetischer Bericht von 1960 gibt eine Anzahl von nur 150 an.

(Endnote 35: American Jewish Yearbook, 1961, S.287)

Diese letzte Zahl erscheint realistischer, und dient einem Vergleich mit Daten für die Jahre 1961-1965. Im Januar 1946 verkündete Radio Moskau, dass in der Sowjetunion noch 150 Synagogen betrieben würden, die Hälfte von ihnen in der Ukraine und Moldawien. Aber im gleichen Jahr gab P. Dogorozhny, stellvertretender Vorsitzender des Sowjetischen Rats für religiöse Kultusangelgenheiten, bekannt, dass in der Sowjetunion 100 Synagogen offen seien.

(Endnote 36: Ibid. [American Jewish Yearbook, 1961], S.367)

Die Daten, die für die Jahre 1963-1965 vorliegen, besagen 96

(Endnote 36: Ibid. [American Jewish Yearbook, 1961], S.367)

und 97

(Endnote 38: Conquest (ed.): Religion in the USSR, S.116)

Synagogen. Dennoch beträgt gemäss Schätzungen die Anzahl Synagogen in der Sowjetunion bis in die späten 1960er Jahre zwischen 62 und 70, davon ungefähr 30 im Kaukasus und in Zentralasien.

(Endnote 39: Rothenberg: Jewish Religion in the Soviet Union, S.180; und: Yodfat: Jewish Religious Communities in the USSR, S. 66. Rothenbergs Buch "The Jewish Religion in the Soviet Union" (S.47), gibt folgende Zahlen an: Kaukasische Republik - 19 Synagogen; RSFSR - 17; Zentralasiatische Republik - 11; Ukrainische Republik - 8; Lettische und Litauische Republik - je 2; und Weissrussland, Moldawien and Estnische Republik - je 1. Über die Situation in Birobidschan siehe Dok. 148)>

(original:
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<In 1926, there were still 1,103 synagogues in the Soviet Union;

(End note 32: See J. Rothenberg: Jewish Religion in the Soviet Union; In: Kochan (ed.): The Jews in Soviet Russia Since 1917, pp. 180-181)

by 1954 apparently only 100 remained.

(End note 33: See Yodfat: Jewish Religious Communities in the USSR, p.66)

If this latter figure, given by Rabby Shlifer, is accurate, there was then a definite increase in the number of synagogues between 1954 and 1959. According to a Soviet report submitted to the UN, there were as many as 450 synagogues in 1959,

(End note 34: Ibid. [Yodfat: Jewish Religious Communities in the USSR, p.66])

but another Soviet statement of 1960 put their number at only 150.

(End note 35: American Jewish Yearbook, 1961, p.287)

This last figure appears more realistic, and will serve as a basis for a comparison with the data for the years 1961-5. In January 1964, Radio Moscow announced that 150 synagogues were functioning in Soviet Union, half of them in the Ukraine and Moldavia. But in that same year, P. Dogorozhny, Deputy Chairman of the Soviet Council for the Affairs of Religious Cults, stated that 100 synagogues were open in the Soviet Union.

(End note 36: Ibid. [American Jewish Yearbook, 1961], p.367)

The data we have for the years 1963-5 are of ninety-six

(End note 37: Ibid. [American Jewish Yearbook, 1961], p. 269)

and ninety-seven

(End note 38: Conquest (ed.): Religion in the USSR, p.116)

synagogues. However, according to various estimates, the number of synagogues left in the Soviet Union by the late 1960s was between 62 and 70, about 30 of which were in the Caucasus and Central Asia.

(End note 39: Rothenberg: Jewish Religion in the Soviet Union, p.180; and: Yodfat: Jewish Religious Communities in the USSR, p. 66. Rothenberg's book "The Jewish Religion in the Soviet Union" (p.47), sites the following figures: Caucasian Republics - 19 synagogues; RSFSR - 17; Central Asian Republics - 11; Ukrainian Republic - 8; Latvian and Lithuanian Republics - 2 each; and Belorussian, Moldavian and Estonian Republics - 1 each. On the situation in Birobidzhan, see Doc. 148)>


Dokument 148: Übersicht über den religiösen Glauben unter Juden in Birobidschan (1967)
(S.383)
(Quelle: A. Vinokur: Ugasanie drevney very (Das Aussterben eines alten Glaubens), Nauka i religiyaq, 1967, Nr. 1, S. 41-43).

<Nicht vor langer Zeit, um die Verbreitung des Judentums unter den Juden in Birobidschan festzustellen, wurden in einer Befragung 300 Leute befragt - Männer und Frauen, Arbeiter, Büroangestellte, Doktoren, Lehrer, Hausfrauen, Pensionierte, die alle in verschiedenen Teilen der Stadt leben. Der Fragebogen richtete an die Leute gleichzeitig die Frage, ob sie gläubig seien. Nur 8 Personen gaben an, sich in vollem Umfang als gläubig zu bezeichnen.> (S.383)
Document 148: Survey on religious faith among Birobidzhan Jews (1967)
(p.383)
(Source: A. Vinokur: Ugasanie drevney very (The Dying Out of an Ancient Faith), Nauka i religiyaq, 1967, no. 1, pp. 41-43).

<Not long ago, in order to ascertain how widespread Judaism was among the Jews of Birobidzhan, about 300 people were questioned in a survey - men and women, workers, office-workers, doctors, teachers, housewives, pensioners, all living in different parts of the city. The questionnaire was at the same time directed mainly at those people whom there was every reason to consider as believers. Only 8 people however referred to themselves directly as believers.> (p.383)
<Sogar, wenn wir nur die offiziellen Daten berücksichtigen, dann wurden zwischen 1959 und 1965 über 50 Synagogen geschlossen, hauptsächlich in der Ukraine und in der RSFSR (in Lvov, Shitomir, Tschernowitz, Zhmerinka, Belaya-Tserkov, Sverdlovsk, Kazan, Pyatigorsk, Grozny und anderen Städten). Aber die sowjetischen Behörden verneinten oft, dass sie einen Plan verfolgten, die Anzahl Synagogen zu reduzieren.

Gemäss dem sowjetischen Gesetz kann eine Synagoge (wie eine Kirche oder Moschee etc.) unter folgenden Bedingungen geschlossen werden:

(Endnote 40: Aleksandrov: Mestnye sovety i zakonodatelstvo o kultakh, S.59)

Wenn es nicht genug Gläubige gibt, die wünschen, dass das Gotteshaus erhalten bleibt, das heisst, wenn sich die religiöse Gesellschaft auflöst; wenn die Gesellschaft sowjetisches Religionsgesetz  verletzt hat; wenn die Beachtung der Vertragsbedingungen zwischen der Gemeinde und dem Staat verletzt wurde; wenn es abgelehnt wurde, die gesetzlichen Bestimmungen des Staates zu erfüllen; wenn das Gotteshaus zu alt ist oder dem Bauplänen der Stadt oder des Dorfes im Weg steht, wo es steht; wenn bewiesen ist, dass das Gotteshaus enteignet werden muss, um das Gebäude für andere, öffentliche Zwecke nutzbar zu machen. Somit ist es klar, dass die Behörden bei einem Beschluss, eine Synagoge zu schliessen, immer auch einen passenden Artikel im Gesetz dazu gefunden haben.

Die Methode, wie die Schliessung vorbereitet wurde, erinnerte sehr an die Methoden der 1920er Jahre. Zuerst wurde die lokale Presse angewiesen, gegen die (angeblich) kriminellen und illegalen Aktivitäten der Synagogenführer eine grosse Kampagne zu lancieren, denen angelastet wurde, die Synagoge für eine Schattenwirtschaft oder für zionistische Propaganda zu missbrauchen. Dann begann die Presse, Artikel und Briefe 'aus allen Sektoren der Öffentlichkeit' zu publizieren - miteingeschlossen Gläubige und ehemalige Synagogenführer - die kategorisch verlangten, dass das 'Nest der Korruption' liquidiert werden sollte und die Gemeinde von der 'Scheusslichkeit der Religion' geläutert werden sollte (siehe Dok. 132). Am Ende 'entsprachen' die Behörden den Appellen und schlossen das Gotteshaus. Darüberhinaus führte die Polizei während der Kampagne gegen die Synagoge oft Arreste gegen das 'Komitee der 20'  und gegen das Synagogenpersonal durch mit der Anschuldigung, ihre Positionen in grossem Stil zu missbrauchen: mit Schattenwirtschaft, oder mit Kontakten zu Repräsentanten der kapitalistischen Staaten (Touristen oder Personal der israelischen Botschaft; Dok. 132).> (S.316)
<Even if we take into account only the official data, more than 50 synagogues were closed between 1959 and 1965, principally in the Ukraine and the RSFSR (in Lvov, Zhitomir, Chernovtsy, Zhmerinka, Belaya-Tserkov, Sverdlovsk, Kazan, Pyatigorsk, Grozny and other cities). But the Soviet authorities often denied that they were conducting a plan to reduce the number of synagogues.

According to Soviet law, a synagogue (like a church, a mosque, etc.) may be closed down under the following conditions:

(End note 40: Aleksandrov: Mestnye sovety i zakonodatelstvo o kultakh, p.59)

If there are not enough believers desirous of maintaining their own house of worship, that is, if the religious association dissolves; if the association has violated Soviet law on religious observance; if it has failed to observe the conditions of the contract signed between it and the state body; if it has refused to fulfill the legal directives of the state bodies; if the house of worship is too old or stands in the way of the construction plans of the city or village where it is located; if it proves necessary to expropriate the house of worship in order to use the building for alternative public purposes. It is thus clear that when the authorities decided to close down a house of worship they had no particular difficulty in finding a suitable article in the law.

The way in which they prepared the ground for the closure strongly recalled the style used in the twenties. First, the local press conducted an extensive campaign against the (allegedly) criminal and illegal activities of the synagogue leaders, who were accused of exploiting the synagogue to conduct shady business deals or of engaging in Zionist propaganda. Then, the press began to publish articles and letters 'from all sectors of the public' - including believers and former synagogue leaders - who categorically demanded that the 'nests of corruption' be liquidated and their community purged of the 'abomination of religion' (see Doc. 132). In the end, the authorities 'responded' to these pleas and closed the house of worship. Moreover, during the campaign against the synagogue, the police would often make arrests among members of the 'committee of 20' and the synagogue staff, accusing them of grossly misusing their positions; of conducting shady business deals; or of having contacts with representatives of capitalist states (tourists or Israeli Embassy personnel; Doc. 132).> (p.316)


Dokument 132: Tschernowitzer Synagoge wird beschuldigt, ein zionistisches Zentrum zu sein (1960)
(S.334-336)
(Quelle: Get darmoidiv i nosiiv mrakobissya (Nieder mit Parasiten und Karriereleuten des Verdecktentums); Radyanska Bukovyna , 9. September 1960).

Die sowjetischen Völker, die von der [Gulag]-Kommunistischen Partei geleitet werden, sind in den erfolgreichen Aufbau des Kommunismus miteinbezogen, eine Gesellschaft, die alle materiellen und spirituellen Bedürfnisse der Menschheit erreichen wird, während die Menschen vom Aberglauben der Vergangenheit befreit werden [mit dem Gulag-System]. Die grosse Mehrheit der Arbeiter wurden schon von den grossen Nöten der Vergangenheit befreit und machen aktiv bei der Bildung des Kommunismus mit [mit dem Gulag-System]. Überall gibt es grosse Bauprojekte, werden Farmen auf jungfräulichem Land errichtet, Fabriken und Kolchosen - die sowjetischen Völker arbeiten mit Inspiration in der kreativen Arbeit und bringen sich selbst beim Erfüllen des grossen Plans des 21. Kongresses der KPdSU zur Geltung. Sie bringen den Tag der Menschheit näher - Kommunismus [mit dem Gulag-System].

Aber wir finden da und dort Leute, die unter der Maske des religiösen Funktionäres z.B., nicht an der Produktion materiellen Wohlstands teilnehmen. Sie leben auf Kosten der vertrauensvollen Gläubigen und sie sind in Geschäfte verwickelt, die weit ab des frommen Tuns sind.

[Die Zeitung] Radyanska Bukovina  hat oft Gelegenheit gehabt, über die dunklen Geschäfte zu berichten, die in der Synagoge an der Ruskastrasse 53 ablaufen. In unserem Land verbietet niemand einem Gläubigen, religiöse Rituale durchzuführen. Aber die Empörung der Stadtbevölkerung, ihrer jüdischen Gläubigen und Nichtgläubigen, ist nun durch die schmutzigen Aktivitäten der Synagogenführer ans Licht gekommen. Es ist allgemein (S.334)

bekannt, dass die Führer, die als 'Komitee der Zwanzig' bekannt sind, Raish, Zilber und Barenboim, sich mehr als nur einmal gestritten haben, wenn es um die Aufteilung der Aufgaben ging. Sie machen die Synagoge sogar für orthodoxe Christen aus der Nachbarstadt attraktiv, indem sie ihnen Glück im Leben für die Zahlung von Geld versprechen. Geld für alles. Geld ist alles im Leben für sie.

Die Wut aller ehrbaren Leute kam zum Vorschein durch das Feuilleton 'Jerusalem Totenschädelkappe' in [der Zeitung] Radyanska Bukovyna.

(Endnote 81: Siehe M. Shvartsman: 'Erusalymski yarmulky'; In: Radyanska Bukovyna, 26. August 1960).

Die sowjetische Bevölkerung ist immer glücklich, Gäste zu empfangen. Eine grosse Anzahl von Touristen von allen Ecken der Welt besucht unser Land. Wenn sie mit guten Absichten kommen, dann begrüssen wir sie mit einem wirklichen 'Willkommen!' Aber die Absichten des Vertreters von der israelischen Botschaft in Moskau, Yaakov Reuveni, waren weit von Reinheit entfernt, als er nach Tschernowitz kam. Die Synagogenbesucher wehrten sich. Sie lehnten nicht nur die Geschenke ab, die Reuveni mitgebracht hatte - Gebetsschals, Gebetsbücher und Postkarten von Israel - sondern sie warfen ihn aus der Synagoge.

Jeder war wütend über die Aktivitäten von Raish, Zilber und Barenboim, die dem israelischen Zionismusprediger freundlich empfangen haben. Viele jüdische Arbeiter, Gläubige und Ungläubige, sandten Briefe an den Verlag, in denen sie die Schliessung der Synagoge verlangten, diese Brutstätte des religiösen Finsterlingentums, diese Fluchtburg von Parasiten.

Wir publizieren mehrere dieser Briefe hier.

Schliessen sie die Brutstätte der schädlichen Ideologie
Wir, Wissenschaftler des Tschernowitzer Medizinischen Instituts, sind absolut empört durch die feindlichen Propagandaaktivitäten von Yaakov Reuveni, dem israelischen Botschaftsvertreter. Reuveni hat die Synagoge an der Ruskastrasse nicht zufällig ausgewählt. Dieses Gebäude war schon lange ein Platz für dunkle Geschäfte und für die Verbreitung von verschiedenen antisowjetischen Gerüchten, Fluchtburg für Verdächtige, ein Platz, der weniger für die Ausführung religiöser Rituale als für alles andere gebraucht wurde.

In seinem Feuilleton 'Jerusalem Totenschädelkappen', präsentiert Kamerad Shvartman die Synagoge in ihrem wahren Licht, als eine Stätte des Kampfes, der Kolonnen, 'Geschäftstreffen', Spekulationen, Verbreitung antisowjetischer Propaganda und Preisung des israelischen Imperialismus.

Wir Leser, als Menschen verantwortlich für die Erziehung der Jugend, betrachten diese Situation als intolerierbar und erheben unsere Stimmen gegen die religiöse Heuchelei des Judaismus, gegen die feindliche und falsche bürgerliche Propaganda, und betrachten es als erforderlich, die Brutstätte der schädlichen Ideologie zu schliessen. Wir sind durch das unsaubere Verhalten des Vertreters der israelischen Botschaft erbost, dessen Aktivitäten nicht mit den Gepflogenheiten der diplomatischen Funktion übereinstimmen. Professoren:
Ya. D. Kirshenblat
(Endnote 82:
N.B. Shchupak
S.A. Kats
(Endnote 83:

V.I. Triger
V.L. Khenkin
(Endnote 84:
Leser: L.N. Zamansky
Kandidat der medizinischen Wissenschaften: M. I. Kleiman.
... (S.335)

Ich verlasse das 'Komitee der Zwanzig'
Manchmal ging ich in die Synagoge an der Ruskastrasse, aber ich war kein aktives Gemeindemitglied. Ich war, nichtsdestotrotz, in das 'Komitee der Zwanzig' gewählt. Ich habe den dunklen Betriebsamkeiten nie zugestimmt, die in der Synagoge ablaufen. Der letzte Vorfall, als die Führer einen israelischen Diplomaten freundlich empfingen, der in Tschernowitz mit feindlichen Absichten ankam, hat mich buchstäblich wütend gemacht.

Ich wünsche nicht, mich an solchen schmutzigen Geschäften der Synagoge zu beteiligen und entschied konsequenterweise, aus dem 'Komitee der Zwanzig' zurückzutreten. Als ein sowjetischer Bürger wünsche ich, ehrlich zu leben und zu arbeiten.
Menash Elkin
Arbeiter der Industrie Artel 'Nove Zhytya'. (S.336)
Document 132: Chernovtsy synagogue charged with being Zionist centre (1960)
(p.334-336)
(Source: Get darmoidiv i nosiiv mrakobissya (Down With Parasites and Carriers of Obscurantism); Radyanska Bukovyna, 9 September 1960).

The Soviet peoples, led by the Communist Party, are engaged in the successful building of Communism, a society which will meet all the material and spiritual needs of mankind, while delivering human beings from the superstitions of the past [with the Gulag system]. The great majority of the workers have already been liberated from the harmful survivals of the past and are actively participating in the building of Communism [with the Gulag system]. Everywhere there are big building projects, state farms on virgin lands, factories and kolkhozes - the Soviet peoples are working with inspiration in creative work and are exerting themselves in fulfilment of the great plans of the 21st Congress of the CPSU, to bring nearer the bright day of mankind - Communism [with it's Gulag system].

However, we still find, here and there, people who, under the mask of religious functionaries, for instance, do not participate in the production of material welfare, live on the account of trustful believers and are occupied in affairs far from godly.

[The newspaper] Radyanska Bukovina has, on numerous occasions, published information on the shady affairs conducted in the synagogue at 53 Ruska Street. In our country nobody forbids believers to perform religious rituals. But the indignation of the town's population, its Jewish believers and non-believers, has been roused by the foul activities of the synagogue leaders. It is universally (p.334)

known that the leaders of what is known as the 'Committee of Twenty', Raish, Zilber and Barenboim, have on more than one occasion come to blows when dividing the takings. They attract to the synagogue even Orthodox Christian believers from the neighbouring villages, promising them happiness in life in return for their money. Money for everything. Money is everything in life for them.

The anger of all honest people has been aroused by the feuilleton 'Jerusalem Skull-Caps' in [the newspaper] Radyanska Bukovyna.

(End note 81: See M. Shvartsman: 'Erusalymski yarmulky'; In: Radyanska Bukovyna, 26 August 1960).

Soviet people are always happy to welcome guests. A great number of tourists from all corners of the earth visit our country. When they come with good intentions we greet them with a sincere 'Welcome!' But the intentions of the official from the Israeli Embassy in Moscow, Yaakov Reuveni, were far from genuine when he went to Chernovtsy. The synagogue-goers sized him up. They not only refused the gifts brought by Reuveni - prayer shawls, prayer-books and post-cards of Israel - but even threw him out of the synagogue.

Everybody was infuriated by the activities of Raish, Zilber and Barenboim, who gave a hospitable welcome to the Israeli preacher of Zionism. Many Jewish workers, believers and non-believers, sent letters to the editorial board in which they requested the closure of the synagogue, this hotbed of religious obscurantism, this refuge of parasites.

We publish several of these letters below.

Close the hotbed of harmful ideology
We, scientists of the chernovtsy Medical Institute, were terribly angered by the hostile propaganda activities of Yaakov Reuveni, the Israeli Embassy representative. Reuveni did not choose the synagogue in Ruska Street accidentally. This building has long ago become a place for shady affairs and the diffusion of various anti-Soviet rumours,  refuge for suspects, a place used less for the performance of religious rituals than for anything else.

In his feuilleton 'Jerusalem Skull-Caps', Comrade Shvartsman presents the synagogue in its true light, as a site of fights, rows, 'business meetings', speculations, diffusion of anti-Soviet propaganda and praise of imperialist Israel.

We lecturers, as men responsible for the education of youth, regard this situation as intolerable and raise our voices against the religious hypocrisy of Judaism, against the hostile and false bourgeois propaganda, and regard it as imperative to close the hotbed of harmful ideology. We are infuriated by the improper behaviour of the Israeli Embassy representative, whose activities do not conform with the performance of diplomatic functions. Professors:
Ya. D. Kirshenblat
(End note 82:
N.B. Shchupak
S.A. Kats
(End note 83:

V.I. Triger
V.L. Khenkin
(End note 84:
Reader: L.N. Zamansky
Candidate of Medical Sciences: M. I. Kleiman.
... (p.335)

I am leaving the 'Committee of Twenty'
I sometimes went to the synagogue on Ruska Street, but was not an active parishioner. I was, nevertheless, elected to its 'Committee of Twenty'. I have never agreed with the shady affairs conducted in the synagogue. The last incident, when its leaders hospitably welcomed an Israeli diplomat who arrived in Chernovtsy with hostile intentions, literally infuriated me.

I do not wish to participate in such filthy affairs of the synagogue and have consequently decided to retire from the 'Committee of Twenty'. As a Soviet citizen, I wish to live and work honestly.
Menash Elkin
Worker of Industrial Artel 'Nove Zhytya'. (p.336)


Chronologie von Michael Palomino: Pogrome, Verschleppung und Identitätsvernichtung an Juden in der SU (aus Pinkus)


18. Bunkerbau: Bau von Tunnelanlagen für die unterirdische NS-Waffenproduktion

-- Film über den Bunkerbau: "Das unterirdische Reich - die geheimen Welten der Nazis"; In: VOX, 9.1.2004, 22:05-0:00; Bezug des Films auf DVD: über http://www.polarfilm.de , oder direkt bei Polarfilm Deutschland, Tel. 0049-(0)2542-95 13 13; Bestell-Nr.: 7058;

Textbuch von Michael Palomino: Das unterirdische Reich. Textbuch (aus Kloft / Foedrowitz)

Spiegel TV: Film auf
                        DVD: Das unterirdische Reich - die geheimen
                        Welten der Nazis, Cover
Spiegel TV: Film auf DVD: Das unterirdische Reich - die geheimen Welten der Nazis, Cover
Michael Kloft,
                        Portrait
Michael Kloft, Portrait
Michael Foedrowitz,
                        Portrait
Michael Foedrowitz, Portrait


Suchworte, um auf Webseiten über Bunkerbau zu gelangen: Bunkerbau Düsenjäger, Bunkerbau Atombombe, Bunkerbau Eulengebirge, Bunkerbau Jonastal, Bunkerbau Thüringen, Bunkerbau Panzer etc.

Das Thema "Bunkerbau" ist derart im Fluss, dass die Recherche-Situation täglich ändern kann. Die internationalen Medien wären gebeten, im internationalen Umfang darüber zu berichten, weil sich damit die Geschichtsschreibung über die Judenverfolgung und die Orte der Judenverfolgung grundlegend ändern.

-- über den Beschluss Hitlers zum Bunkerbau und Luftschutzbau am 10.10.1940 und Bunkeranlagen in Norddeutschland: Michael Foedrowitz: "Bunkerwelten. Luftschutzanlagen in Norddeutschland", auf http://www.bunkernetzwerk.de , auch mit einem Link zur "Bunkerliteratur"

-- eine Übersicht über die Bunkerbauten zum Zweck der Rüstung in Deutschland (auch unterirdische Panzerwerke) und Polen liefert http://www.team-delta.de von Wolf-Dieter Holz, Peter Müller, Annett Jantzen und Jörg Waga, zentrale Rufnummer: 0049-(0)721-151504289 (darüber hinaus sind auch militärische Bunker in Tschechien und der Schweiz beschrieben)

-- eine Übersicht über die Bunkerbauten im 2.Weltkrieg auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gibt Patrick Wagner, Chemnitz, auf http://www.bunkernetzwerk.de/nuke/index.php mit einer Buchempfehlung "Geheime Bunkeranlagen der DDR" von Stefan Best

-- z.B. sind Ex-Auschwitz-Häftlinge im Bunkerbau im Eulengebirge eingesetzt, die z.B. bis zu 8 m hohe Hallen aus den Bergen sprengen mussten, im Eulengebirge z.B. mit 50 % Todesrate, z.T. in Holz ausgekleidete Hallen: aus: Spiegel TV http://www.spiegel.de: Film der Historiker Michael Kloft mit Assistent Herr Genztaler (SpiegelTV in Hamburg, Tel. 0049-40-301 08 663) und Michael Foedrowitz, Berlin (Tel. 0049-30-36 40 98 34): "Das unterirdische Reich - die geheimen Welten der Nazis"; In: VOX, 9.1.2004, 22:05-0:00; Bezug des Films auf DVD: über http://www.polarfilm.de , oder direkt bei Polarfilm Deutschland, Tel. 0049-(0)2542-95 13 13; Bestell-Nr.: 7058; das Textbuch ist auf dieser Website auf dem Holocaust-Index

-- Auskünfte über Raketenstollenbauten in Frankreich und Österreich und über die Bunkerbauten in Schlesien und Österreich etc.: "Verein der Berliner Unterwelten", Brunnenstr. 180a, D-13355 Berlin, Tel. 0049-(0)30-49 91 05 17; http://www.berliner-unterwelten.de ; Historiker: Jürgen Müller.

-- Auskünfte über die Gesamtheit der Bunker- und Stollenbauten im gesamten NS-Bereich (1000 Anlagen im deutschen und im besetzten Bereich): Historiker Michael Foedrowitz (s.o.); Herr Foedrowitz gab im Jahr 2004 an, dass viele Überlebende vor dem Abzug in die Stollen eingesprengt worden sind und so massenweise lebendig begraben worden sind. Eine fieberhafte Suche z.B. im Eulengebirge nach zugewachsenen Eingänge zu Stollensystemen ist im Gang, ebenso in Sachsen.

-- Übersicht über die Bunkerbauten im deutschen NS-Bereich und Links zu Besichtigungen: Harald Faeth (?), Frankfurt: http://www.geocities.com/CapeCanaveral/1325/ (Website vom 23.5.1997; E-Mail: Harald-Faeth@frankfurt.netsurf.de

-- Übersicht über die Code-Bezeichnungen aller Bunker- und Stollenbauten: Harald Faeth (?), Frankfurt: http://www.geocities.com/CapeCanaveral/1325/codes.txt

-- Pläne für Bunker- und Stollenbauten "Dachs I", Dachs IV", Barbe, "B7"/"Esche": ebenda: http://www.geocities.com/CapeCanaveral/1325/pics.htm

-- auf http://www.turbo.at/geheimprojekte/b_kammler findet man Links mit Plänen und Fotos von Bunker- und Stollenbauten: "B1": "Zement"; "B8": Bergkristall; "B9": Quarz (mit Buchvorstellung von Markus Schmilzberger: "Was die US Army in der Alpenfestung wirklich suchte. Eine Theorie zum Decknamen der Anlage "Quarz" in Roggendorf bei Melk", ISBN 3-930219-79-4); "B10": "Quarz II":

-- Buchauszug aus "Rätsel Jonastal" über Bunker- und Stollenbauten "S111" und "Olga" mit kilometerlangen Tunnelsystemen: http://www.geocities.com/CapeCanaveral/1325/raetsel.txt

-- die Website http://www.amberroom.org von 2003 meint, das Bernsteinzimmer sei noch in Tunnelsystemen im Jonastal in Thüringen versteckt; Organisation von Führungen in den Tunnelanlagen

-- unter dem Suchwort "Jonastal" findet man eine Übersicht über den Bunkerbau in Thüringen, z.B.  http://www.jonastal.de; über die Autoren Harald Fäth und Ulrich Brunzel mit "Amerika-Rakete" und Atombomben in einem Artikel des Ostpreussenblattes vom 20.5.2000: http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv/00/2000ob34/htm (Juli 2005 nicht mehr gültig); das Buch von Harald Fäth "Hitlers Atomwaffen" ist unter http://www.jonastal.biz bestellbar beim Explorate-Verlag, Königsfeld, Tel. 07725-91648-12; Autor Andreas Vogt über Atombomben, die von den "US"-Truppen abtransportiert wurden bei verbarrikadierten Fenstern der Bevölkerung: http://www.reformnetz.de/Vortrag/jonastal.htm ; Joachim Hess und Regine Liebich geben 1000e tote Häftlinge beim Bunkerbau im Jonastal an: http://www.mdr.de/doku/421998.html

-- ein weiteres Buch über Hitlers Atombombe bietet Rainer Karlsch auf http://www.factorfake.de/article97.html an

-- Bunker- und Stollenbau im Eulengebirge: Joachim Köhler: http://www.akademie-rs.de/publikationen/hp56_koehler.htm (im Juli 2006 nicht mehr gültig)



19a Schlepper erschiessen Juden auf der Flucht und rauben sie aus

Ludger Tewes: Buch:
                      Frankreich in der Besatzungszeit 1940-1943. Die
                      Sicht deutscher Augenzeugen, Buchdeckel
Ludger Tewes: Buch: Frankreich in der Besatzungszeit 1940-1943. Die Sicht deutscher Augenzeugen, Buchdeckel

Ludger Tewes: Buch:
                        Frankreich in der Besatzungszeit 1940-1943. Die
                        Sicht deutscher Augenzeugen, S.179
Ludger Tewes: Buch: Frankreich in der Besatzungszeit 1940-1943. Die Sicht deutscher Augenzeugen, S.179   
Da ist z.B. die Flucht von Juden über die Pyrenäen. In der späteren Kriegszeit werden Juden vor der Pyrenäenüberquerung von hochbezahlten Schleppern verraten und so "Opfer" des NS-Regimes; In: Ludger Tewes: Frankreich in der Besetzungszeit 1940-1943. Die Sicht deutscher Augenzeugen. Bouvier-Verlag, Bonn, 1998, S. 179.

Text:
<Ich bin damals mit einem zweiten Soldaten für 14 Tage in das Bahnhofshotel als Quartiermacher abkommandiert worden. Wir hatten die Stadt in zwei Reviere geteilt und trafen uns nur abends. Ich sah täglich Mitglieder der uniformierten 'Jeunesse de Montagne' und erfuhr dann einige Wochen später von unserer Zollstelle in Gavarnie über die Methoden der Jeunesse, Flüchtlinge nach Spanien zu bringen. Eine Gruppe uniformierter Jeunesse-Leute stieg in den Kessel von Gavarnie bis zum Grat auf, wo die spanische Grenze verlief. Sie kamen später auf getrennten Wegen zurück, natürlich immer einer oder zwei weniger. Unser Zoll betrachtete diese Vorgänge zwar hilflos, aber schmunzelnd. Bei freundlichem Zusehen der Deutschen blieb es hier allerdings nicht lange. Bald gab es zahlreiche Opfer in den Reihen der Flüchtlinge, von denen einige auf hochbezahlte Führer setzten, die sie verrieten.>

Chronologie von Michael Palomino:
Chronologie: "Deutsche Besetzung Frankreichs 1940 - Deutsche Besatzungsmacht in Frankreich 1940-1944" (aus Tewes)

oder: Auch am Genfersee werden Juden vor dem Grenzübertritt in die Schweiz von Schleppern ermordet und ausgeraubt; Zeugenaussage; In: Film "Nazigold und Judengold"; Schweizer Fernsehen SF DRS, 3. Juli 1997


19b Juden bezahlen für die Flucht, die Schlepper übergeben die Juden der Polizei und kassieren doppelt

z.B.: Französische Schlepper am Genfersee geben Juden vor dem Grenzübertritt in die Schweiz Unterkunft und verraten sie dann an die Polizei; Zeugenaussage; In: Film "Nazigold und Judengold"; Schweizer Fernsehen SF DRS, 3. Juli 1997


20. "Staatenlose" Juden

Ludger Tewes: Buch:
                      Frankreich in der Besatzungszeit 1940-1943. Die
                      Sicht deutscher Augenzeugen, Buchdeckel
Ludger Tewes: Buch: Frankreich in der Besatzungszeit 1940-1943. Die Sicht deutscher Augenzeugen, Buchdeckel

Ludger Tewes: "Frankreich in der Besetzungszeit 1940-1943. Die Sicht deutscher Augenzeugen". Bouvier-Verlag, Bonn, 1998

Beispiel: Ab Mitte 1942 sucht die deutsche Besatzungsmacht in Frankreich "staatenlose" Juden, unterstützt durch die französischen Behörden und die französische Polizei, S.89

Text:
<Im Juli 1942 fand die erste grosse Razzia in Paris statt, wo die Deutschen nach staatenlosen Juden suchten. Die französischen Behörden und die Polizei halfen dabei. Regelmässig gingen daraufhin Transporte mit französischen Juden in die Vernichtungslager im Osten.>

Chronologie von Michael Palomino:
"Deutsche Besetzung Frankreichs 1940 - Deutsche Besatzungsmacht in Frankreich 1940-1944" (aus Tewes)
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Ludger Tewes: Buch:
                          Frankreich in der Besatzungszeit 1940-1943.
                          Die Sicht deutscher Augenzeugen, S.89
Ludger Tewes: Buch: Frankreich in der Besatzungszeit 1940-1943. Die Sicht deutscher Augenzeugen, S.89



21. Flucht 1940-1942 aus der Schweiz über Frankreich, Spanien / Portugal bis in die "USA"

Ziegler:
Jean Ziegler, Portrait    Jean
                            Ziegler: Die Schweiz, das Gold und die
                            Toten, Buchdeckel
Jean Ziegler: Die Schweiz, das Gold und die Toten, Buchdeckel
Jean
                          Ziegler: Buch: Die Schweiz, das Gold und die
                          Toten, Seite 69
Jean Ziegler: Buch: Die Schweiz, das Gold und die Toten, Seite 69
Beispiel: Die freie Eisenbahnlinie von Genf nach Port Bou erlaubt es der schweizerischen Fremdenpolizei zwischen Mitte 1940 und Ende 1942, pro Woche einen plombierten Güterwaggon mit jüdischen Emigranten aus der Schweiz nach Lissabon zu schicken und diesen Juden so die Flucht zu ermöglichen; In: Jean Ziegler: "Die Schweiz, das Gold und die Toten", Bertelsmann 1997, S.69.

Text:

<Der Personen- und Warenverkehr funktionierte zwischen Genf und Port-Bou an der spanischen Grenze. Die Waggons fuhren weiter nach Barcelona und Lissabon. Selbst die Fremdenpolizei profitierte von der Freistrasse: Jede Woche einmal schickte sie einen plombierten Wagen mit deutschen oder österreichischen jüdischen Emigranten Richtung Lissabon. Kurz: keine Abriegelung der Schweiz.>

Diese Emigration liessen sich die schweizer Behörden und Visabeschaffer von den jüdischen Flüchtlingen z.T. fürstlich bezahlen. Ab Ende 1942 bis Ende 1943 ist die Eisenbahnlinie dann durch die komplette NS-Besetzung Frankreichs unterbrochen.

Chronologie: "Die Bankgeheimnis-Schweiz für das 1000-jährige Reich" (aus Ziegler u.a.)


22. Stalin-Deportationen von Polen aus nach Sibirien

Zygmunt Frankel: Siberian
                        Diary, Webseitentitel    Zygmunt Frankel, retrato

Zygmunt Frankel: "Siberian Diary": http://www.zygmuntfrankel.com/zf5.html

Beispiel einer jüdischen Familie aus Ostpolen, die mit anderen nach Sibirien deportiert wurde: Die Familie von Zygmunt Frankel.


23. Beispiel der Stalin-Deportationen aus Ostpolen / West-Weissrussland im Zuge der "Sowjetisierung" (1940 bis 1941)


Tec:
Nechama Tec: Bewaffneter
                    Widerstand, Buchdeckel   Nechama Tec, Portrait
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel

Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand. Jüdische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Bleicher Verlag, Gerlingen 1996; orig.: "Defiance, the Bielski Partisans". Oxford University Press, Inc., New York 1993; ISBN 3-88350-036-4

Stalin lässt die polnische Führungsschicht und andere Führungsschichten durch Deportation nach Sibirien politisch eliminieren. Aus Ostpolen/West-Weissrussland sind es
insgesamt 1,5 Mio. Menschen, davon nach Schätzungen
50 % Polen, also 750.000
30 % Weissrussen und Ukrainer, also 450.000
20 % Juden, also 300.000, vor allem Zionisten und führende jüdische Repräsentanten (S.32).

Nechama Tec:
<[...] 1,5 Millionen [...] Nach Schätzungen handelte es sich dabei zu 50 % um Polen, zu ungefähr 30 % um Weissrussen und Ukrainer und zu 20 % um Juden [...] Die Verfolgung von Juden wurde von den Sowjets zwar selektiver durchgeführt, nahm jedoch während der Besatzungszeit konstant zu. Von Beginn an erklärten die Russen die zionistische Bewegung zur verbotenen politischen Organisation. Diesem Schritt folgten willkürliche Verhaftungen von führenden jüdischen Persönlichkeiten, ohne Rücksicht darauf, ob es sich bei den Betroffenen tatsächlich um Zionisten handelte oder nicht.> (S.32)

Chronologie von Michael Palomino: Schtetl Bielsk (aus Tec)
Nechama Tec: Buch:
                        Bewaffneter Widerstand, S. 32
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 32



Weitere Angaben haben wir hier:

Lustiger:
          Rotbuch. Stalin und die Juden, Buchdeckel   Arno Lustiger,
          Portrait
Lustiger: Rotbuch. Stalin und die Juden, Buchdeckel

Arno Lustiger: Rotbuch. Stalin und die Juden; Aufbau-Verlag, Berlin 1998,
-- gebundene Ausgabe 1998, ISBN 3-351-02478-9;
-- Taschenbuchausgabe 2000, ISBN 3-7466-8049-2

1941
Deportation jüdischer Flüchtlinge aus Westpolen nach Sibirien
Arno Lustiger: Buch: Rotbuch. Stalin und
                        die Juden, gebundene Ausgabe 1998, S.95   Arno Lustiger: Buch: Rotbuch. Stalin und
                        die Juden, Taschenbuchausgabe 2000, S.102   Arno Lustiger: Buch: Rotbuch. Stalin und
                        die Juden, Taschenbuchausgabe 2000, S.103
Arno Lustiger: Buch: Rotbuch. Stalin und die Juden, gebundene Ausgabe 1998, S.95; Taschenbuchausgabe 2000, S.102-103

Gemäss Arno Lustiger
--  führte die Sowjetisierung zu einer totalen Verstaatlichung und zum Niedergang des jüdischen Kleingewerbes, so dass einige wenige Juden vom sowjetischen in den NS-Teil Polens flüchteten
-- aus Westpolen flüchten 600.000 Menschen nach Ostpolen, darunter 350.000 Juden
-- es gab 3 Deportationswellen von Stalin-Deportationen
-- bei der dritten Deportationswelle wurde jeder aufgegriffen, "der keine von der Sowjetverwaltung akzeptierte Dokumente hatte" und darunter war ein erheblicher Teil der 350.000 von Westpolen nach Ostpolen geflohenen Juden (gebundene Ausgabe 1998, S.95), weil diese die Annahme des sowjetischen Passes verweigert hatten (Encyclopaedia Judaica: Holocaust, Rescue from).

Text:
<Viele Juden, vor allem Kleinhändler und -handwerker, galten als "Kapitalisten" (Taschenbuchausgabe 2000, S.102)

und zogen sich als angebliche "Klassenfeinde" das Misstrauen der NKWD-Beamten zu. Die Verstaatlichung von Banken, Kaufhäusern, Handwerksbetrieben traf den jüdischen oberen Mittelstand besonders hart. Die Kleinhändler wurden durch überzogene Steuern ruiniert und mussten den staatlichen Handelsorganisationen Platz machen. Dies alles führte zu einem abrupten Niedergang der Wirtschaft, unter dem die Juden besonders zu leiden hatten. Grotesk mag anmuten, dass Juden versuchten, aus der sowjetischen Zone in die deutsche zu gelangen. Doch dies waren wenige, verglichen mit den Massen von Juden, die nach Osten über die deutsch-sowjetische Demarkationslinie geflohen waren und nun unter dem pauschalen Verdacht standen, Spione zu sein. 350.000 der 600.000 nach Osten geflohenen Menschen waren Juden,

(Endnote 16: Siekierski, M.: The Jews in Soviet-Occupied Eastern Poland at the End of 1939. Numbers and Distributions. In: Davies, Norman / Polonsky, Antony: Jews in Eastern Poland and the USSR. London 1991, S.110-117)

und ein erheblicher Teil wurde nach Osten deportiert, vor allem in der dritten Deportationswelle, als praktisch jeder aufgegriffen wurde, der keine von der Sowjetverwaltung akzeptierte Dokumente hatte, was auf die Flüchtlinge sehr oft zutraf.>

Und:
<Bevor Ende 1939 die Grenze abgeriegelt war, wurden Flüchtlinge mitunter in den deutschen Bereich zurückgeschickt. Beim Austausch von Bevölkerungsgruppen (Ukrainer nach Osten, Deutsche nach Westen) akzeptierten die sowjetischen Stellen nur 'reine' Ukrainer, keine Juden.> (Lustiger, gebundene Ausgabe 1998, S.95)

Ende 1940 bis Juni 1941
Baltenstaaten, Bessarabien und Bukowina: Stalin-Deportationen an 10.000en wie in Ostpolen
Lustiger: Deportation von "Zehntausenden" aus den Baltenstaaten, darunter viele Juden. Es werden Angehörige der schon deportierten Eliten deportiert, um jeden potentiellen Widerstand gegen die Sowjetherrschaft zu zerschlagen, v.a. der bürgerlichen Schichten mit vielen Juden. Solche Stalin-Deportationen geschehen in den Baltenstaaten (Taschenbuchausgabe 2000: S.108), im Baltikum, in Bessarabien und in der Bukowina (Taschenbuchausgabe 2000: S.152).

In: Arno Lustiger: Rotbuch: Stalin und die Juden. Die tragische Geschichte des Jüdischen Antifaschistischen Komitees und der sowjetischen Juden; Aufbau-Verlag, Berlin 1998. Ausgabe 2000, ISBN 3-7466-8049-2, S.108

Die Stalin-Deportationen 1940 bis 1941, die allein in Ostpolen 300.000 Juden umfassen, dürften somit insgesamt ca. 500.000 bis 700.000 deportierte Juden umfassen:
-- aus den Baltenstaaten
-- aus Ost-Polen
-- aus der Bukowina
-- aus Bessarabien.

Chronologie von Michael Palomino: SU und die Juden (aus Lustiger)

und siehe auch eine Karte von Martin Gilbert "Flight and Expulsion" aus dem "Soviet History Atlas" von 1972 S.56:

Martin Gilbert,
                      Portrait
Karte von Martin Gilbert über die
                        Deportationen und Fluchtbewegungen in Osteuropa
                        1939-1945 Karte von Martin Gilbert über die Deportationen und Fluchtbewegungen in Osteuropa 1939-1945

Zitat zu Nr. 1:
<1.700.000 Balten und Polen wurden nach der sowjetischen Besetzung 1939-1940 nach Sibirien deportiert.>

(original:
<1,700,000 Baltic peoples and Poles deported to Siberia after the Soviet annexations 1939-1940.>)


Die Karte ist nicht vollständig:
-- in dieser Deportiertenzahl sind auch Juden enthalten,  schätzungsweise mindestens 200.000-300.000.
-- die Bukowina und Bessarabien wurden 1940-1941 sowjetisch Besetzt und auch dort Stalin-Deportationen durchgeführt, die Teil von Nr. 1 sind. Diese Deportationen fehlen auf der Karte (erwähnt bei Lustiger, siehe oben).



24. Die "Grosse Flucht vor Barbarossa": Abzug von Juden mit der Roten Armee ins Innere Russlands

Man muss unterscheiden zwischen der organisierten Flucht (mit geschätzten ca. 1 Mio. Juden) und der eigenmächtigen, spontanen Flucht, die für die Juden spätestens an der russischen Grenze endete.

Christian
                    Gerlach: Kalkulierte Morde, Buchdeckel   Christian Gerlach, Portrait
Christian Gerlach: Kalkulierte Morde, Buchdeckel

Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weissrussland 1941 bis 1944; Hamburger Edition 1999, ISBN 3-930908-63-8

Allein für Weissrussland wird geschätzt, dass 150.000-180.000 Juden mit der Roten Armee ins Innere Russlands flüchten konnten (S.92 Anm. 338 und S. 380 Anm. 53 bis S.381).
Christian Gerlach: Buch: Kalkulierte Morde,
                      S. 92
Christian Gerlach: Buch: Kalkulierte Morde, S. 92
Christian Gerlach: Buch: Kalkulierte Morde,
                      Seite 380
Christian Gerlach: Buch: Kalkulierte Morde, Seite 380
Christian Gerlach: Buch: Kalkulierte Morde,
                      Seite 381
Christian Gerlach: Buch: Kalkulierte Morde, Seite 381
<Etwa 150.000-180.000 weissrussische Juden retteten sich im Sommer 1941 durch Evakuierung oder Flucht nach Osten; dazu S. 380 mit Anm. 5/53 dieser Arbeit.> <Etwa 150.000 bis 180.000 weissrussische Juden mögen zwischen Juni und August 1941 ins Innere der Sowjetunion gebracht worden sein.

Fussnote 53: Diese Schätzung basiert auf folgenden Grundlagen und Annahmen: 1,5 Millionen Menschen wurden aus der BSSR evakuiert, etwa die Hälfte Städter (Annahme); in Weissrussland (Nachkriegsgebiet) lebten kurz vor dem Krieg etwa 650.000-680.000 Juden, darunter 570.000 in Städten, sie stellten im Westen 35 %, im Osten 24 % der Stadt- und insgesamt rund 6,5 % der Gesamtbevölkerung (s. S.91 f.); Juden wurden nicht mehr und nicht weniger evakuiert als andere Einwohner von Stadt und Land (Annahme). - Altshuler, Escape, (S.380)

S.97, kommt zu dem Ergebnis, dass aus dem Osten Weissrusslands 38 % aller Juden und aus dem Westen 11 % ins sowjetische Landesinnere entkommen konnten. Nach Levin 1990, S. 141, gelang aus Westweissrussland 22.000-30.000 Juden die Flucht.>



Die organisierte "Grosse Flucht vor Barbarossa" ist auch hier beschrieben:

Encyclopaedia Judaica, Lexikonbände
Encyclopaedia Judaica
Encyclopaedia Judaica: Holocaust, Rescue from
                      02 (Encyclopaedia Judaica 1971, Band 8, Kolonne
                      908)
Encyclopaedia Judaica: Holocaust, Rescue from 02 (Encyclopaedia Judaica 1971, Band 8, Kolonne 908)
Encyclopaedia Judaica: Holocaust, Rescue from
                      03 (Encyclopaedia Judaica 1971, Band 8, Kolonne
                      909)
Encyclopaedia Judaica: Holocaust, Rescue from 03 (Encyclopaedia Judaica 1971, Band 8, Kolonne 909)

Text:
<When Stalin announced the "scorched earth" policy and the evacuation of administrative personnel, vital industries, and their equipment and workers, Jews were more interested in speedy evacuation than non-Jews. Jews did (col. 908) exploit the few possibilities available for evacuation; [...] The number of Jews moving eastward, either on their own initiative or within the framework of the evacuation of administrative personnel and vital industries, increased as the German advance [and of the German allies] slowed down. It is estimated that of the Jewish residents of the German-occupied areas of the Russian Soviet Federated Socialist Republic (RSFSR) about 50% managed to flee from the Germans.> (col. 909)
(Encyclopaedia Judaica, volume 8, coloumn 909)
x
Übersetzung von Michael Palomino:
<Als Stalin die Politik der "verbrannten Erde" und die Evakuierung des Verwaltungspersonals, der lebenswichtigen Industrien und deren Angestellten und Arbeiter verkündete, waren Juden mehr an einer schnellen Evakuierung interessiert als Nichtjuden. Die Juden (Kol. 908) nutzten die wenigen Möglichkeiten für eine Evakuierung; [...] Die Zahl der Juden, die ostwärts wanderten - sei es auf eigene Initiative oder innerhalb des Rahmens der Evakuierung von Verwaltungspersonal und lebenswichtigen Industrien - schnellte immer mehr in die Höhe, je mehr sich der deutsche Vorstoss [und der deutschen Verbündeten] verlangsamte. Es wird geschätzt, dass von den jüdischen Bewohnern der deutsch besetzten Gebiete der Russisch Sowjetischen Sozialistischen Republik ungefähr 50% der Juden die Flucht vor den Deutschen gelungen ist.> (Kol. 909)
(Encyclopaedia Judaica, Band 8, Kolonne 909)

Encyclopaedia Judaica im Artikel "Holocaust, Rescue from / Rettung vom Holocaust (mit Übersetzung).

und auch eine Karte von Martin Gilbert "Flight and Expulsion" aus dem Soviet History Atlas von 1972 S.56 zeigt die Grosse Flucht vor Barbarossa:

Martin Gilbert,
                    Portrait
Karte von Martin Gilbert über die
                      Deportationen und Fluchtbewegungen in Osteuropa
                      1939-1945  

Karte von Martin Gilbert über die Deportationen und Fluchtbewegungen in Osteuropa 1939-1945: Insgesamt fliehen im Jahr 1941 gemäss Gilbert 9 Mio. Russen, Polen, Ukrainer und Juden ins Innere der Sowjetunion und kehren grösstenteils 1946 zurück.

<9.000.000 Russen, Polen, Ukrainer und Juden fliehen 1941 vor der deutschen Armee ostwärts. Die meisten von ihnen sind bis 1946 wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt.>

(original:
<9,000,000 Russians, Poles, Ukrainians and Jews fleeing eastwards from the German armies in 1941. Most of them had returned to their homes by 1946.>

Martin Gilbert gibt in seinem Buch "Die Endlösung" auf S. 242 betreffend der Grossen Flucht vor Barbarossa an:

"Neben den 300.000 Überlebenden der Konzentrationslager überlebten noch fast weitere anderthalb Millionen europäische Juden."


Dagegen ist die spontane, eigenmächtige Flucht von Juden ab 24.6.1941, die nicht "kriegswichtig" sind, die arm sind oder die nicht an einen Kriegsausbruch geglaubt haben, nicht mehr möglich und endet spätestens an der russischen Grenze. Die russischen Behörden lassen für diese Juden keinen Grenzübertritt mehr zu.

Siehe Tec:
Nechama
                    Tec: Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel   Nechama
                    Tec, Portrait
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel

Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand. Jüdische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Bleicher Verlag, Gerlingen 1996; orig.: "Defiance, the Bielski Partisans". Oxford University Press, Inc., New York 1993; ISBN 3-88350-036-4

Viele Juden können sich dem Rückzug der Roten Armee anschliessen, aber viele bleiben wegen Familienangehörigen, die nicht flüchten wollen, da und flüchten nicht.

Text:

<So hielten es viele für sicherer, sich dem Rückzug der Roten Armee anzuschliessen ["Flucht vor Barbarossa"].

Zu den wenigen, die auf diese Weise in der UdSSR den Krieg überlebten, gehörten Estelle und Joshua Bielski. Den meisten gelang es jedoch nicht, ihre Fluchtpläne in die Tat umzusetzen. Hinderungsgrund waren in vielen Fällen Familienangehörige, die sich weigerten, die Aufbruchswilligen zu begleiten.

Die aus einer wohlhabenden Familie in Stolpce stammende Riva Reich drängte ihre Verwandten, sich dem Rückzug der Roten Armee anzuschliessen. Ihre Mutter jedoch, die bereits während des Ersten Weltkriegs zur Flucht gezwungen worden war, weigerte sich, das Flüchtlingsschicksal ein zweites Mal zu durchleben. Riva flehte ihren Mann an, mit ihr und dem Baby zusammen davonzulaufen. Doch auch er liess sich nicht überzeugen - die ganze Familie blieb schliesslich in Stolpce.>
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S.
                      42 (01)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 42 (01)
Eigenmächtig flüchtende Juden kommen wegen zerstörter Strassen (katastrophaler Strassenzustand) meist nicht weit (S.42).

Text:

<Aber selbst dort, wo der Wille zur Flucht vorhanden war, gelang diese nur selten. Viele Juden wurden zur Umkehr gezwungen, weil alle Strassen der Umgebung von Bomben zerstört waren.>
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                      Seite 42 (02)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Seite 42 (02)
und wenn eigenmächtig flüchtende Juden die russische Grenze erreichen, wird ihnen die Einreise in die Sowjetunion verboten. Weissrussen aber können einreisen.

Text:

<Wer den Durchbruch zur russischen Grenze schaffte, wurde in der Regel spätestens dort gestoppt. Die Sowjets versuchten den Zustrom jüdischer Flüchtlinge in die UdSSR zu unterbinden. Der Journalist Hersh Smolar, der als überzeugter Kommunist wegen verbotener politischer Agitation sieben Jahre in polnischen Gefängnissen einsass, macht Stalins Misstrauen gegenüber Ausländern für diese Politik verantwortlich. Sein Urteil lautet:

Die Russen waren Mörder. Sie befahlen den Juden, Schützengräben auszuheben und liessen sie dann dort zurück. Auch mir erging es so. Die Rote Armee rannte einfach davon, ohne uns mitzunehmen. Ich schickte einen Bericht darüber nach Moskau. Doch die Regierung unterdrückte diese Art von Meldungen.

Es schien, als begünstigten die Russen selbst bei ihrem ungeordneten Rückzug noch die Weissrussen. Während der sowjetischen Besatzungszeit hatten sich viele Weissrussen freiwillig zum Dienst in der Roten Armee gemeldet, andere kooperierten mit der kommunistischen Verwaltung. Mit Beginn des deutsch-russischen Krieges erhielten fast alle Weissrussen, die sich in die UdSSR absetzen wollten, die Genehmigung zur Einreise. [...]

Während die Juden noch verzweifelt nach Auswegen suchten, während sich die Rote Armee auf dem Rückzug oder in Auflösung befand, hielten die Angriffe der Deutschen unvermindert (S. 43) an.> (S.44)

Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                      Seite 43
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Seite 43

Schätzung über die Anzahl Juden, die mit der Roten Armee flüchten können, für die gesamte Front: 1 Mio.

Schätzung ohne Anspruch auf Richtigkeit:

Wenn man die gesamte Front bedenkt (von den Baltenstaaten bis zum Schwarzen Meer), von der sich die Rote Armee zurückziehen musste, und wenn man bedenkt, dass Martin Gilbert eine Gesamtzahl von 9 Mio. Russen, Polen, Ukrainern und Juden angibt (Soviet History Atlas (1972), S. 56), so erscheint eine Zahl von 1 Mio. Juden, die sich mit der Roten Armee in die innere Sowjetunion gerettet haben, nicht unwahrscheinlich (Schlussfolgerung Palomino).

Schlussfolgerung Palomino: Organisierte "Grosse Flucht" erfolgreich - eigenmächtige "Grosse Flucht" erfolglos
Unter der geschätzten 1 Mio. Juden bei der organisierten "Grossen Flucht" waren v.a. "kriegswichtige" Facharbeiter dabei, die dann 1942-1944 nicht in die Rote Armee eingezogen wurden, sowie Juden, die sich die Flucht mit dem Rückzug der Roten Armee organisieren konnten. Es wären noch viel mehr Juden gerne geflüchtet, aber Familienangehörige haben sie zurückgehalten, oder der katastrophale Strassenzustand nach den Bombardierungen liess keine Flucht mehr zu, oder die Sowjetunion hat die eigenmächtig flüchtenden Juden an der Grenze nicht eingelassen und an der Grenze abgewiesen. Damit ist jeglicher Widerspruch über die "Grosse Flucht" aufgeklärt. Man muss also eine organisierte und eine eigenmächtige "Grosse Flucht" unterscheiden.

Weitere Literatur zur Grossen Flucht vor Barbarossa (Angaben von Hans Gerlach)

-- Mordechai Altshuler: Escape and Evacuation of Soviet Jews at the Time of the Nazi Invasion: Policies and Realities; In: Lucjan Dobroszycki / Jeffrey S. Gurock (Hrsg.): The Holocaust in the Soviet Union; Armonk and London 1993, S.77-104

[Mordechai Altshuler: Flucht und Evakuierung der sowjetischen Juden zur Zeit der Nazi-Invasion: Politik und Realität; In: Lucjan Dobroszycki / Jeffrey S. Gurock (Hrsg.): Der Holocaust in der Sowjetunion; Armonk und London 1993, S.77-104]

-- Dov Levin: The Fateful Decision: The Flight of the Jews into the Soviet Interior in the Summer of 1941; Yad Vashem Studies 20, 1990, S.115-142

[Dov Levin: Die schicksalshafte Entscheidung: Die Flucht der Juden ins Innere der Sowjetunion im Sommer 1941; Studien Yad Vashem 20, 1990, S.115-142]


25. Die Kirche öffnete dem NS-Staat die Stammbücher zur Ausstellung von "Arierausweisen" - und zur Verfolgung von Juden mit christlichen Ehepartnern

Joachim Kahl: Buch: Das
                    Elend des Christentums, Ausgabe 1976   Joachim
                    Kahl, Portrait
Joachim Kahl: Buch: Das Elend des Christentums.

Joachim Kahl: Das Elend des Christentums oder Plädoyer für eine Humanität ohne Gott. Reinbek 1968. ISBN 3-499-11093-8; S.51; Ausgabe 1976



Joachim Kahl: Buch: Das Elend des
                      Christentums, Seite 41 (Ausgabe 1976)
Joachim Kahl: Buch: Das Elend des Christentums, Seite 41 (Ausgabe 1976)

<Der staatliche Arierparagraph wurde hingenommen und vielfach auf kirchliche Funktionäre übertragen. Tausende von Pfarrämtern leisteten der Mordmaschinerie Handlangerdienste, indem sie auf Grund ihrer Kirchenbücher die Ariernachweise für die Nichtjuden erbrachten und damit zwangsläufig diejenigen ans Messer lieferten, die nicht zur Herrenrasse zählten.>

Die Kirche öffnet die Kirchenbücher (Stammbücher), wo die Heiraten verzeichnet sind, und so können die Arierausweise ausgestellt werden. Aber gleichzeitig wird auch gesagt, wer kein "Arier" ist, und so werden gemäss den Nürnberger Gesetzen 1/2-, 1/4- und 3/4-Juden definiert und verfolgt (Ausgabe 1968: S.51; Ausgabe 1976: S.41)

Chronologie von Michael Palomino: Rassistische, gewalttätige, gierige, antisemitische Kirche (aus Kahl)

Genauere Angaben über Zahlen von "Nicht-Ariern", Halbjuden, Vierteljuden und 3/4-Juden gibt z.B. Yehuda Bauer:

-- Yehuda Bauer: My Brother's Keeper: A History of the American Joint Distribution Committee. Philadelphia 1974, ISBN  0-8276-0048-8
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History
          of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939,
          Buchdeckel 01   Yehuda
          Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American
          Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939, Buchdeckel 02  Yehuda Bauer,
          Portrait 
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939, Buchdeckel

1/4-, 1/2- und 3/4-Juden in Deutschland ("Altreich") 1935:
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper.
                      History of the American Jewish Joint Distribution
                      Committee 1929-1939", Seite 114: 499.682
                      Juden plus 292.000 Halb-, Viertel- und 3/4-Juden
                      ergibt 760.000 Menschen, die als Juden verfolgt
                      werden für 1935.
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Seite 114: 499.682 Juden plus 292.000 Halb-, Viertel- und 3/4-Juden ergibt 760.000 Menschen, die als Juden verfolgt werden für 1935.

Durch die Nürnberger Gesetze von 1935 werden in Deutschland nicht mehr 499.682, sondern 760.000 Menschen als Juden verfolgt (52 % mehr). Die so genannten "Nicht-Arier" bestehen aus 80.000 Vierteljuden (einer der vier Grosseltern jüdisch), 210.000 Halbjuden (zwei von vier Grosseltern jüdisch) und 2000 3/4-Juden (drei von vier Grosseltern jüdisch) (S.114).
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Text (Deutsch):
<Die Gesamtzahl von Juden in Deutschland im Jahr 1933 lag gemäss offiziellen Listen bei 499.682. Aber diese Zahl beinhaltete nur diejenigen Leute, die sich selbst als religiöse Juden deklariert hatten.Zusätzlich waren 10.000e Leute Juden gemäss den Nazi-Gesetzen.

Es gab 50.000 Personen in Deutschland, die Söhne und Töchter jüdischer Eltern waren, aber nicht zu einer jüdischen Gemeinde gehörten, und geschätzte 35.000 von ihnen waren Partner in gemischten Ehen.

So genannte 3/4-Juden (das heisst, Leute, bei denen nur ein Grosselternteil nichtjüdisch war, aber nicht zu einer jüdischen Gemeinde gehörten) beliefen sich auf 2000.

Halbjuden (das heisst, Leute mit zwei jüdischen Grosseltern) wurden auf 210.000 Leute geschätzt,

und Vierteljuden wurden auf 80.000 Leute geschätzt.

Das hiess, dass die nicht-arische Bevölkerung gemäss Nazi-Gesetzen, mit 3/4-Juden und Halbjuden - zusammen ungefähr 760.000 Leute ausmachte.> (S.114)
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(original:
<The total number of Jews in Germany in 1933 was officially listed as 499,682. However, this included only people who had declared themselves as Jews by religion. Additional tens of thousands of people were Jewish by Nazi definition.

There were 50,000 individuals who were sons and daughters of Jewish parents but did not belong to the Jewish community living in Germany at that time, an estimated 35,000 of whom were partners in mixed marriages.

So-called three-quarter Jews (that is, people who had only one non-Jewish grandparent but did not belong to the Jewish community) numbered about 2,000.

Half Jews (that is, people who had two non-Jewish grandparents) were estimated at 210,000 people,

and quarter Jews were estimated at 80,000 individuals.

This meant that what the Nazis considered to be the non-Aryan population of Germany - that is, Jews, three-quarter Jews, and half Jews - numbered together about 760,000 people.>) (p.114)
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Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper.
                      History of the American Jewish Joint Distribution
                      Committee 1929-1939", Seite 179 1/4-, 1/2- und 3/4-Juden in Österreich ("Ostmark") 1938:
Nach der deutschen Invasion in Österreich im Frühling 1938 werden zu den 185.246 Juden (S.179) noch mindestens 150.000 Personen als "Nicht-Arier" hinzugezählt (Vierteljuden, Halbjuden und 3/4-Juden), die in Österreich als Juden verfolgt werden. Die Anzahl Juden steigt damit auf mindestens 335.246 Personen (81 % mehr).

Text (Deutsch):
<Im März 1938 eroberte Hitler Österreich durch einen Blumenkrieg, das heisst, die einzigen Sachen, die den deutschen Soldaten beim Eintritt nach Österreich zugeworfen wurden, waren Blumen. Österreichische Juden, 185.246 waren sie, und eine unbekannte Anzahl Personen, die unter Nazi-Kriterien als Juden betrachtet wurden, sassen in der Falle.> (S.179)

(original:
<In March 1938 Hitler conquered Austria by a Blumenkrieg, that is, the only things that were thrown at the German soldiers upon their entry into Austria were flowers. Austrian Jews, 185,246 of them, and an unknown number of persons considered Jewish by Nazi criteria found themselves trapped.>) (p.179)

-- Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Seite 179: 185.246 Juden im März 1938 in Österreich
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper.
                      History of the American Jewish Joint Distribution
                      Committee 1929-1939", Seite 228: Mindestens
                      150.000 Juden zusätzlich Text (Deutsch):
<bekehrte Juden oder Abkömmlinge von Juden, die unter die Definition von Juden durch die Nazi-Gesetze fielen. Davon gab es in Österreich mindestens 150.000.> (S.228)

<converted Jews or descendants of Jews who fell under the definition of a Jew by Nazi standards. There were at least 150,000 of these in Austria.>) (p.228)

-- Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Seite 228: Mindestens 150.000 Juden zusätzlich


Ob die Nürnberger Gesetze auch in anderen NS-Ländern Anwendung fanden, bleibt zu untersuchen.

In den ab 1941 NS-besetzten Ländern wie Weissrussland und Ukraine hat keine Verfolgung von Halbjuden, Vierteljuden und 3/4-Juden stattfinden können, weil die Kirchen seit 1921 vernichtet wurden, und weil die Rote Armee während der "Grossen Flucht vor Barbarossa" alle Akten ins Innere Russlands mitgenommen hat. In den Baltenstaaten könnten die Kirchenbücher noch vorhanden gewesen sein, weil nur eine kurze kommunistische Besetzung erfolgte (telefonische Auskunft von Bernhard Chiari am 26.9.2007).



26. Denunzierung von Juden im NS-besetzten Osteuropa 1941-1944

Bernhard Chiari: Buch:
                    Alltag hinter der Front, Buchdeckel
Bernhard Chiari: Buch: Alltag hinter der Front, Buchdeckel

Bernhard Chiari: Alltag hinter der Front. Besatzung, Kollaboration und Widerstand in Weissrussland 1941-1944. Droste Verlag Düsseldorf, 1998

Die Kirche in Osteuropa, die unter dem kommunistischen Regime (Sowjetisierung) zerstört wurde, wartete auf Hitlers Invasion gegen den Kommunismus und predigte dann für Hitlers Sieg (S.104-105). Aber eine Denunziation durch Kirchenakten hat in Weissrussland nicht stattgefunden.

Gemäss einer direkten Information von Bernhard Chiari am Telefon (26. September 2007) gab es in Weissrussland eher mündliche Denunziationen um herauszufinden, wer Jude war, und keine Denuntiation durch Kirchendokumente. Erstens: Die Kirchen in den kommunistischen Staaten waren zerstört und die Heiraten wurden durch den Staat durchgeführt. Zweitens: Die Rote Armee nahm bei ihrem Rückzug von April bis Juni 1941 alle Verwaltungsbücher mit. Drittens: Dort, wo der Rückzug zu langsam war - oder wo die NS-Invasion zu schnell war, dort wurden die Bücher durch Bombardierungen zerstört.

Die Baltenstaaten erlitten keine lange kommunistische Besatzung wie Weissrussland und es kann sein, dass dort die kirchlichen Strukturen erhalten blieben. Und die Ukraine hatte für den Rückzug der Roten Armee 10 Tage mehr Zeit, weil die NS-Invasion im Süden 10 Tage später als in der Mitte und im Norden begann.

Also hatte die NS-Verwaltung - vor allem auf dem Land - keine Verwaltungsbücher zur Verfügung und so wurden die Juden durch mündliche Denunziation denunziert - sicherlich in Weissrussland und in der Ukraine, gemäss den Kriterien
-- welche Sprachen man spricht
-- wie die Nase oder die Ohren gewachsen sind
-- Körperbau und Gang
etc.

Also kann angenommen werden: Ein grosser Teil der Juden, die geblieben waren wurden in den drei Exekutionswellen 1941-1942 exekutiert. Wenn Schulden bei einem Juden bestanden, dann reichte es aus, den Juden zu denunzieren, und so lösten sich die Schulden in Luft auf. Und für jede Denunzierung gab es eine Belohnung der NS-Verwaltung. 1/2-, 1/4-, 1/8- und 1/16-Juden aber konnten ohne Verfolgung durch Akten besser untertauchen und waren wohl kaum betroffen.



27. Exekutionswellen

Ein grosser Teil der Juden, die geblieben waren (nicht organisierte Juden, Arme, Juden, die ihre Eltern nicht verlassen wollten etc.) wurden in drei Exekutionswellen 1941-1942 exekutiert.

Die Judenvernichtung im NS-Osteuropa fand schrittweise in verschiedenen Exekutionswellen und "Grossen Aktionen" statt, je nach Ort zu verschiedenen Zeitpunkten.

Am Schluss konzentrierte man die wenigen verbleibenden Juden in einem Verwaltungsgebäude als Nachtgefängnis etc.

Beispiele in Weissrussland:

Nechama Tec:
            Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel   Nechama Tec,
            Portrait
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, Buchdeckel

Nechama Tec: Bewaffneter Widerstand. Jüdische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Bleicher Verlag, Gerlingen 1996; orig.: "Defiance, the Bielski Partisans". Oxford University Press, Inc., New York 1993; ISBN 3-88350-036-4

-- erste Exekutionswelle: im Sommer 1941 (in ganz Osteuropa im Juli und August 1941), mit Todeskommandos für ganz Osteuropa (S.51),
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                        S. 51
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 51

<Als die Deutschen im Sommer 1941 den russisch besetzten Teil Polens überfielen, hatte man in Berlin bereits mit der Durchführung der so genannten Endlösung begonnen. Um den Prozess der Vernichtung aller Juden zu beschleunigen, wurden selbständig operierende Spezialeinheiten zusammengestellt. Diese "Einsatzgruppen" bestanden aus 3000 gezielt für die Ermordung von Juden und anderen "Feinden" des Reichs ausgebildeten SS-Angehörigen. Die Tötungskommandos bildeten die Nachhut der Invasionstruppen. Zu ihrer Strategie gehörte, jüdische Bevölkerungszentren hermetisch abzuriegeln, bevor den überraschten Opfern Zeit zur Flucht blieb. An den sich anschliessenden Massenexekutionen beteiligten sich auch Teile der Wehrmacht und einheimische Kollaborateure.>
-- Beispiel der ersten Exekutionswelle in Lida (S.63)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                        S. 63
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 63

<In Lida hatte die erste Massenexekution von Juden bereits am 5. Juli 1941 stattgefunden. Fast zweihundert prominente jüdische Bürger fielen ihr zum Opfer. Realisten waren der Meinung, dass dieses Massaker nur der Auftakt einer verheerenden Vernichtungswelle war. Andere argumentierten, dass die Morde in der Hitze des Gefechts geschehen seien und deshalb ein einmaliges Vorkommnis darstellten. Bald jedoch führten Nachrichten über weitere Massenerschiessungen und Gerüchte über die Errichtung von Ghettos letztere Theorie ad absurdum.>
-- erste "Grosse Aktion" in Novogródek (zweite Exekutionswelle): 7.12.1941 (S.62)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                        S. 62 (02)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 62 (02)

<Am 7. Dezember 1941 wurde im neu gegründeten Ghetto Nowogródek eine "Aktion" durchgeführt, die mit der Ermordung von 4000 Juden endete.>
-- zweite "Grosse Aktion" in Novogródek (dritte Exekutionswelle): 7.8.1942, es bleiben nur wenige 100 Juden (S.98)
-- das Ghetto in Nowogródek wird mit Juden aus umliegenden Orten "aufgefüllt" ca. 10.8.1942 (S.98)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                        S. 98
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 98

<Kurz darauf, am 7. August 1942, fand in Nowogródek die zweite grosse Aktion statt. Das beinahe menschenleere Ghetto wurde anschliessend mit Juden aus den umliegenden Gemeinden gefüllt.>
-- Anfang 1943: Die meisten jüdischen Gemeinden existieren nicht mehr, z.B. in Mir, Nieswiez, Iwje, Zoludek und Zdzienció (S.160)
-- ab Anfang 1943 wird das Ghetto kontinuierlich dezimiert (S.160)
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                        S. 160
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 160

<Anfang 1943 existierten die meisten jüdischen Gemeinden Weissrusslands nicht mehr, darunter Mir, Nieswiez, Iwje, Zoludek und Zdzienciol, um nur einige zu nennen. (Das Ghetto Zoludek wurde am 9. Mai 1942 liquidierte, Nieswiez am 22. Juli 1942, Zdzienciol am 6. August 1942. Nach dem Massenausbruch von etwa 300 Insassen erfolgte am 13. August 1942 die Liquidierung des Ghettos Mir. Iwje wurde am 20. Januar 1943 ausgelöscht). Die Ghettos von Lida und Nowogródek existierten Anfang 1943 zwar noch, wurden von den Deutschen [und den Kollaborateuren] jedoch kontinuierlich dezimiert. [...]

Zu Beginn des Krieges gab es in Nowogródek etwa 6000 Juden, nach der zweiten grossen Säuberungsaktion vom 7. August 1942 nur noch wenige hundert.>

-- Frühjahr 1943: Umsiedlung der verbleibenden knapp 500 Juden in das Gerichtsgebäude, das fortan unter Bewachung von 12 Polizisten steht (S.281).
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand,
                        S. 281
Nechama Tec: Buch: Bewaffneter Widerstand, S. 281

<Die Zahl der Juden war in Nowogródek bis zum Frühjahr 1943 auf knapp 500 gesunken. Diese Gruppe wurde im ehemaligen Gerichtsgebäude auf engstem Raum gefangen gehalten. Das Ghetto wurde Tag und Nacht von 12 Polizisten bewacht. Zusätzlich war das Gelände von einer zwei Meter hohen Mauer und einem Stacheldrahtzaun umgeben. Dennoch gelang vereinzelten kleinen Gruppen die Flucht. Als Reaktion auf jeden geglückten Ausbruch verstärkten die Deutschen ihre Wachmannschaft.>

Dabei lösen sich Schulden von "Christen" bei Juden in Luft auf:

Bernhard Chiari: Buch:
                      Alltag hinter der Front, Buchdeckel
Bernhard Chiari: Buch: Alltag hinter der Front, Buchdeckel

Bernhard Chiari: Alltag hinter der Front. Besatzung, Kollaboration und Widerstand in Weissrussland 1941-1944. Droste Verlag Düsseldorf, 1998

Viele Bevölkerungskreise sind bei Juden verschuldet und freuen sich, dass durch die deutschen Massaker sich die Schulden in Luft auflösen (S.2).
Bernhard Chiari: Buch: Alltag hinter der
                        Front, S.2
Bernhard Chiari: Buch: Alltag hinter der Front, S.2

<Verschmitzt erklärte er, viele seiner Nachbarn seien bei den Juden verschuldet gewesen.>

Und bis Herbst 1943 leben kaum noch Juden in Osteuropa, z.B. im Generalkommissariat "Weissruthenien", die NS-besetzte Rumpf-BSSR (S.263).
Bernhard Chiari: Buch: Alltag hinter der
                        Front, S. 263
Bernhard Chiari: Buch: Alltag hinter der Front, S. 263

<Bis zum Herbst 1943 waren die Juden im Generalkommissariat [Weissruthenien / Weissrussland] grösstenteils getötet worden.>

1946 lässt Stalin die 1939-1941 in die Sowjetunion deportierten Juden z.T. wieder nach Osteuropa zurück...


28. Massentod im polnischen Ghetto: Vorbereitung des Massentods durch den jahrelangen polnischen Antisemitismus vor 1939

-- Yehuda Bauer: My Brother's Keeper: A History of the American Joint Distribution Committee. Philadelphia 1974, ISBN  0-8276-0048-8, S. 189
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper.
            History of the American Jewish Joint Distribution Committee
            1929-1939, Buchdeckel 01   Yehuda
            Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the
            American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939,
            Buchdeckel 02  Yehuda Bauer,
            Portrait 
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Buchdeckel

Der Massentod in den Ghettos in Polen 1939-1942 wurde durch den Antisemitismus der polnischen Regierung vor 1939 mitverursacht. Die jüdische Bevölkerung im antisemitischen Polen war schon vor 1939 z.T. sehr unterernährt und schon 1936 liefen 50 % der polnischen Juden als lebende Skelette herum.

Yehuda Bauer, Buch "My Brother's
                        Keeper. History of the American Jewish Joint
                        Distribution Committee 1929-1939", Seite
                        189
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Seite 189
Yehuda Bauer:

Text (Deutsch):
<Die Zerstörung des jüdischen Geschäftslebens führte zu schweren sozialen und medizinischen Konsequenzen. Sholem Asch, der berühmte jüdische Schriftsteller, gab an, dass "die Menschen den Eindruck machten, wie wenn sie lebendig begraben würden. Jede zweite Person war unterernährt, Skelette mit Haut und Knochen, verkrüppelt, Kandidaten für das Grab".

(Endnote 33: "Der Trauernde am Hochzeitsfest" (orig.: "The Mourner at the Marriage Fete"), Oktober 1936; In: WAC, Box 366 (c)

Es sollte daran erinnert werden, dass dies drei Jahre vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs [in Europa] geschrieben wurde.> (S.189)

(original:
<The deterioration of Jewish economic life led to serious social and medical consequences. Sholem Asch, the famous Jewish writer, claimed that "people made the impression as if they were buried alive. Every second person was undernourished, skeletons of skin and bones, crippled, candidates for the grave".

(End note 33: "The Mourner at the Marriage Fete", October 1936; In: WAC, Box 366 (c)

It should be remembered that this was written three years before World War II [in Europe] began.>) (p.189)
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Schlussfolgerung Palomino:
Die Unterernährung der polnischen Juden bereits vor September 1939 war mit eine der Hauptursachen, dass dann 1939-1941 die polnischen Juden in den Ghettos unter dem NS-Regime gleich massenweise für ansteckende Krankheiten anfällig waren, keine Reserven und Abwehrkräfte hatten und dann massenweise starben. Komischerweise ist der polnische Antisemitismus und seine Auswirkungen bis heute in den Medien quasi tabu.


29. Flucht über den Ärmelkanal nach England

-- Yehuda Bauer: My Brother's Keeper: A History of the American Joint Distribution Committee. Philadelphia 1974, ISBN  0-8276-0048-8, S. 189
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper.
            History of the American Jewish Joint Distribution Committee
            1929-1939, Buchdeckel 01   Yehuda Bauer,
            Buch "My Brother's Keeper. History of the American
            Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939, Buchdeckel
            02  Yehuda Bauer,
            Portrait 
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Buchdeckel

Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History
              of the American Jewish Joint Distribution Committee
              1929-1939", Seite 271   Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History
              of the American Jewish Joint Distribution Committee
              1929-1939", Seite 331
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Philadelphia 1974, Seiten 271 und 331

Text (Deutsch):
<Während der letzten Monate vor Ausbruch des Kriegs wurde in kleinem Rahmen sogar die Einwanderung nach England unternommen. Es ist symptomatisch, dass über britische Seefahrer berichtet wurde, die solche Auswanderungen durchführten, und britische Richter neigten zur Empfehlung, solche Einwanderer nicht zu deportieren.(S.271)

Endnote 131: 31-Germany, refugees, 1939-42, 2/21/39, Adler to Borchardt> (S.331)

(original:
<During the last months before the outbreak of war, illegal immigration was attempted even into Britain on a small scale. It is symptomatic that British sailors were reported to have facilitated such immigration and that British judges were inclined to recommend that such immigrants not be deported.> (p.271)

End note 131: 31-Germany, refugees, 1939-42, 2/21/39, Adler to Borchardt> (p.331)

These Palomino:
Es ist wahrscheinlich, dass dieser Fluchtweg über den Ärmelkanal auch 1940-1945 offen blieb, weil sich ab 1941 der Krieg auf die Ostfront konzentrierte und die englische und "amerikanische" Luftwaffe den Luftraum über dem Ärmelkanal total beherrschte.


30. Nichtarier: Halbjuden, Vierteljuden und 3/4-Juden

-- Yehuda Bauer: My Brother's Keeper: A History of the American Joint Distribution Committee. Philadelphia 1974, ISBN  0-8276-0048-8, S. 189
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper.
            History of the American Jewish Joint Distribution Committee
            1929-1939, Buchdeckel 01   Yehuda Bauer,
            Buch "My Brother's Keeper. History of the American
            Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939, Buchdeckel
            02  Yehuda Bauer,
            Portrait 
Yehuda Bauer, Buch "My Brother's Keeper. History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939", Buchdeckel

In Deutschland (Altreich) steigt die Anzahl Verfolgte von 499.682 auf 760.000, also sind es rund 260.000 Nichtarier, die gemäss den Nürnberger Gesetzen als Halbjude, Vierteljude oder 3/4-Jude der Judenverfolgung ausgesetzt sind (S.114).
Text original (Englisch), Übersetzung (deutsch).

In Österreich sind es ab April 1938 mindestens 150.000 Menschen, die als Nichtarier unter die angewandten Nürnberger Gesetze fallen, und die als Halbjude, Vierteljude oder 3/4-Juden der Judenverfolgung ausgesetzt sind (S.228).
Text original (Englisch), Übersetzung (deutsch) hier.




31. Zahlenangaben zur Judenverfolgung

1937
Anzahl Juden weltweit 1937: 16 Millionen.

(original:
"By 1937 the dispersion of the 16 million Jews in the world"
(aus: History; In: Encyclopaedia Judaica 1971, Band 8, Kolonne 733, hier)

Übersetzung:
"Bis 1937 lebten 16 Millionen Juden in der Welt verstreut."

1945
Ca. 50% der Juden wohnen auf dem "amerikanischen" Kontinent.

original:
"After the Holocaust about 50% of the Jews were living on the American continent."
(aus: History; In: Encyclopaedia Judaica 1971, Band 8, Kolonne 733, hier)

Übersetzung:
"Nach dem Holocaust lebten ungefähr 50 % der Juden auf dem amerikanischen Kontinent."

1970
Anzahl Juden weltweit 1970: 14 Millionen.

original:
"Among approximately 14 million Jews in the world in 1970 [...] Western Europe in 1970 numbered more than one million Jews, of whom about half a million were living in France and about 450,000 in Great Britain. The Soviet Union numbered approximately three million Jews;"
(aus: History; In: Encyclopaedia Judaica 1971, Band 8, Kolonne 733, hier)

Übersetzung:
"Im Jahr 1970 lebten ungefähr 14 Millionen Juden auf der Welt [...] In Westeuropa waren es 1970 über eine Million Juden, davon lebten ungefähr eine halbe Million in Frankreich und 450.000 in Grossbritannien. In der Sowjetunion waren es ungefähr 3 Millionen Juden;"


32. Zyklon-B-Granulat wirkt erst ab 27°C - und weitere Faktoren für andere Todesarten

in: Jean-Claude Pressac: "Die Krematorien von Auschwitz" 1997

Egal, ob 1 kg oder 100 kg Zyklon-B-Granulat verwendet werden, es wirkt erst ab 27°C (27 Grad Celsius).
(Der jüdische, schweizer Ex-Offizier im Gespräch mit dem Autor 2005)

Granulat ist grobkörnig mit einer unregelmässigen Oberfläche, so dass sich die Granulatkörner in Rohrbiegungen sehr schnell ineinander verhaken und die Leitungen verstopfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Zyklon-B-Granulat durch dünne Wasserleitungsrohre in Duschköpfe eingelassen wurde, ist deshalb nicht sehr wahrscheinlich.
(Der jüdische, schweizer Ex-Offizier im Gespräch mit dem Autor 2005)

Das Granulat soll durch die Duschköpfe in den Duschraum gefallen sein, was nicht möglich ist, weil die Granulatkörner nicht durch die kleinen Löcher im Duschkopf passen.

Für eine Vergasung muss ein gasdichter Raum geschaffen werden, so dass das Gas nicht entweichen kann. Leichenkeller oder Massenduschen scheinen nicht gasdicht gebaut, und nirgendwo ist erwähnt, dass die Räume gasdicht gebaut wurden.

Die Vergasung von Häftlingen mit Zyklon-B-Granulat soll in kühlen Kellern halb unter der Erde stattgefunden haben, wo es auch im Sommer kaum 27°C warm wird, was die Zyklon-B-Granulat-Anwendung zur Massentötung noch unwahrscheinlicher macht. Dies waren ehemalige Leichenkeller, die extra so gebaut waren, dass sie nie warm wurden.

Der Hauptteil der Massentötungen in Auschwitz durch Zyklon-B-Granulat soll gemäss Auschwitz-Filmen der 1970er Jahre im polnischen Winter 1944 / 1945 stattgefunden haben, wo eine Temperatur von 27°C noch unwahrscheinlicher ist. Im polnischen Winter kann eine durchschnittliche Temperatur von minus 10 °C angenommen werden. Das Zyklon-B-Granulat wirkt nicht.

Insgesamt fehlt jegliche Nachstellung der Szenerie im Tierversuch mit Temperaturmessungen.

Dafür sind alle anderen Todesarten abgesichert und nachgewiesen, die auch 4,5-6 Mio. oder über 6 Mio. Todesopfer ergeben. Der Massentod durch Zwangsarbeit auf dem Gebiet des Dritten Reichs ist viel wahrscheinlicher und von Temperaturen unabhängig, wenn man den Bunkerbau berücksichtigt. Dies würde auch der Logik der tödlischen Effizienz des Dritten Reichs entsprechen und ist dokumentarisch nachgewiesen. Ungeklärt bleibt, wieso die Zufahrtswege zu den Lagern nie bombardiert wurden, denn auch die gesicherten Todesarten in den Lagern waren noch schrecklich genug: Massenerschiessungen, Tod durch Erfrieren, Hungertod, Seuchentod. Und Auschwitz bleibt auch mit diesen Todesarten ein Zentrum der Judenverfolgung. Des weiteren zu berücksichtigen sind eine viel höhere Todesrate in der Roten Armee und alle anderen Faktoren der Tabelle.

Die Staatsanwälte, Staatsanwältinnen, und die Richter und Richterinnen sind insgesamt zu ungläubig, zu faul oder zu überlastet, sich in die neue Literatur über die Judenverfolgung einzuarbeiten. Weiterbildung wird vom Staat auch nicht bezahlt. Die Menschen der Justiz halten am Zyklon-B-Granulat als zentrales Tötungsmittel bei der Judenverfolgung fest, weil sie sich nicht vorstellen können, dass der Massentod auch anders stattgefunden haben kann. Die Justiz-Menschen verteidigen also die Geschichtsbücher ihres Geschichtslehrers. Die Justiz ist auch mit einem gewissen Gruppenzwang durchsetzt. Die Zensur ist absolut. Die Justiz lehnt einfach alle Beweise für andere Todesarten ab. So lange der Lohn stimmt, fühlt sich die Justiz auch nicht angesprochen, an dieser sturen Gerichtspraxis etwas zu ändern.

So werden weiterhin viele Menschen wegen Zyklon-B-Granulat verfolgt, obwohl dies gar nicht nötig wäre.

(Schlussfolgerung Palomino durch die politische Verfolgung)




33. Nicht geborene jüdische Kinder wegen Tod der zukünftigen Eltern oder Unfruchtbarkeit überlebender Jüdinnen

Angabe aus dem Bekanntenkreis des Autors.

Wenn Menschen über Jahre hinweg auf dem Minimum leben, wechselt der Körper seine Funktionsweise und Frauen haben dann keine Menstruation mehr. Wenn dieser Zustand über Jahre hinweg anhält, so können körperliche Dauerschäden entstehen. Dadurch war es vielen jüdischen Frauen nach dem Krieg nicht mehr möglich, Kinder zu bekommen.

Da mit jedem Jahr die Zahl der jüdischen Kinder, die nicht geboren werden konnten, ansteigt, ist hier keine Schätzung möglich.

Hochrechnung ohne Anspruch auf Richtigkeit:

Wenn man nur schon 500.000 jüdische Mädchen und Frauen schätzt, die im Kindesalter bzw. im gebärfähigen Alter ums Leben kamen oder unfruchtbar wurden, die jede 5 jüdische Kinder gehabt hätte, wovon statistisch 2,5 Mädchen, von denen 2 wiederum 5 Kinder gehabt hätten, so wären dies 1.000.000 mal 5, also 5.000.000 jüdische Kinder, um die das Judentum innerhalb von zwei Generationen nach 1945 reduziert wurde.


34. Nicht geborene jüdische Kinder ab 1945, weil jüdische Mädchen, die von christlichen Familien nicht mehr  herausgegeben werden,  keine Juden mehr gebären

Schlussfolgerung des Autors.

Viele jüdische Familien gaben während der Judenverfolgung ihre Kinder bei christlichen Familien ab, damit die Kinder keine Judenverfolgung unterliegen würden. Die Kinder wurden somit christlich erzogen und nach 1945 oft nicht zurückgegeben, weil die Eltern gestorben oder ausgewandert waren. In letzteren und anderen Fällen vermittelte das Rote Kreuz. Jüdische Organisationen appellierten oft vergeblich, die Kinder herauszugeben. Die Kinder - die nun oft andere, christliche Namen trugen - wuchsen christianisiert heran und als Eltern bekamen sie christliche statt jüdische Kinder.

Da mit jedem Jahr die Zahl der jüdischen Kinder, die nicht geboren werden konnten, ansteigt, ist auch hier keine Schätzung möglich. Die Anzahl nicht zurückgegebener Kinder könnte bei den jüdischen Organisationen erfahren werden.

Hochrechnung ohne Anspruch auf Richtigkeit:

Wenn man 50.000 jüdische Töchter schätzt, die so christianisiert wurden, und jede 5 jüdische Kinder gehabt hätte, wovon statistisch 2,5 Mädchen, von denen 2 wiederum 5 Kinder gehabt hätten, so wären dies 100.000 mal 5, also 500.000 jüdische Kinder, um die das Judentum innerhalb von zwei Generationen nach 1945 reduziert wurde.


35. Auswanderung aus NS-Europa 1933-1939

Hitler organisierte Druck auf die jüdischen Vereinigungen, und so wanderten 1933-1939 etwa die Hälfte der Juden im Dritten Reich aus Deutschland aus, zu einem grossen Teil in Übersee-Staaten ("USA", Palästina, Karibik, Süd-"Amerika" etc.). Jüdische Angaben im Artikel "Germany" im grossen Lexikon Encyclopaedia Judaica Band 7 Kolonne 491 besagen generell Folgendes:

[Tabelle der jüdischen Auswanderung 1933-1939: Auswanderungszahlen der Juden aus Nazi-Deutschland]
Auswanderung der Juden aus Deutschland in der Zeit zwischen April 1933 bis Mai 19391, miteingeschlossen deutsch besetzte Gebiete bis Mai 1939 [[mit Österreich]]
1geschätzte Zahlen

(original Englisch: Emigration of Jews from Germany in the Period April 1933 to May 19391, including Areas occupied by Germany by May 19391 [[with Austria and Czech Republic]]
1Estimated figures)
Aufnahmeland (Country of Reception)
Anzahl deutsch-[[jüdischer]] Einwanderer
(No. of German [[Jewish]] immigrants)
U.S.A.
63.000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Palästina (Palestine)
55.000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Grossbritannien (Great Britain)
40.000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Frankreich (France)
30.000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Argentinien (Argentina)
25.000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Brasilien (Brazil)
13.000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Südafrika (South Africa)
5500xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Italien (Italy)
5000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Andere europäische Länder (Other European countries)
25.000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Andere südamerikanische Länder (Other South American countries )
20.000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Länder des Fernen Ostens (Far Eastern countries)
15.000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Andere Länder (Other)
8000xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


Total
304,500xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
aus: Germany; In: Encyclopaedia Judaica (1971), Band 7, Kolonne 491

Das originale Blatt der Encyclopaedia Judaica mit dieser Tabelle ist hier verfügbar:
http://www.hist-chron.com/eu/D/EncJud_juden-in-D-d/EncJud_Germany-band7-kolonne491-492.gif

Der Textabschnitt der Encyclopaedia Judaica mit der Organisation der Auswanderung durch jüdische Organisationen, Ha'avara-Abkommen (Haavara-Abkommen) und Auswanderungstabelle ist hier präsentiert:
http://www.hist-chron.com/eu/D/EndJud_juden-in-Deutschland-05-3R-1933-1939-ENGL.html

Das Ha'avara-Abkommen (Haavara-Abkommen) vom August 1933 ist speziell hier im Detail geschildert:
http://www.hist-chron.com/judentum-aktenlage/hol/EncJud_haavara-agreement-1933-ENGL.html

Eine andere Tabelle von Yehuda Bauers Buch über das Joint Distribution Committee gibt die Auswanderung aus den Gebieten des Dritten Reichs von 1929-1939 an und kommt auf 440.000 offiziell ausgewanderte Juden, die unter der Betreuung des HICEM und des Joint ausgewandert sind, siehe hier:
http://www.hist-chron.com/judentum-aktenlage/hol/joint/Bauer_joint07-schlussfolgerung-440000-ausgewanderte-juden-D.html

Und der Artikel "Migration" der Encyclopaedia Judaica macht ebenfalls klar, dass aus Nazi-Europa eine grosse Auswanderungswelle stattgefunden hat:
http://www.hist-chron.com/judentum-aktenlage/migration/EncJud_migration03-1915-May-1948-ENGL.html

Die Auswanderung ging auch nach 1939 weiter, zwar in geringerem Mass, aber stetig, und dann ab 1944 wieder, direkt von Osteuropa über das Schwarze Meer oder ab 1945 über Mitteleuropa nach Übersee. 1939 kam es ausserdem in Polen zu einer grossen Fluchtbewegung nach Osten in die sowjetische Zone Polens. 1940 kam es in Westeuropa zu einer grossen Flucht nach Süden ins Frankreich von Pétain und in die italienische Zone Frankreichs. 1940-1941 kam es zu den Stalin-Deportationen von Klassenfeinden in den sowjetisch besetzten Gebieten von 1939, und 1941 kam es zur Grossen Flucht vor Barbarossa in die zentrale Sowjetunion. All diese Auswanderung und Fluchtbewegungen werden von der Justiz in Deutschland, in der Schweiz und in Frankreich bis heute (2010) heftigst geleugnet, um immer noch 6 Mio. unter Hitler ermordete Juden zu behaupten (Auswanderungs-Leugnung).

Die inoffiziell Ausgewanderten und unter anderer Betreuung stattgefundenen Auswanderungen sind bei der Tabelle von Bauer noch nicht berücksichtigt. Gleichzeitig kommen Ausgewanderte oder Flüchtlinge, die es nur bis in die europäischen Nachbarländer Frankreich und Benelux geschafft haben und ab 1940 bzw. in Ost- und Südost-Frankreich ab 1942/1943 unter NS-Recht doch noch deportiert werden, ebenfalls nicht vor. Und in der Schweiz gab es Fälle von geflüchteten Juden, die von der Fremdenpolizei an Nazi-Deutschland rücküberstellt wurden. Diese Fälle sind von den Ausgewanderten in die Schweiz zu subtrahieren. Es dürfte sich - was die Schweiz betrifft - schätzungsweise um ca. 2000 Fälle handeln. Genaue Zahlen haben die lokalen Historiker in der Schweiz.


Konkrete Beispiele von Auswanderungen aus dem NS-Gebiet 1933-1939

Die Gerichte in Deutschland, der Schweiz und Frankreichs leugnen bis heute die Auswanderung eines Teils der Juden von 1933 bis 1939. Konkrete Beispiele von angegebener Auswanderung sind in der Literatur aber viele zu finden. Das wird von der deutschen, schweizerischen und von der französischen Justiz bis heute alles in krimineller Weise verschwiegen. Die Justiz verweigert also die Weiterbildung. Hier sind ein paar Beispiele für Auswanderung der Juden 1933-1939 und dann weiter bis 1941, sowie wieder ab 1944/1945, zusammengestellt aus zwei Bänden der Encyclopaedia Judaica, die Bände Nr. 11 und Nr. 12. Ab 1948 sind dann viele Juden im Zuge der Israel-Euphorie nach Palästina gezogen. Israel hätte gar nicht gegründet werden können, wenn nicht viele Juden ab 1933 ausgewandert wären. Viele Detektive und Richter haben aber bis heute kein einziges Blatt der Encyclopaedia Judaica Lexikons in der Hand gehalten, weil sie die Weiterbildung verweigern, weil sie meinen, diese Weiterbildung sei nicht notwendig, und weil der Lohn weiterhin gezahlt wird, auch wenn sie falsch über die Judenverfolgung urteilen. Natürlich ist diese "Arbeitsweise" ein Skandal, und all dies wird vom Steuerzahler bezahlt - und somit haben wir hier einen doppelten Skandal...

Beispiel: Auswanderung aus Luxemburg
Da ist z.B. der Artikel über Luxemburg:

Während der Invasion der Wehrmacht findet eine Grosse Flucht nach Frankreich statt:

<Während der Invasion von Luxemburg am 10. Mai 1940 gelang es 1000 der insgesamt 4000 Juden im Grossherzogtum (darunter ca. 1000 Flüchtlinge), nach Frankreich zu fliehen.>

(original Englisch:
At the time of the invasion of Luxembourg on May 10, 1940, over 1,000 of the 4,000 Jews in the grand duchy (among them about 1,000 refugees) managed to flee to France).

(Deutsch:

Diese Flucht führte meistens bis Südfrankreich unter Pétain. Dann wurde in Luxemburg arisiert:

<After the German annexation, discriminatory racial laws operating throughout the Reich were extended to the grand duchy (Sept. 5, 1940), and 335 commercial enterprises were handed over to "Aryans".>

(Deutsch: <Nach der deutschen Besetzung wurde die rassistische Gesetzgebung des Reichs auf das Grossherzogtum ausgeweitet (5. September 1940), und 335 Handelsfirmen wurden an "Arier" überschrieben.>)

Dann hat das NS-Regime Druck zur weiteren Auswanderung auf die verbliebenen Juden in Luxemburg aufgebaut, und weitere Juden wanderten aus:

"On Sept. 13, 1940 the *Gestapo announced that all the Jews would be deported on the following Day of Atonement if the consistory did not succeed in arranging their emigration prior to that date. Due to the consistory's efforts, particularly through a petition sent to *Himmler, this measure was postponed, but emigration remained the sole road to survival. Between Aug. 8, 1940 and May 26, 1941, when Rabbi Serebrenik was forced to leave in peril of his life, 700 Jews possessing more or less authentic visas fled overseas. In another operation, about 1,000 people were secretly evacuated to France in small groups."

(Deutsch: "Am 13. September 1940 verkündete die Gestapo, dass alle Juden am folgenden Versöhnungstag deportiert werden würden, wenn sie bis dahin nicht ihre Auswanderung organisieren würden. Durch starke Anstrengungen, vor allem durch eine Petition an *Himmler, wurde diese Massnahme aufgeschoben, aber die Auswanderung blieb die einzige Lösung, um zu überleben. Zwischen dem 8. August 1940 und dem 26. Mai 1941, als Rabbi Serebrenik sein Leben verlor, war es 700 Juden mit mehr oder weniger echten Visas gelungen, in Überseeländer zu flüchten. In einer weiteren Operation wurden 1000 Leute heimlich in kleinen Gruppen nach Frankreich evakuiert."

Nun waren noch 850 Juden in Luxemburg, und von diesen wanderten weitere 127 aus, und 723 schlussendlich wurden aus Luxemburg deportiert, von denen nur 35 überlebt haben sollen:

"After these rescue operations the consistory became the Aeltestenrat der Juden and administered the remaining 850 Jews. Of these, 127 emigrated in January 1942 and the rest were deported: only 35 of the latter survived."

(Deutsch: "Nach dieser Rettungsoperation wurde das Konsistorium zum Ältestenrat der Juden, der die verbliebenen 850 Juden verwaltete. Davon wanderten im Januar 1942 127 aus, und der Rest wurde deportiert. Von der letzteren Gruppe überlebten nur 35.")
(Encyclopaedia Judaica: Luxembourg, Band 11, Kolonne 591)

Die Zahl der Überlebenden kann aber höher sein, weil viele Juden nach 1945 nicht mehr in die Heimat zurückkehrten, sondern direkt via DP-Lager oder direkt von Osteuropa aus nach Übersee bzw. nach Palästina auswanderten, oft unter neuen Namen oder als "Christen". Wie viele der Luxemburger Juden in Frankreich nach der NS-Besetzung Südfrankreichs 1942/43 noch gefasst und deportiert wurden, ist nicht angegeben. Vielleicht waren es 30% der nach Frankreich Geflüchteten.


Auswanderung aus Lübeck
Im Artikel Lübeck kommt die Auswanderung der Juden ab 1933 durch die Zahlen klar zum Ausdruck. 1913 waren es 700 Juden, 1937 noch 250, und deportiert wurden schlussendlich aus Lübeck 85 Juden. Der Text:

"The Jewish population in the city rose from 522 in 1857 to 700 in 1913, but after the advent of the Nazis declined to 250 in 1937. The last 85 Jews were deported to Riga in 1941-42."

(Deutsch: "Die jüdische Bevölkerung in der Stadt wuchs von 1857 bis 1913 von 522 auf 700 an, aber nach der Machtübernahme der Nazis ging die Zahl bis 1937 wieder auf 250 zurück. Die letzten 85 Juden wurden dann 1941-42 nach Riga deportiert.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonne 556)

Das Wort Auswanderung kommt im Artikel eigenartigerweise nicht vor, um die Auswanderung zu verschleiern.

Auswanderung aus Lüneburg
Im Artikel Lüneburg ist derselbe Vorgang zu beobachten: 1910 waren es 145 Juden, 1936 noch 36 Juden, 1938 schliesst die Synagoge, und deportiert werden schliesslich noch 11 Juden:

"The Jewish population increased slowly from 27 in 1811 to 145 in 1910. Between 1927 and 1930 the large synagogue, consecrated in 1894, was repeatedly desecrated and bombed by local anti-Semites and Nazis. By Oct. 1, 1936, only 36 Jews remained and on Oct. 30, 1938, final services were conducted in the synagogue which was then closed down. During World War II, 11 Jews were deported and lost their lives."

(Deutsch: "Die jüdische Bevölkerung nahm von 1811 bis 1910 von 27 auf 145 zu. Zwischen 1927 und 1930 wurde die 1894 eingeweihte Synagoge wiederholt durch ansässige Antisemiten und Nazis beschädigt und bombardiert. Bis zum 1. Oktober 1936 blieben noch 36 Juden in der Stadt, und am 30. Oktober 1938 wurde nach dem letzten religiösen Dienst die Synagoge geschlossen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden 11 Juden deportiert, die ihr Leben verloren.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonne 558)

Bei kleineren Ortschaften ist es so, dass wahrscheinlich nicht alle Weggezogenen ausgewandert sind, sondern: Ein Teil der Abgereisten ist ausgewandert, ein anderer Teil wurde in grössere Städte zwangsumgesiedelt, und vereinzelt waren Juden auch in Haft. Aber eine teilweise Auswanderung hat sicher stattgefunden. Die Formulierung, dass die 11 Deportierten alle ihr Leben verloren haben, ist vielleicht auch nicht richtig, denn jemand, der nicht zurückkehrt, muss nicht unbedingt gestorben sein, sondern kann nach dem Krieg noch ausgewandert sein, ohne in seine Heimat zurückzukehren, via DP-Lager oder von Osteuropa aus direkt über das Schwarze Meer nach Übersee oder Palästina, oft unter neuen Namen oder als "Christen".

Mainz
Die jüdischen Bevölkerungsangaben der Encyclopaedia Judaica für Mainz bestätigen ebenfalls, dass die Anzahl Juden zwischen 1933 und 1939 deutlich abgenommen hat, obwohl auch ein Zustrom aus dem Land festgestellt wird, wobei dieser Zustrom eine zumindest teilweise Zwangsumsiedlung aus kleineren Städten ist. Das heisst, dass die Auswanderung enorme Dimensionen angenommen haben muss.
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonnen 791-792)

Mannheim
Auch für Mannheim liegen von der Encyclopaedia Judaica Zahlen vor, die eine grosse Auswanderung vermuten lassen:
1931: 6402 Juden
1933: 6400 Juden
1938: 3000 Juden
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonnen 887-888)

Marburg
In Marburg ging die Anzahl Juden 1933-1939 stark zurück, deportiert wurde 1941-1942, und ab 1948 fand erneut Auswanderung statt, wahrscheinlich ins neu gegründete Herzl-Israel. Der Text der Encyclopaedia Judaica:

"In 1933 there were about 325 Jews in Marburg. On Nov. 10, 1938, the synagogue was burned down. By May 17, 1939, only 143 Jews remained; ten survived the war, while the rest left or were deported in 1941-1942. About 300 Jews lived in Marburg between 1945 and 1948, but by 1959 only 50 remained."

(Deutsch: "Im Jahre 1933 waren in Marburg 325 Juden. Am 10. November 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt. Am 17. Mai 1939 verblieben nur noch 143 Juden; 10 überlebten den Krieg, während der Rest in der Stadt verblieb oder 1941-1942 deportiert wurde. Zwischen 1945 und 1948 lebten ungefähr 300 Juden in Marburg, aber bis 1959 blieben nur 50.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonne 941)

Die Angabe, dass nur 10 Juden den Krieg überlebten, ist vielleicht nicht ganz richtig, weil einige Überlebende nach 1945 vielleicht direkt nach Übersee oder nach Palästina ausgewandert sind, über die DP-Lager oder von Osteuropa aus direkt über das Schwarze Meer, oft unter neuen Namen oder als "Christen".

Mecklenburg
Der Artikel über Mecklenburg verschweigt alle jüdischen Auswanderungsbewegungen 1933-1945.

Minden (W. Germany)
Die Zahlen über die Stadt Minden legen eine jüdische Auswanderung von 1933-1939 sehr nahe. Da es sich um eine Kleinstadt handelt, ist auch eine Versetzung von Juden aus der Kleinstadt in grössere Städte anzunehmen.
1787: 65 Juden
1810: 81 Juden
1840: 193 Juden
1880: 267 Juden
1933: 192 Juden
1939: 107 Juden

Der Text:
"After emancipation, when Minden reverted to Prussia, the small community grew steadily, from 65 in 1787 to 81 in 1810, 193 in 1840, and 267 in 1880. Their numbers later decreased to 192 in 1933 and 107 in 1939, when there were 228 Jews in the district of Minden. During World War II, 179 Jews were deported from the town and district. The Memorbuch of the synagogue from the 17th and 18th centuries has been preserved. The synagogue built in 1867 was destroyed in 1938. After World War II a small community was reconstituted which had 44 members."

(Deutsch: "Nach der Emanzipation, als Minden Preussen zugeschlagen wurde, wuchs die kleine Gemeinde stetig an, von 65 im Jahre 1787 auf 81 1810, 193 im Jahre 1840, und 267 im Jahre 1880. Die Zahlen gingen danach zurück auf 192 im Jahre 1933 und auf 107 im Jahre 1939, als noch 228 Juden im Verwaltungsbezirk Minden verblieben. Während des Zweiten Weltkriegs wurden 179 Juden aus der Stadt und dem Verwaltungsbezirk deportiert. Das Memorbuch der Synagoge vom 17. und 18. Jahrhundert konnte gerettet werden. Die 1867 gebaute Synagoge wurde im Jahre 1938 zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine kleine Gemeinde eingerichtet, die 44 Mitglieder hatte.")
(Encyclopaedia Judaica: Minden; Band 12, Kolonne 4)

München
Der Artikel über München präsentiert klare Zahlen für die jüdische Gemeinde:
1910: 11.000 Juden
1933: 10.000 Juden
1933-1938: Auswanderung von 3574 Juden
1939-1945: Deportation von 4500 Juden
1945-1950: 120.000 Juden passieren München als Flüchtlinge und DPs auf dem Weg ins rassistische Herzl-Israel.

Der Text:

"By 1910 20% of Bavarian Jews lived in the capital (11,000). There was also a steady immigration of Jews from Eastern Europe, mainly from Galicia, which lasted up to World War I. [[...]]

In the postwar years of economic and political upheaval, Munich was a hotbed of anti-Semitic activity and the cradle of the *Nazi party; many Jews from Eastern Europe were forced to leave Munich. Sporadic anti-Semitic outbursts characterized the years till the Nazi seizure of power in 1933, when Rheinhold *Heydrich and Heinrich *Himmler took control of the police; the first concentration camp, *Dachau, was erected near Munich. At the time the community numbered 10,000 persons, including an independent Orthodox community, and many cultural, social, and charitable organizations. Munich Jewry was subjected to particularly vicious and continuous acts of desecration, discrimination, terror and *boycotts, but responded with a Jewish cultural and religious revival.

Between 1933 and May 15, 1938, 3,574 Jews left Munich. On July 8, 1938, the main synagogue was torn down on Hitler's express orders. During the Kristallnacht two synagogues were burned down, 1,000 male Jews were arrested and interned in Dachau, and one was murdered. The communal center was completely ransacked.

During the war a total of 4,500 Jews were deported from Munich (3,000 of them to *Theresienstadt); only about 300 returned; 160 managed to outlive the war in Munich.

A new community was founded in 1945 by former concentration camp inmates, refugees, displaced persons, and local Jews. In the following five years about 120,000 Jews, refugees, and displaced persons passed through Munich on their way to Israel. The community increased from 1,800 persons in 1952 to 3,522 in January 1970 (70% of Bavarian Jewry)."

(Deutsch: "Bis 1910 lebten 20% der Bayrischen Juden in der Hauptstadt (11.000). Dabei war ein ständiger Zustrom von Juden aus Osteuropa festzustellen, vor allem aus Galizien. Dieser Zustrom dauerte bis zum Ersten Weltkrieg.

In den Nachkriegsjahren und den ökonomischen und politischen Schwierigkeiten war München ein Zentrum antisemitischer Aktivität und die Wiege der *Nazi-Partei; viele Juden aus Osteuropa wurden gezwungen, München zu verlassen. Sporadische antisemitische Ausbrüche waren für diese Jahre charakteristisch, bis zur Machtübernahme der Nazis im Jahre 1933, als Rheinhold *Heydrich und Heinrich *Himmler die Kontrolle der Polizei übernahmen; das erste Konzentrationslager, *Dachau, wurde bei München errichtet. Zu dieser Zeit umfasste die Gemeinde 10.000 Personen, miteingeschossen eine unabhängige, orthodoxe Gemeinde, und viele kulturelle, soziale und Wohltätigkeitsorganisationen. Das Münchner Judentum wurde zum Ziel von Neid und Schändung, Diskriminierung, Terror und *Boykotten, antwortete aber mit einem kulturellen und religiös-jüdischen Revival.

Zwischen 1933 und dem 15. Mai 1938 verliessen 3574 Juden München. Am 8. Juli 1938 wurde auf Hitlers ausdrücklichen Befehl die Hauptsynagoge abgerissen. Während der Kristallnacht wurden zwei weitere Synagogen niedergebrannt, 1000 Juden in Dachau inhaftiert und interniert, und einer wurde umgebracht. Das Gemeindezentrum wurde komplett geplündert.

Während des Krieges wurden 4500 Juden aus München deportiert (3000 davon nach *Theresienstadt); nur ungefähr 300 kamen zurück; 160 gelang es, in München die Zeit durchzustehen.

1945 wurde eine neue Gemeinde gegründet, durch ehemalige Insassen von Konzentrationslagern, Flüchtlingen, Displaced Persons, und ansässige Juden. In den folgenden fünf Jahren passierten ungefähr 120.000 Juden München, Flüchtlinge und Displaced Persons, auf ihrem Weg nach Israel. Die Gemeinde wuchs von 1952 mit 1800 Personen bis Januar 1970 auf 3522 Personen an (70% der Bayrischen Juden)."
(Encyclopaedia Judaica: Munich; Band 12, Kolonne 523)

Münster
Die vorliegenden Zahlen über Münster lassen auf eine grosse, jüdische Auswanderung von 1933 bis 1939 schliessen:

"During the Nazi era the community was reduced from 558 Jews (0.4% of the population) in 1933 to 308 (0.2%) in 1939. The first deportation from Muenster city and district (to Riga) took place in December 1941 (403 persons); in 1942 the last large-scale transport went eastward, followed by individual deportations in 1943 and 1944. After World War II a new congregation was founded, which included besides Muenster the Jews of Ahaus, Beckum, Borken, Burgsteinfurt, Coesfeld. This new community of Muenster numbered 142 members in 1970."

(Deutsch: "Während der Nazi-Zeit reduzierte sich die Gemeinde von 558 Juden im Jahre 1933 (0,4% der Bevölkerung) auf 308 im Jahre 1939 (0,2% der Bevölkerung). Die erste Deportation aus der Stadt und dem Verwaltungsbezirk Münster (nach Riga) fand im Dezember 1941 statt (403 Personen); im Jahre 1942 fand der letzte grosse Transport nach Osten statt, gefolgt von einzelnen Transporten in den Jahren 1943 und 1944. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine neue Gemeinde gegründet, die neben Juden aus Münster auch Juden aus Ahaus, Beckum, Borken, Burgsteinfurt und Coesfeld umfasste. Diese neue Gemeinde von Münster zählte 1970 142 Mitglieder.")
(Encyclopaedia Judaica: Muenster; Band 12, Kolonne 505)

Niederstetten
Der Text der Encyclopaedia Judaica über Niederstetten gibt klar die Auswanderung eines Grossteils der Juden vor 1942 an:

"The community numbered 215 in 1854, decreased to 163 in 1900, and to 81 in 1933. In the 20th century Jews were active as wholesale merchants in leather and wine, and as shopkeepers. They also engaged in textile manufacturing and banking. They were active in political and cultural  life of the town, and one Jew was a member of the municipal council during Weimar Republic. In 1933 Jewish merchants were subject to the Nazi *boycott and some leaders of the community were physically assaulted. This resulted in large-scale Jewish emigration.

During the general destruction on Kristallnacht in 1938, the synagogue itself was preserved, but eight Jewishmen were sent to concentration camps. Between 1941 and 1942, 42 Jews were deported to extermination camps, never to return.

In early 1945 the synagogue was destroyed as a result of the war. The ritual objects of the community were saved, however, and turned over to a U.S. army chaplain when the war ended. All that was left in 1970 of a once active community in Niederstetten was the Jewish cemetery."

(Deutsch: "Die Gemeinde hatte 1854 215 MItglieder. Die Mitgliederzahl sank bis 1900 auf 163 und bis 1933 auf 81. Im 20. Jh. waren die Juden als Grosshändler im Leder- und Weingeschäft aktiv, und als Ladenführer, auch in der Textilindustrie und im Bankgewerbe. Sie waren im politischen und kulturellen Leben der Stadt aktiv, und ein Jude wurde Mitglied des Weimarer Parlaments der Weimarer Republik. Im Jahre 1933 wurden die jüdischen Händler zum Ziel eines Nazi-*Boykotts und einige Gemeindeführer wurden körperlich angegriffen. Dies provozierte eine grosse jüdische Auswanderung.

Während der grossen Zerstörungen in der Kristallnacht im Jahre 1938 wurde die Synagoge zwar verschont, aber acht Juden wurden ins KZ geschickt. Zwischen 1941 und 1942 wurden 42 Juden in Vernichtungslager transportiert und kamen nicht mehr zurück.

Im Frühjahr 1945 wurde die Synagoge durch Kriegsereignisse zerstört. Die rituellen Gegenstände der Gemeinde wurden aber gerettet und der US-Armee nach dem Krieg übergeben. Das einzige, was im Jahre 1970 noch von der einst aktiven Gemeinde übrig war, war der jüdische Friedhof.")
(Encyclopaedia Judaica: Niederstetten; Band 12, Kolonne 1150)

Kommentar:

Es ist möglich, dass einige der 39 ausgewanderten Juden, die zwischen 1933 und 1941 Niederstetten verliessen, es nur bis in die Nachbarländer geschafft haben und dann doch noch deportiert wurden, bzw. in der Schweiz an die SS überstellt wurden. Die Synagoge wurde erst 1945 durch "Kriegseinwirkung" zerstört, d.h. wahrscheinlich von den "Alliierten" bombardiert und zerstört. Wahrscheinlich sind nicht alle Deportierten gestorben, weil einige Überlebende nach 1945 vielleicht direkt nach Übersee oder nach Palästina ausgewandert sind, über die DP-Lager oder von Osteuropa aus direkt über das Schwarze Meer, oft unter neuen Namen oder als "Christen". Oder sie wurden in die Sowjetunion weiterverschoben. Scheinbar wurde Niederstetten nach 1945 keine grosse jüdische Gemeinde mehr gegründet, oder wenn eine gegründet wurde, so wanderten diese ab 1948 in der Israel-Euphorie mehrheitlich nach Palästina aus. Diese grosse Abwanderung ins Nahost-Kriegsgebiet ab 1948 ist aus allen jüdischen Gemeinden weltweit zu beobachten. Es erscheint eigenartig, dass dies im Artikel nicht erwähnt ist. Deswegen gab es 1970 keine Juden mehr in Niederstetten.

Nordhausen
Der Artikel über Nordhausen erwähnt explizit die jüdische Auswanderung von 1933-1939:

"In 1925 the community numbered 438, in 1933 it had 394 members, five cultural and philanthropic organizations, and a religions school. In 1939, under the pressure of Nazi persecution and consequent emigration, the number of Jews declined to 128, and the community came to an end during World War II."

(Deutsch: "Im Jahre 1925 umfasste die Gemeinde 438 Mitglieder, im Jahre 1933 deren 394, fünf kulturelle und philanthropische Organisationen, und eine religiöse Schule. Nach vermehrtem Druck durch Nazi-Verfolgung und der Auswanderung ging die Anzahl Juden bis 1939 auf 128 zurück, und während des Zweiten Weltkriegs wurde die Gemeinde aufgelöst.")
(Encyclopaedia Judaica: Nordhausen, Band 12, Kolonne 1215)

Auch hier gelten die Zusammenhänge für kleinere Ortschaften: Bei kleineren Ortschaften ist es so, dass wahrscheinlich nicht alle Weggezogenen ausgewandert sind, sondern: Ein Teil der Abgereisten ist ausgewandert, ein anderer Teil wurde in grössere Städte zwangsumgesiedelt, und vereinzelt waren Juden in Haft. Aber eine teilweise Auswanderung hat sicher stattgefunden, von denen ein kleiner Teil aber es nur bis in die Nachbarländer schaffte und dann doch noch deportiert wurde.

Nördlingen
Der Text der Encyclopaedia Judaica gibt an:
1899: 489 Juden
1913: 314 Juden
16.6.1933: 186 Juden
1933-1942 verlassen 145 Juden die Stadt
ab 1942: Deportation der restlichen Juden: 41

"A community with 25 families was organized in 1870, dedicated a new synagogue in 1885, and formed a hevra kaddisha [[jüdische Bestattungsorganisation]] in 1898. It numbered 489 persons in 1899, and 314 (3.8% of the total) in 1913. By June 16, 1933, only 186 remained; 145 of them left before 1942, when the remnants of the Jewish community were deported. The mayor of the city prevented the destruction of the synagogue in 1938, and in 1952 it was sold to a Protestant group as a community center."

(Deutsch: "Im Jahre 1870 wurde eine Gemeinde mit 25 Familien organisiert, die im Jahre 1885 eine neue Synagoge bekam, und die im Jahre 1898 eine hevra kaddisha (jüdische Bestattungsorganisation). Im Jahre 1899 umfasste die Gemeinde 489 Personen, im Jarhe 1913 314 (3,8% der Gesamtbevölkerung). Bis zum 16. Juni 1933 blieben 186; davon verliessen bis 1942 145 die Stadt, und die übrigen Juden der Gemeinde wurden deportiert. Der Bürgermeister der Stadt bewahrte die Synagoge 1938 vor der Zerstörung, und im Jahre 1952 wurde sie einer Protestantengruppe als Gemeindezentrum verkauft.")
(Encyclopaedia Judaica: Noerdlingen; Band 12, Kolonne 1206)

Aus Nördlingen selbst deportiert wurden also 41 Juden. Von den Juden, die vorher weggezogen waren und in grösseren Städten lebten oder leben mussten, wurde vielleicht ebenfalls noch ein Teil deportiert, weil nicht alle die Auswanderung geschafft haben. Die Synagoge in Nördlingen wurde nie zerstört.

Nürnberg
Die jüdischen Zahlen über Nürnberg weisen klar auf eine grosse Auswanderungwelle 1933-1939 hin:
1933: 9000 Juden
1939: 2611 Juden.

Der Text:

"The Jewish population of Nuremberg increased from 11 in 1825, to 219 in 1858, and 3,032 in 1880. It continued to rise from 5,956 in 1900 to 8,603 in 1915, and 9,000 in 1933, making the second largest community in Bavaria. [[...]]

In 1939 only 2,611 Jews remained. A total of 1,601 were deported during the war (Dr. Benno Martin, head of the police, rescued many Jews from death and alleviated the suffering of others); the three main transports were 512 to *Riga on Nov. 29, 1941 (16 survived), 426 to *Izbica on March 25, 1942 (none survived), and 533 to *Theresienstadt on Sept. 10, 1942 (27 survived).

About 65 of the former inhabitants returned after the war and a community was reorganized, which numbered 181 in 1952 and 290 in 1970."

(Deutsch: Die jüdische Bevölkerung Nürnbergs wuchs von 11 im Jahre 1825 auf 219 im Jahre 1858 an, und im Jahre 1880 waren es 3032. Das Wachstum hielt an, und im Jahre 1900 waren es 5956, im Jahre 1915 8603, und im Jahre 1933 9000, die zweitgrösste jüdische Gemeinde Bayerns. [[...]]

Im Jahre 1939 verblieben nur noch 2611, von denen während des Krieges 1601 deportiert wurden (Dr. Benno Martin, Leiter der Polizei, rettete viele Juden vor dem Tod und linderte das Leiden anderer); die drei Haupttransporte waren 512 nach *Riga am 29. November 1941 (16 überlebten), 426 nach *Izbica am 25. März 1942 (keine Überlebenden), und 533 nach *Theresienstadt am 10. September 1942 (27 überlebten).

Etwa 65 der ehemaligen Einwohner kehrten nach dem Krieg zurück und reorganisierten die Gemeinde neu, die 1952 181 und 1970 290 Mitglieder hatte.")
(Encyclopaedia Judaica: Nuremberg, Band 12, Kolonne 1279)

Oppenheim
Auch die Zahlen über Oppenheim sind ein Indiz für die Auswanderungsbewegung von 1933 bis 1939:

"The community numbered 20 families in 1807, 257 in 1872, 189 in 1880, and 56 in 1933. Of the 17 Jews who remained during World War II, 16 were deported. In 1970 no Jews lived in Oppenheim."

(Deutsch: "Im Jahre 1807 umfasste die Gemeinde 20 Familien. 1872 waren es 257, 1880 189, und 1933 56. Während des Zweiten Weltkriegs blieben 17 Juden, von denen 16 deportiert wurden. 1970 lebten keine Juden in Oppenheim.")
(Encyclopaedia Judaica: Oppenheim, Band 12, Kolonne 1418)

Kommentar: Es ist aber auch möglich, dass ein Teil der Abgewanderten in den grösseren Städten Deutschlands verblieb, oder dass die Ausgewanderten es nur bis in die Nachbarländer schafften und dann doch noch deportiert wurden.

Osnabrück
Der Artikel über Osnabrück gibt klar die Auswanderung vor 1939 an:

"The community subsequently grew from 138 in 1871 to 379 in 1880 and 450 in 1925. A large synagogue was consecrated for the community of wealthy merchants in 1906. Anti-semitic movements flourished in Osnabrueck and in 1927 the synagogue and cemetery were desecrated. Between 1933 and 1938 about 350 Jews emigrated; on May 17, 1939, only 119 remained. On *Kristallnacht the synagogue was set on fire and shops and homes were looted. During the Holocaust 102 former citizens of Osnabrueck lost their lives. During the war 400 Jewish Yugoslav officers were placed in a special P.O.W. camp in Osnabrueck. In August 1945 services were renewed in a prayer room. In 1969 a synagogue and community center for the community of 69 persons were consecrated."

(Deutsch: "Die Gemeinde wuchs stetig von 138 im Jahre 1871 auf 379 im Jahre 1880 und auf 450 im Jahre 1925. Die Gemeinde verfügte ab 1906 über eine grosse Synagoge, die von reichen Handelsleuten finanziert worden war. In Osnabrück wuchs die antisemitische Bewegung und im Jahre 1927 wurden die Synagoge und der Friedhof geschändet. Zwischen 1933 und 1938 wanderten etwa 350 Juden aus; am 17. Mai 1939 verblieben noch 119. Während der *Kristallnacht wurde die Synagoge angezündet und Läden und Wohnungen wurden geplündert. Während des Holocausts verloren 102 Juden aus Osnabrück ihr Leben. Während des Krieges wurden 400 jüdisch-jugoslawische Offiziere in einem speziellen Kriegsgefangenenlager in Osnabrück stationiert. Im August 1945 wurde der jüdische Gottesdienst in einem Gebetsraum wieder aufgenommen. Im Jahre 1969 wurde für die Gemeinde, die 69 Personen umfasste, eine Synagoge und ein Gemeindezentrum eingeweiht.")
(Encyclopaedia Judaica: Osnabrueck; Band 12, Kolonne 1501)

Kommentar:

Die Angabe der Toten während des Krieges ist vielleicht nicht ganz richtig, weil einige Überlebende nach 1945 vielleicht direkt nach Übersee oder nach Palästina ausgewandert sind, über die DP-Lager oder von Osteuropa aus direkt über das Schwarze Meer, oft unter neuen Namen oder als "Christen". Es ist aber auch möglich, dass ein Teil der Ausgewanderten es nur bis in die Nachbarländer schafften und dann doch noch deportiert wurden.


Fluchtbewegungen in England raus aus London - und jüdische Flüchtlinge aus NS-Gebiet

In England mussten sich Juden aus London aufs Land flüchten, um nicht vom deutschen Bombenhagel getroffen zu werden.

Lincoln
Der Artikel über die Stadt Lincoln berichtet Folgendes:

"A small Jewish community existed again in Lincoln at the beginning of the 19th century. There was a small community of evacuees during World War II."

(Deutsch: "Zu Beginn des 19. Jhts. wurde in Lincoln wieder eine kleine jüdische Gemeinde eröffnet. Während des Zweitens Weltkriegs kam eine kleine Gemeinde von evakuierten Juden hinzu.")
(Encyclopaedia Judaica: Lincoln, Band 11, Kolonne 257)

Diese "evacuees" stammten wahrscheinlich auch dem bombardierten London.

Nottingham
Der Text berichtet von jüdischen Flüchtlingen aus NS-Europa:

"By 1880 there were about 50 Jewish residents, though a synagogue was not built until 1890. The Nottingham lace-curtain industry was founded by a Jewish immigrant from Germany, Lewis Heymann. By 1939, the community had increased to 180, but World War II brought an influx of of new residents."

(Deutsch: "Bis 1880 waren es 50 jüdische Einwohner, obwohl bis 1890 noch gar keine Synagoge gebaut worden war. Die Spitzengardinen-Industrie in Nottingham wurde von einem jüdischen Auswanderer aus Deutschland gegründet, Lewis Heymann. Bis 1939 wuchs die Gemeinde dann auf 180 an, und während des Zweiten Weltkriegs war ein weiterer Zustrom zu beobachten.")
(Encyclopaedia Judaica: Nottingham, Band 12, Kolonne 1234)

Insgesamt fand also eine Zuwanderung bereits zwischen 1933 und 1939 statt, und von 1940 bis 1945 fanden weitere jüdische Flüchtlinge in Nottingham Zuflucht. Nottingham wurde von der deutschen Luftwaffe bombardiert, und es ist anzunehmen, dass einige Juden im deutschen Bombenhagel umgekommen sind. Es erscheint eigenartig, dass die Bombardierung im Artikel fehlt.


Frankreich

Im Artikel Lyon der Encyclopaedia Judaica steht, das Lyon zur Freien Stadt erklärt und ein Zentrum des rassistischen Zionismus und des Widerstands wurde.

Im Artikel Limoges der Encyclopaedia Judaica steht, dass die Stadt Limoges zum Zentrum der geflüchteten Juden aus dem Elsass wurde.

Marceau, Marcel
Der spätere Clown Marcel Marceau half im Zweiten Weltkrieg, jüdische Kinder in die Schweiz zu bringen:

"Marceau worked for the French underground, helping Jewish children to cross the border into Switzerland."

(Deutsch: "Marceau arbeitete für den französischen Untergrund und half jüdischen Kindern, die Grenze zur Schweiz zu überqueren.")
(Encyclopaedia Judaica: Marceau, Marcel; Band 11, Kolonne 941)

Flucht nach Süden nach Südfrankreich: Montpellier
Die Grosse Flucht nach Süden ist auch im Artikel über Montpellier erwähnt, aber die Auswanderung von Montpellier nach Übersee und eventuelle Deportationen 1942-1943 fehlen im Artikel:

"Holocaust and Contemporary Periods. After the 1940 armistice, Montpellier, which was in the unoccupied zone, became a center for Jewish refugees from the occupied part of France. After the latter was occupied by the Germans, Montpellier became an important relaying station for the Jewish partisans. After the liberation the community was reorganized and by 1960 had 600 members. The arrival of Jews from North Africa increased the number to 2,000 in 1969."

(Deutsch: "Holocaust-Zeit und heutige Zeit: Nach dem Waffenstillstand von 1940 wurde Montpellier, das in der nicht besetzten Zone lag, ein Zentrum für jüdische Flüchtlinge aus dem besetzten Teil Frankreichs. Nachdem der Besetzung der zunächst unbesetzten Zone wurde Monpellier eine wichtige Schaltstation für die jüdischen Partisanen. Nach der Befreiung wurde die Gemeinde neu organisiert und hatte bis 1960 600 Mitglieder. Die Ankunft von Juden aus Nordafrika [nach den Unabhängigkeiten in Nordafrika] liess die Anzahl bis 1969 auf 2000 anwachsen.")
(Encyclopaedia Judaica: Montpellier, Band 12, Kolonne 283)

Flucht nach Süden aus Mulhouse
Der Artikel über Mülhausen (Mulhouse) spricht klar von einer grossen Flucht nach Südfrankreich während des Frankreich-Feldzugs:

"Holocaust and Contemporary Period: Under German occupation in World War II the Jews who had not managed to escape were expelled on July 16, 1940, along with the Jews in the rest of Alsace and Moselle. The synagogue which had been partially damaged was saved from total destruction when the edifice was requisitioned by the municipal theater. In 1970 Mulhouse had 1,800 Jewish inhabitants and a well-organized and active Jewish community."

(Deutsch: "Zeit des Holocaust und heutige Zeit: Unter der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg wurden diejenigen Juden, denen die Flucht nicht gelungen war, am 16. Juli, zusammen mit Juden des restlichen Elsass und des Departements Mosel, ausgewiesen. Die Synagoge, die teilweise zerstört worden war, wurde vor der totalen Zerstörung bewahrt, als im Gebäude das Gemeindetheater eingerichtet wurde. Im Jahre 1970 hatte Mülhausen 1800 jüdische Einwohner, eine gut organisierte und aktive jüdische Gemeinde.")
(Encyclopaedia Judaica: Mulhouse; Band 12, Kolonne 518)

Leider fehlen im Artikel genaue Zahlen, um zu sehen, wie viele Juden von selbst in Pétains Frankreich geflüchtet sind, und wie viele ausgewiesen worden sind, sowie die Anzahl, wie viele der Juden dann eine Auswanderung in Übersee-Länder vorgenommen haben oder nach der Besetzung Pétain-Frankreichs 1942/43 deportiert wurden. Es fehlt ebenfalls der Zustrom von Juden in den 1960er Jahren aus Nord-Afrika wegen der Unabhängigkeiten und der Pass-Frage, Algerier oder Franzose zu sein.

Flucht nach Süden nach Südfrankreich: Nîmes
Nîmes liegt in Südfrankreich, und 1940 kamen einige jüdische Flüchtlinge aus Nordfrankreich an. Der Text:

"From the close of the 19th century, the community diminished steadily in number. Although 40 families were recorded in 1941, some of these were refugees from the interior of France. In 1970 the community of 1,200 persons, mainly of North African origin, possessed a synagogue and a community center."

(Deutsch: "Ab Ende 19. Jahrhundert wurde die Gemeinde immer kleiner. Aber im Jahre 1941 waren wiederum 40 Familien registriert, einige davon waren Flüchtlinge aus dem zentralen Frankreich. Im Jahre 1970 umfasste die Gemeinde 1200 Personen, v.a. nordafrikanischen Ursprungs. Sie besassen eine Synagoge und ein Gemeindezentrum.")
(Encyclopaedia Judaica: Nîmes, Band 12, Kolonne 1165-1166)

Hier fehlen einige Angaben, v.a. genaue Zahlen für 1933 und 1940. Die Zahl von 40 Familien für 1941 erscheint viel zu klein, wenn man die Grosse Flucht nach Süden von 1940 berücksichtigt. Auch die Deportationen von 1942/43 fehlen im Artikel. 1945 kamen dann einige Juden zurück und gründeten die Gemeinde neu. Ab den 1960er Jahren kam ein Zustrom von Juden nach den Unabhängigkeiten der nordafrikanischen Länder, denn viele wollten den französischen Pass behalten und zogen deswegen aus Nordafrika weg.

Flucht nach Süden nach Südfrankreich: Nizza
Der Artikel über Nizza zeigt klar die vielen jüdischen Flüchtlinge nach der Flucht nach Süden auf, die unter der italienischen Besatzung vorerst überleben konnten, und dann die Nazi-Besetzung mit den Deportationen von 1943-1944. Der zivile Widerstand ermöglichte gleichzeitig Tausenden Verstecke oder die Flucht. Leider fehlen präzise Zahlen. Es fehlt auch die Angabe, wie vielen Juden die Auswanderung nach Übersee gelang. Das ist schon eigenartig. Der Text:

"During World War II Nice came under Italian occupation which was for less severe than the German. Therefore thousands of Jews took refuge there. For a while the city became an important center for various Jewish organizations, especially after the landing of the Allies in North Africa (November 1942). However, when the Italians signed the armistice with the Allies, German troops invaded the former Italian zone (Sept. 8, 1943) and initiated brutal raids. Brunner, the SS official for Jewish affairs, was placed at the head of units formed to search out Jews. Within five months, 5,000 Jews were caught and deported [[with the help of French Railway SNCF and French Police]]. A great number of others were martyred in Nice itself. The courage displayed by resistance and Jewish youth movements, however, along with the sympathy of the vast majority of the population and clergy, helped save thousands who were either hidden or helped to escape.

After the liberation several hundred Jews, including original inhabitants of Nice and refugees, reestablished the community. With the influx of Jews from North Africa in the 1960s, the Jewish population in Nice and the vicinity increased from 2,000 to 20,000 by 1969."

(Deutsch: "Während des Zweiten Weltkriegs kam Nizza unter italienische Besatzung, die weniger schwer war als die deutsche. Deshalb kamen Tausende Juden als Flüchtlinge nach Nizza. Für eine gewisse Zeit wurde die Stadt zu einem wichtigen Zentrum für verschiedene jüdische Organisationen, speziell nach der Landung der Alliierten in Nordafrika (November 1942). Als aber die Italiener mit den Alliierten den Waffenstillstand abschlossen, besetzten deutsche Truppen die einstige italienische Zone (8. September 1943) und begannen brutale Razzien. Brunner, der SS-Beamte für jüdische Angelegenheiten, wurde zur Führung der Einheiten bestimmt, die die Juden suchten. Innerhalb von 5 Monaten wurden 5000 Juden gefangengenommen und deportiert [[mit der Hilfe der Französischen Eisenbahn SNCF und der französischen Polizei]]. Eine grosse Anzahl anderer Juden wurde gequält. Der Mut des Widerstands und jüdische Jugendbewegungen aber, in Zusammenarbeit mit dem Mitgefühl der grossen Mehrheit der Bevölkerung und des Klerus, halfen 1000en von Juden, sie zu verstecken, oder verhalfen ihnen zur Flucht.

Nach der Befreiung wurde von einigen 100 Juden eine neue Gemeinde eingerichtet, originale Einwohner von Nizza und Flüchtlinge. Mit dem Zustrom aus Nordafrika in den 1960er Jahren wuchs die jüdische Bevölkerung von Nizza und Umgebung von 2000  bis 1969 auf 20.000 an.")
(Encyclopaedia Judaica: Nice, Band 12, Kolonne 1136)


Italien

Jüdische Flüchtlinge in Italien: Mailand

Die Encyclopaedia Judaica schreibt über Mailand, dass die Stadt 1933-1945 ein jüdisches Flüchtlingszentrum war, und nach 1945 sind Juden sogar aus Israel wieder nach Mailand zurückgekehrt:

"In 1900, 2,000 Jews resided there and in 1931, 6,490. [A.MIL.]

Holocaust Period. After Hitler assumed power many refugees arrived from Central and Eastern European countries; this flow continued illegally during the first year of war. [[During the German occupation 1943-1944]] about 800 Jews were deported from Milan during the war. Many were captured and killed by the Germans [[and the right-wing Italian police guards]] in the towers and villages where they had taken refuge. During the autumn of 1943, the Germans carried out an anti-Jewish raid, in the course of which the community synagogue was destroyed.

Contemporary Period. At the end of the war, 4,484 Jews were living in Milan and were joined temporarily by many refugees from camps in Lombardy. A number of Jewish immigrants came to Italy after 1949 from Egypt and, to a lesser degree, from other Arab countries; 4% came from Israel."

(Deutsch: "Im Jahre 1900 wohnten 2000 Juden hier und im Jahre 1931 waren es 6490. [A.MIL.]

Holocaust-Zeit. Nach der Machtübernahme Hitlers kamen in Mailand viele Flüchtlinge aus Zentral- und Osteuropa an; dieser Zustrom ging im ersten Kriegsjahr illegal weiter. Ungefähr 800 Juden wurden [[während der deutschen Besatzung 1943-1945]] während des Krieges aus Mailand deportiert. Viele wurden von Deutschen [[und den rechtsgerichteten italienischen Polizeigarden]] in Türmen und Dörfern gefangengenommen, wo sie sich versteckt gehalten hatten. Während des Herbst 1943 führten die Deutschen [[mit italienischen Garden]] eine anti-jüdische Razzia durch, bei der auch die Gemeindesynagoge zerstört wurde.

Heutige Zeit. Zu Kriegsende lebten in Mailand 4484 Juden, und dazu kamen vorübergehend viele Flüchtlinge aus Lagern in der Lombardei. Eine Anzahl jüdischer Einwanderer erreichte ab 1949 Italien. Es waren Juden aus Ägypten und zu einem kleineren Teil aus arabischen Ländern; 4% kamen aus Israel.")
(Encyclopaedia Judaica: Milan; Band 11, Kolonnen 1545-1546)


Jüdische Flüchtlinge 1933-1945 in Spanien und Portugal und Süd-"Amerika"

Im Artikel Madrid werden klar auf Flüchtlinge aus Zentraleuropa erwähnt:

"In the early 1930s there was an addition of refugees from Nazi Germany. During the Spanish Civil War, the community underwent much suffering and most of its members dispersed."

(Deutsch: "In den frühen 1930er Jahren waren ausserdem Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland festzustellen. Während des spanischen Bürgerkriegs litten die Gemeinden schwer und die meisten Mitglieder verstreuten sich über das Land.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonne 684)


Auch im Artikel Lissabon werden klar jüdische Auswanderer erwähnt, wobei die Zahl von 45.000 eher klein erscheint angesichts der 5 1/2 Jahre Krieg:

"During World War II, about 45,000 refugees from Nazi persecution arrived in Portugal, and passed mainly through Lisbon, on their way to the free world. In Lisbon they were assisted by a relief committee headed by M. Bensabat *Amzalak and A.D. Esagny. The Jews of Lisbon numbered 400 in 1947 and 2,000 in 1970."

(Deutsch: "Während des Zweiten Weltkriegs erreichten ungefähr 45.000 Flüchtlinge der Nazi-Verfolgung Portugal, hauptsächlich über Lissabon, auf ihrem Weg in die Freie Welt. In Lissabon wurden sie von einem Rettungskomitee unter Leitung von M. Bensabat *Amzalak und A.D. Esagny betreut. Die Juden in Lissabon selber machten 1947 noch 400 Personen aus, 1970 waren es 2000.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonne 303)

Und auch für Lima sind jüdische Flüchtlinge erwähnt:

"The next mass influx occurred during World War II."

(Deutsch: Der nächste massenhafte Zulauf fand während des Zweiten Weltkriegs statt.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonne 250)


Verschwiegene Auswanderung aus England aus London und Liverpool to other ouversea countries

Eigenartig ist dagegen der Artikel über Liverpool, wo die Nazi-Zeit und der Zweite Weltkrieg total unterschlagen werden. Liverpool war einer der Haupthäfen für die Auswanderung in die "USA". Das wird in der Encyclopaedia Judaica planmässig unterschlagen.

Eigenartig ist auch der Artikel über London, wo die Bombardements kaum Erwähnung finden, sondern es wird nur gesagt, dass die Juden sich mehr aufs Land verteilt haben. Eine Totenzahl wird nicht genannt. Dabei gab es eine jüdische Totenzahl in mindestens dreistelliger Höhe.


Russland: Stalin-Deportationen 1940-1941 und die Grosse Flucht vor Barbarossa von 1941 in die zentrale Sowjetunion

Nur vereinzelt sind in der Encyclopaedia Judaica Hinweise auf Stalin-Deportationen 1940-1941 und auf die Grosse Flucht vor Barbarossa von 1941 anzutreffen, weil die russischen Städte kaum behandelt sind. Aber da ist z.B. der Artikel über Omsk:

"There were 4,389 Jews in the province of Omsk in 1926 and 9,175 Jews in 1959. In 1970 the Jewish population was estimated at about 10,000."

(Deutsch: "In der Provinz Omsk lebten im Jahre 1926 4389 Juden, und im Jahre 1959 waren es 9175 Juden. Im Jahre 1970 wurde die jüdische Bevölkerung auf 10.000 geschätzt.")
(Encyclopaedia Judaica: Omsk (Siberia); Band 12, Kolonne 1391

Die Tatsache, dass die Anzahl Juden durch den Krieg nicht abgenommen, sondern zugenommen hat, macht stutzig. Heute nach der Perestroika weiss man genau, was in der Sowjetunion stattfand:
-- Stalin liess nach den neuen Besetzungen von 1940 einen Teil der Juden 1940-1941 nach Sibirien deportieren, auch Juden, die von Westpolen nach Ostpolen geflüchtet waren, aber den polnischen Pass behalten wollten und deswegen wegen "Illoyalität" zum sowjetischen Staat nach Sibirien deportiert wurden
-- in den Monaten vor Barbarossa fand eine grosse Fluchtbewegung unter Leitung der Roten Armee statt, darunter viele Juden
-- gleichzeitig sind in der Roten Armee viele Juden umgekommen
-- 1942-1943 wurden Juden aus Zentraleuropa heimlich nach Russland deportiert, und diese Deportationen wurden 1945 von den Alliierten unterschlagen, um zu behaupten, diese Juden seien alle unter dem Nazi-Regime vernichtet worden
-- und ab 1948 wurde in Russland systematisch eine antisemitische Politik gegen alle Juden betrieben, weil Israel ein Satellit der "USA" und nicht der Sowjetunion geworden war
-- 1959 fand eine Volkszählung statt, wo Juden ihre Religion eintragen konnten, aber viele haben ihre Religion aus Angst vor Repressionen nicht angegeben, d.h. die Zahl von 9175 ist viel zu niedrig
-- im Jahre 1970 fand eine weitere Volkszählung statt, wo ebenfalls viele Juden aus Angst vor Repressionen ihre Religion nicht angegeben haben, und die jüdischen Stellen konnten nur schätzen, wie viele Juden effektiv in Russland lebten.

Eigenartigerweise steht von all diesen wichtigen Vorgängen nichts im Artikel über Omsk, um Stalin als "Sieger" nicht als Täter darzustellen.

Auswanderung in die "USA" nach 1945

Miami
Die zionistische Journalistik behauptet auch immer, es habe nach 1945 keine Auswanderung in die "USA" mehr stattgefunden. Nun, der Artikel über Miami spricht eine andere Sprache:

1925: 2,000 Juden
1930: 3,500 Juden
1940: 7,500 Juden (Greater Miami), "with the greatest increase in Miami Beach, where a new congregation was established"

(Deutsch: "mit dem grössten Anstieg in Miami Beach, wo eine neue Gemeinde eingerichtet wurde")

und in den 1960er Jahren sind es plötzlich 60.000 Juden, wobei sich die 60,000 nur auf North und South Miami Beach beziehen, die je 30,000 Juden haben. Das Stadtzentrum und die Agglomerationsgemeinden werden erwähnt, aber nicht beziffert. Der Text:

"The trend of younger families during the 1950s and 1960s was to move to North Miami Beach and Southwest Miami, each of which numbered about 30,000 Jewish residents. There were also centers of Jewish population in the city of Miami and the surrounding communities."

(Deutsch: "Der Trend jüngerer Familien während der 1950er und 1960er Jahre war, vom nördlichen Miami Beach ins südwestliche Miami zu ziehen. Beide hatten ungefähr 30.000 jüdische Einwohner. Es gab auch Zentren mit jüdischer Bevölkerung in Miami-Stadt und in der Umgebung.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonne 1477-1480)

Los Angeles
Und Los Angeles wurde nach 1945 von Juden geradezu "überschwemmt", aber der Artikel sagt nicht genau, dass es sich auch um Flüchtlinge handelte:

"At the end of World War II 150,000 Jews lived in Greater Los Angeles, an increase of 20,000 since the war began. The major growth of the Jewish population in Los Angeles began after 1945 when thousands of war veterans and others

[[e.g. fugitives]]

moved West with their families. The city's population multiplied and the Jewish community grew apace. By 1948 the Jewish population was a quarter of a million, representing an increase of 2,000 people a month as Jews moved West in one of the great migrations in Jewish history."

(Deutsch: "Am Ende des Zweiten Weltkriegs lebten in Gross-Los Angeles 150.000 Juden, eine Zunahme von 20.000 seit Kriegsbeginn. Das Hauptwachstum der jüdischen Bevölkerung in Los Angeles begann nach 1945, als 1000e Kriegsveteranen und andere

[[z.B. Flüchtlinge]]

mit ihren Familien in Richtung Westen wanderten. Die Stadtbevölkerung vervielfachte sich und die jüdische Gemeinde wuchs rasch an. Bis 1948 war die jüdische Bevölkerung auf eine Viertelmillion gewachsen, das heisst um 2000 pro Monat, als Juden westwärts wanderten. Dies war eine der grossen Wanderungen der jüdischen Geschichte.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonne 501)

Maryland
Für den Oststaat Maryland wird von der Encyclopaedia Judaica eine jüdische Einwanderung ab 1933 und dann wieder nach 1945 festgestellt:

"The period of the Nazi persecutions and that of post World War II brought an additional 5,000 Jewish immigrants."

(Deutsch: "Die Nazi-Zeit der Verfolgungen und die Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs brachte einen Zuwachs von 5000 jüdischen Einwanderern.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonnen 1076-1077)

Diese Zahl erscheint ziemlich klein, und die "Durchwanderer" scheinen nicht erwähnt.

Massachussets
Der "US"-Staat Massachussets mit seiner Hauptstadt Boston an der Ostküste der "USA" hat ebenfalls eine massive jüdische Zuwanderung in der Nazi-Zeit aufzuweisen. Der Text:

"In 1917 the state's Jewish (col. 1111) population was 190,000; by 1937 it had risen to 263,000, dropping to 223,000 in 1959, and then rising over the following decade." (col.1112)

(Deutsch: "Im Jahre 1917 betrug die jüdische (Kol. 1111) Bevölkerung 190.000; bis 1937 nahm sie auf 263.000 zu, und fiel bis 1959 wieder auf 223.000 ab, um dann im folgenden Jahrzehnt wieder anzusteigen." (Kol. 1112)
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonnen 1111-1112)

Hier fehlen natürlich wichtige Angaben wie alle Zahlen während der Kriegszeit und der Nachkriegszeit zwischen 1939-1948, wo die Einwanderung noch einmal zugenommen haben dürfte. Der Artikel ist geschickt manipuliert, um die effektive Einwanderung zu vertuschen. Aber dass prinzipiell Einwanderung aus Nazi-Gebieten stattgefunden hat, kann nicht geleugnet werden.

New London ("USA")
In diesem Artikel werden deutsch-jüdische Auswanderer festgestellt, die von 1933 bis 1940 einwanderten:

"In 1905 there were 400 Jews in New London. In 1932 the number had increased to approximately 2,000. By 1940 the Jewish population was 2,200, augmented by a new group of Jewish refugees from Nazi Germany."

(Deutsch: "Im Jahre 1950 lebten 400 Juden in Neu-London. Im Jahre 1932 war die Anzahl auf ungefähr 2000 angewachsen. Bis 1940 erhöhte sich die Anzahl auf 2200 durch eine neue Gruppe jüdischer Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland.")
(Encyclopaedia Judaica, Band 12, Kolonne 1035)

New York City
Auch der Artikel über New York City gibt klare Indizien, dass 1933-1937 deutsche Juden eingewandert sind, und die Zuwanderung ging bis 1950 weiter:
1927: 1.765.000 Juden
1937: 2.035.000 Juden
1950: 2.100.000 Juden

"1930-1970. Demography. Following World War I the Jewish population of New York grew moderately to 1,765,000 in 1927 and 2,035,000 in 1937. It tapered off around 2,100,000 in 1950, and slowly decreased as Jews moved to the suburbs from the 1950s. By 1960 the Jewish population of the city had declined to 1,936,000, while that of the metropolitan area increased to 2,401,600."

(Deutsch: "1930-1970. Demographie. Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die jüdische Bevölkerung in New York bis 1927 auf 1.765.000 an, und bis 1937 auf 2.035.000. Die Spitze wurde 1950 mit 2.100.000 erreicht, und dann ging die Zahl ab den 1950er Jahren wieder zurück, als die Juden in die Vororte zogen. Bis 1960 waren es in der Stadt New York noch 1.936.000 Juden, während in der städtischen Umgebung die Anzahl auf 2.401.600 stieg.")
(Encyclopaedia Judaica: New York City; Band 12, Kolonne 1105)

New York State
Im Artikel über den Staat New York ist eine enorme jüdische Zunahme nach 1945 feststellbar, die wohl nur durch Einwanderung möglich war:

"In 1940, 90% of the state's 2,206,328 (1937 figure) Jews resided in NY City. However, the next two decades saw a flow of city dwellers, including a disproportionately large number of Jews, to the suburbs. In 1940 fewer than 100,000 Jews had lived in all the suburbs, but Nassau alone had 329,000 Jews by 1956 and 372,000 in 1968; Suffolk, 20,000 by 1956 and 42,000 in 1968; and Westchester, 116,900 by 1956 and 131,000 in 1968. The number of permanent Jewish residents in the upstate resort counties of Sullivan, Ulster, and Orange did not appreciably increase from 1940."

(Deutsch: "Im Jahre 1940 lebten 90% der Juden im Staate New York in der Stadt NY. In den beiden folgenden Jahrzehnten jedoch zogen viele in die Vororte, darunter auch eine grosse Anzahl Juden. Im Jahre 1940 hatten noch weniger als 100.000 Juden in den Vororten gelebt. Aber im Jahre 1956 lebten in Nassau alleine 329.000 Juden, 372.000 im Jahre 1968; und in Suffolk waren es 1956 20.000 und 1968 42.000 Juden; und in Westchester waren es 1956 116.900 und 1968 131.000 Juden. Die Anzahl der stetigen jüdischen Einwohner im Hinterland von Sullivan, Ulster und Orange dagegen veränderte sich ab 1940 nicht nennenswert.")
(Encyclopaedia Judaica: New York State; Band 12, Kolonne 1127)


Australien: Melbourne
Für Melbourne gibt die Encyclopaedia Judaica folgende steigende Zahlen an, die eine Einwanderung von Juden bis in die 1950er Jahre vermuten lassen:
1933: 4552 Juden
1947: 7322 Juden
1954 11.915 Juden
(Encyclopaedia Judaica, Band 11, Kolonnen 1279-1280).

Bis heute (2010) akzeptiert die europäische Justiz die Auswanderung und die Fluchtbewegungen nicht als Teil der Judenverfolgung. Die Justiz begeht damit Auswanderungs-Leugnung und allgemein die Leugnung der neuen Version der Judenverfolgung gemäss den neuen Daten. Die Encyclopaedia Judaica gibt es aber schon seit 1971. Es ist ein Skandal.

Sogar auf weiteren Webseiten sind die grossangelegten Auswanderungen der Juden 1933-1939 aufspürbar: Beispiel Hildesheim: Von ca. 500 Juden sind 1939 noch ca. 100 Juden da:
<Nach dem 30. Januar 1933 lebten in Hildesheim ca. 500 jüdische Bürger, von denen bis September 1939 etwa 400 Personen auswanderten bzw. abgeschoben wurden.>
(http://www.lwg.uni-hannover.de/wiki/Hildesheim_im_Nationalsozialismus_-_Aspekte_der_Stadtgeschichte)

Also stellt sich automatisch die Frage: Wie lange will die Justiz bezüglich Auswanderung bei der Judenverfolgung noch lügen?



36. Geheimer "Judentransfer" von Juden aus Nazi-Europa in Stalins Russland 1941-1943

Gemäss Angaben des Gulag-Überlebenden, Journalisten und Informatikers Jurij Below (Frankfurt) wurden 1941-1943 in einem geheimen "Judentransfer" Millionen Juden über die polnischen Lager (Sobibor, Treblinka, Auschwitz) in Abstimmung zwischen Hitler und Stalin nach Russland "verschoben". Stalin liess von den geheim "verschobenen" Juden dann 1,5 Mio. Juden durch den NKWD als "Agenten" erschiessen. 1944 wurden die diesbezüglichen Archive beschlagnahmt und geheimgehalten, um Stalin zu schützen und Deutschland allein den gesamten Verlust an Juden in die Schuhe zu schieben. Weitere Informationen auf der Webseite Holocaust-Gulag-Index.








Bildernachweis

-- Encyclopaedia Judaica Lexikonbände: http://www.ala.org/ala/rusa/rusaawards/currentrecipients/rusacurrentrecipients.htm

-- Foedrowitz, Michael, Portrait: http://www.michael-foedrowitz.de/
-- Frankel, Zygmunt, Portrait: http://www.zygmuntfrankel.com/index.html

-- Gerlach, Christian, Portrait: http://www.vwi.ac.at/index.htm?vwi_ifk_tagung/gerlach/gerlach_tagung.htm~mainFrame
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